Juhlschau (dänisch Julskov) ist ein Ort in Schleswig-Holstein, der zur Gemeinde Oeversee gehört.[1]
Juhlschau Gemeinde Oeversee 54.7137279.46746340 | |
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Höhe: | 40 m ü. NN |
Postleitzahl: | 24988 |
Vorwahl: | 04602 |
Juhlschau liegt unterhalb eines hohen Bergrückens, am Rande einer Wiesenniederung. Nordwestlich des Dorfes befindet sich ein Höhenzug, mit zwei über 65 Meter hohen Hügelkuppen.[2] Östlich des Dorfes Juhlschau, in zwei Kilometer Entfernung, liegt das Dorf Oeversee. Der Juhlschauer Weg verbindet beide Orte miteinander. In einer Entfernung von einem Kilometer liegt der Ort Munkwolstrup, zu welchem die Juhlschauer Straße führt. Direkt östlich von Juhlschau liegt des Weiteren die Gemeinde Freienwill mit dem Ortsteil Kleinsolt-Heidefeld.
Die Häuser des Dorfes Juhlschaue liegen entlang den Straßen Zur Heide, dem Eselweg sowie der (Juhlschauer) Hauptstraße (Lage54.7147499.473101). Eine kleine Häusergruppe östlich vom eigentlichen Dorf wird offenbar hin und wieder Kleinjuhlschau genannt.[3][4] Am südlichen Rand des Dorfes liegen der Julesee (Lage54.7065949.474379) sowie der Nachbarort Augaard. Die nördlich vom Julesee gelegenen Häuser sowie die dortige Gegend werden im Übrigen auch Juhlschaufeld genannt (Lage54.7085579.475403). Landschaftsteile bei Juhlschaufeld gehören zum Landschaftsraum Obere Treenelandschaft.[5][6] An der Juhlschauer Hauptstraße existiert eine Bushaltestelle für den regionalen Busverkehr.[7]
Juhlschau wurde erstmals im Jahr 1472 erwähnt.[2] Der Ortsname besteht aus zwei Wortbestandteilen. Beim Wort „Jul“ (beziehungsweise deutsch: „Juhl“) handelt es sich möglicherweise um den männlichen Namen „Jul“.[8] Wobei das Wort auch augenscheinlich an das dänische Wort „Jul“ für Weihnachten beziehungsweise dem Julfest erinnert.[9] Das germanische Wort Jul soll im Übrigen auch mit dem skandinavischen Wort „hjul“ für Rad in Verbindung stehen. Jul wäre in diesem Sinne ursprünglich die Versinnbildlichung der Vollendung des Sonnenkreises gewesen.[10][11] Tatsächlich soll in der Vergangenheit auch die Variante „Hjulskov“ des Ortsnamens Juhlschau existiert haben.[8] Das dänische Wort „skov“, im deutschen „Schau“, bedeutet „Wald“.[12] Hinsichtlich der Benennung des unweit des Dorfes gelegenen Julesees besteht kein direkter Zusammenhang zum Dorfnamen.
Einer Sage nach soll früher beim benachbarten Augaard eine Burg gestanden haben. Ein alter, örtlicher Spruch bemerkt hinsichtlich der beiden Orte: „In Juhlschau hebt se Appeln und Beern, in Augaard wohnt de Eddellüd gern“ (hochdeutsch: In Juhlschau haben sie Äpfel und Birnen (beziehungsweisen zum Erhalt des Reimklangs: „Birn'n“), in Augaard wohnen die Edelleute gern).[13]
Auf der Landkarte der dänischen Landesaufnahme von 1857/1858[14] und der Karte der Preußischen Landesaufnahme um 1879 vom südlichen Flensburger Raum war der Ort Juhlschau schon eingetragen.[15] Bei der Volksabstimmung in Schleswig (im Jahr 1920) sprachen sich, wie im gesamten Umland, die Mehrheit der Bewohner für den Verbleib bei Deutschland aus. Von den 51 stimmberechtigten Juhlschauern votierten für Deutschland 43 Personen und für Dänemark 3 Personen.[16] Bis Anfang der 1960er Jahre gehörte auch das benachbarte Augaard zur Gemeinde Juhlschau. 1961 lebten offenbar 71 Menschen im Ort Juhlschau (inklusive Kleinjuhlschau).[17] In der gesamten Gemeinde Juhlschau lebten 121 Menschen.[18] Am 1. Januar 1962 wurde Juhlschau nach Munkwolstrup eingemeindet. Im Jahr 1970 lebten offenbar 69 Menschen im Ort Juhlschau.[17] Im Jahr 1974 schlossen sich zeitgleich mit der Auflösung des Landkreises Flensburg die Gemeinden Munkwolstrup und Barderup zur Gemeinde Sankelmark zusammen,[19] welche wiederum 2008 mit der Gemeinde Oeversee fusionierte. Seitdem ist Juhlschau ein Ortsteil der Gemeine Oeversee.