Die Einöde im nordwestlichen Bereich der Hersbrucker Alb ist einer von acht amtlich benannten Gemeindeteilen der Stadt Velden im nordöstlichen Teil von Mittelfranken.[2] Immendorf liegt etwas weniger als vier Kilometer westnordwestlich des Ortszentrums von Velden auf 461mü.NHN.[3] Der Ort besteht aus drei Wohnhäusern sowie landwirtschaftlichen Gebäuden, die Nachbarorte des Weilers sind Gerhelm, Münzinghof, Raitenberg und Viehhofen.
Geschichte
Bis zum Beginn des 19.Jahrhunderts unterstand Immendorf der Landeshoheit der Reichsstadt Nürnberg.[4][5] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde dabei vom Pflegamt Hersbruck in seiner Funktion als Vogteiamt ausgeübt.[6] Immendorf hatte eine administrative Sonderrolle, denn es lag als Exklave des Hersbrucker Pflegamtes inmitten des Vogteibezirk des ebenfalls nürnbergischen Pflegamtes Velden.[7] Die Hochgerichtsbarkeit über den Ort wurde von diesem Pflegamt in seiner Rolle als Fraischamt wahrgenommen.[8][9] Immendorf wurde 1806 bayerisch, nachdem die Reichsstadt Nürnberg unter Bruch der Reichsverfassung vom Königreich Bayern annektiert worden war.[10][11] Damit wurde das Dorf Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[12][13]
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19.Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Immendorf mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 Bestandteil der Landgemeinde Treuf, zu der auch die Ortsteile Gerhelm, Henneberg, Kreppling, Münzinghof, Raitenberg, Siglitzberg, Siglitzhof und Stöppach gehörten.[14] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Treuf am 1. Januar 1972 aufgeteilt und Immendorf zusammen mit Gerhelm, Henneberg, Münzinghof und Raitenberg in Velden eingemeindet.[15][16] Im Jahr 2018 zählte Immendorf acht Einwohner.[1]
Golfanlage Gerhelm
Das Flurgebiet um Immendorf wurde bis 1990 u.a. mit Milchviehhaltung und zuletzt Schweinezucht landwirtschaftlich genutzt. Auf dem leicht hügeligen Gelände rund um Immendorf und den Gutshof Gerhelm wurde auf 1,25Millionen Quadratmetern eine 18-Loch-Golfanlage des Golfclubs Gerhelm angelegt, in die Immendorf eingebettet ist.[17]
Wilhelm Schwemmer, Gustav Voit:Lauf-Hersbruck (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 14). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB456999256 (Digitalisat).
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Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
Johann Kaspar Bundschuh:Immendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753092, Sp.17 (Digitalisat).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.31.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.97–103.
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Lauf-Hersbruck. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft 1792“ (Online).
Lauf-Hersbruck. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbarkeit um 1791“ (Online).
Johann Kaspar Bundschuh:Immendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753092, Sp.17 (Digitalisat).
Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.):Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S.118.
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.):Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S.528.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.35.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.106–107.
Lauf-Hersbruck. In: Historischer Atlas von Bayern. S.137–138 (Online).
Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.):Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S.356.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.716.
Golfanlage Gerhelm Nürnberger Land (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive) (PDF; 14kB) auf golfplatzfinder.com, abgerufen am 23.November 2013
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