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Heidenhofen ist ein Dorf und heute der kleinste Stadtteil der Großen Kreisstadt Donaueschingen im Schwarzwald-Baar-Kreis in Baden-Württemberg. Der Ort zählt etwa 250 Einwohner.

Heidenhofen
Stadt Donaueschingen
Wappen von Heidenhofen
Wappen von Heidenhofen
Höhe: 742 m
Fläche: 2,67 km²
Einwohner: 236 (31. Dez. 2012)[1]
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1972
Postleitzahl: 78166
Vorwahl: 0771
Kirche St. Hilarius in Heidenhofen
Kirche St. Hilarius in Heidenhofen
Kirche St. Hilarius in Heidenhofen

Geographie


Heidenhofen liegt bei 47° 59' nördlicher Breite und 8° 34' östlicher Länge auf einer durchschnittlichen Höhe von 742 m über Normalnull. Die Gesamtgröße der Gemarkung beträgt 267 ha, davon sind 185 ha Felder, 23 ha Wiesen, 25 ha Wald, 33 ha nehmen die Siedlungsfläche und Verkehrswege ein und 1 ha sonstige Flächen.[2] Das geologische Fundament des Ortes bildet der zum Schwarzen Jura zählende Arietenkalk. Da der westliche Nachbarort Aasen noch auf dem weicheren Keuper liegt, lässt sich der Wechsel im Gesteinsuntergrund anhand einer scharfen Geländekante, welche im Laufe von Jahrmillionen durch Erosion entstanden ist, heute mit bloßem Auge zwischen den beiden Ortschaften leicht im Gelände ablesen.[3]


Geschichte



Frühmittelalter


Heidenhofen wurde erstmals 759/60 in einer Urkunde[4] des Klosters St. Gallen erwähnt;[5] es ist damit gemeinsam mit Biesingen der älteste urkundlich erwähnte Ort des Schwarzwald-Baar-Kreises.[6] Ursprünglich war Heidenhofen der namengebende Vorort einer Urmark, zu deren Gebiet die Orte Aasen und Biesingen gehörten.[7]

Die Heidenhofener Hilariuskirche zählte zu den Urkirchen der Baar und wurde bereits am 28. April 857 in einem Diplom[8] König Ludwigs des Deutschen erwähnt.[9]


Die St. Josefsbruderschaft „zum guten Tod“


Die St. Josefsbruderschaft „zum guten Tod“ wurde im Jahre 1694 auf Betreiben von Pfarrer Michael Greysing gegründet.[10]


Eingemeindung


Am 1. April 1972 wurde Heidenhofen in die Stadt Donaueschingen eingegliedert.[11]


Ortsname


Der Name Heidenhofen wurde von der bisherigen Forschung im Sinne von ‚Siedlung beim Hof des Haido‘ gedeutet.[12]


Wappen


Der grüne Wappenschild mit goldenem Balken ist angelehnt an das Wappen der Herren von Sunthausen, denen Heidenhofen bis 1477 gehörte. In diesem Jahre verkauften die Sunthausener den Ort an die Fürstenberger. Die Zugehörigkeit Heidenhofens zum Fürstentum Fürstenberg wird durch den blausilbernen Wolkenfeh-Schildrand symbolisiert.[13]


Politik



Liste der Vögte und Bürgermeister (1598–1832)



Liste der Bürgermeister (1833–1972)



Liste der Ortsvorsteher (seit 1972)



Naturdenkmal


Winterlinde Heidenhofen
Winterlinde Heidenhofen

Die mächtige Dorflinde vor der St. Hilariuskirche zu Heidenhofen wurde im Jahre 1959 zum Naturdenkmal erklärt.[18] Gepflanzt wurde diese Winterlinde (Talia cordata), die heute einen Umfang von 4,50 m hat, um das Jahr 1670. Sie ist damit der älteste Lindenbaum im gesamten Landkreis.[19]


Sagen


Mehrere Sagen umranken das sich auf der Heidenhofener Gemarkung befindliche „Bettelhansenkreuz“.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Stadt Donaueschingen
  2. Herbert Weiß: Heidenhofen (2010), in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010, Donaueschingen 2010, S. 14.
  3. Herbert Weiß: Das Fundament des Dorfes, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010, Donaueschingen 2010, S. 20.
  4. Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen, hrsg. v. Hermann Wartmann, Bd. 1, Zürich 1863, Nr. 25, S. 28f. u. Bd. 2, Zürich 1866, Anhang Nr. 1, S. 381f.
  5. Die Urkunden zur Ersterwähnung von Dorf, Urmark und Urkirche Heidenhofen aus dem Mittellateinischen von Thomas H. T. Wieners, in: ders., Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen, 44-47, hier S. 44f.
  6. Thomas H. T. Wieners: „Würdigung der Wörter“. Zur Ersterwähnung der Heidenhofener Urmark und Urkirche in Diplom Nr. 81 König Ludwigs des Deutschen von 857, in: ders., Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 33–43, hier S. 33.
  7. Thomas H. T. Wieners: „Würdigung der Wörter“. Zur Ersterwähnung der Heidenhofener Urkirche und Urmark in Diplom Nr. 81 König Ludwigs des Deutschen von 857, in: ders., Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 33–43.
  8. Die Urkunden der deutschen Karolinger, Bd. 1: Die Urkunden Ludwigs des Deutschen, Karlmanns und Ludwigs des Jüngeren (= Monumenta Germaniae historica. Diplomata regum Germaniae ex stirpe Karolinorum, Bd. 1: Ludowici Germanici, Karlomanni, Ludowici Iunioris Diplomata), hrsg. v. Paul Kehr. Berlin 1932–34 (ND 1980), Nr. 81, S. 118f.
  9. Die Urkunden zur Ersterwähnung von Dorf, Urmark und Urkirche Heidenhofen aus dem Mittellateinischen von Thomas H. T. Wieners, ders., Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 44–47, hier S. 45f.
  10. Tarcisio Stramare: Eine alte St. Josefsbruderschaft in Heidenhofen in Deutschland aus dem Italienischen von Thomas H. T. Wieners, in: ders., Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 155–157, hier S. 155.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 495.
  12. Herbert Weiß: Heidenhofen – Hof des Alemannen Haido, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 32
  13. Herbert Weiß: Beschreibung des Wappens von Heidenhofen, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidenhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 17.
  14. Hermann Frey: Heidenhofen. Eine kleine Heimatkunde (= Schriftenreihe des Landkreises Donaueschingen, Bd. 20), Freiburg i. Br. 1968, S. 85
  15. Hermann Frey: Heidenhofen. Eine kleine Heimatkunde (= Schriftenreihe des Landkreises Donaueschingen, Bd. 20). Freiburg i. Br. 1968, S. 85f.
  16. Herbert Weiß: Heidenhofen, ein Stadtteil von Donaueschingen, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier. Donaueschingen 2010, S. 17
  17. Herbert Weiß: Heidenhofen, ein Stadtteil von Donaueschingen, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 17.
  18. Herbert Weiß: Die Heidenhofener Dorflinde, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 21
  19. Wolf Hockenjos: Die Linden. Baumoriginale im Schwarzwald-Baar-Kreis (Teil 5), in: Almanach 2011. Heimatjahrbuch des Schwarzwald-Baar-Kreises. F. 35, S. 256–263, hier S. 260


Commons: Heidenhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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