Der Ort liegt im Westen der Gemeinde Alsbach-Hähnlein am Rand der Bergstraße in der Rheinebene und westlich der Bundesautobahn 5 und östlich der Bundesautobahn 67. Östlich von Hähnlein liegt Alsbach, südlich liegt Rodau (Landkreis Bergstraße) und westlich liegt Gernsheim (Landkreis Groß-Gerau).
Geschichte
Überblick
Urkundlich erwähnt wurde Hähnlein das erste Mal 1333 im Lorscher Codex unter dem Namen Hennechen.[1] Den Kern der späteren Dorfsiedlung bildete der Hainer Hof, das spätere Rettungshaus und die heutige Bürgermeisterei. Schreibweisen des Ortsnamens wie Hainlin oder Hainlein zeigen, dass der Name von Hagen abstammt, also einer Siedlung im Wald. 1333 gehörte Hähnlein mit Dorf und Gütern Konrad von Bickenbach. Später gehörte das Dorf den Grafen Erbach zu Erbach und gehörte zum Amt Bickenbach. Als Folge der Bayrischen Fehde (1504/1505) gelangte Hähnlein in den Besitz der Landgrafschaft Hessen. 1571 besaßen die Grafen von Diez, Söhne des Landgrafen Philipp I. aus dessen morganatischer Ehe mit Margarethe von der Saale das Dorf Hähnlein, während die Landgrafschaft Hessen die hohe Obrigkeit hatte. Nach dem Aussterben der Grafen von Diez fiel der Besitz 1577 den Landgrafen von Hessen-Darmstadt zu. In der Folgezeit gehörten Teile von Hähnlein zu Kurmainz, erst 1717 gelangte Hähnlein vollständig zu Hessen-Darmstadt.[1]
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Hähnlein:
»Hähnlein (L. Bezirk Bensheim) luth. Pfarrdorf; liegt 11⁄2St. von Bensheim in einer feuchten, fast sumpfigen Gegend, und ist von zwei Seiten von einem Wiesengrund umgeben. Man zählt 114 Häuser und 743 Einw., die bis auf 3 Kath., 1 Reform und 42 Juden lutherisch sind. Hähnlein war ein Zugehör des Schlosses Tannenberg, und kam mit einem Theil dieser Herrschaft an einen Nebenzweig der Herrn von Bickenbach und von diesem an die Grafen von Erbach. Dieser Ort, den Hessen wahrscheinlich seit der bairischen Fehde besitzt, war früher nur ein Hof, und neben demselben lagen die Höfe Eschhof, Weilerhof, Schachhof, Spießhof, Kohlhof und Bauschhof. Diese Höfe gingen nach und nach ein und die Bewohner zogen sich nach Hähnlein. Nach dem 30jährigen Krieg bestand der Ort, aus 14 meistens menschenleeren Wohnungen. Der Qrt hatte eine kleine Kapelle; nachdem aber Alsbach zur eigenen Pfarrei erhoben worden, wurde Hähnlein dahin eingepfarrt. Indessen hatte der Ort 1727 eine neue Kirche erhalten, und 1741 wurde dieselbe zur Pfarrkirche erhoben.«[3]
Am 1. Januar 1977 wurden, im Zuge der Gebietsreform in Hessen, die bis dahin selbstständigen Gemeinden Alsbach und Hähnlein Kraft Landesgesetz zur neuen Gemeinde Alsbach zusammengeschlossen. Der Verwaltungssitz war Alsbach. Am 1. Januar 1978 wurde diese Gemeinde in Alsbach-Hähnlein umbenannt.[4] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.
Staats- und Verwaltungsgeschichte
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten, in denen Hähnlein lag, sowie deren Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5][6]
vor 1479: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Katzenelnbogen, Obergrafschaft Katzenelnbogen, Amt Zwingenberg
ab 1479: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Obergrafschaft Katzenelnbogen, Amt Zwingenberg (1717 alle Rechte an Hessen)
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obergrafschaft Katzenelnbogen (1783: zum Amt Zwingenberg und Jägersburg)
ab 1803: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Fürstentum Starkenburg, Amt Zwingenberg und Jägersburg
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hähnlein 3276 Einwohner. Darunter waren 189 (5,8%) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 582 Einwohner unter 18 Jahren, 1356 zwischen 18 und 49, 744 zwischen 50 und 64 und 594 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 1371 Haushalten. Davon waren 312 Singlehaushalte, 417 Paare ohne Kinder und 486 Paare mit Kindern, sowie 126 Alleinerziehende und 27 Wohngemeinschaften. In 252 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 939 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; 1791[11]; 1800[12]; Zensus 2011[9]
Historische Religionszugehörigkeit
•1829:
697 lutheranische (= 93,80%), einen reformierten (= 0,13%), 42 jüdische (= 5,66%) und 3 katholische (= 0,40%) Einwohner[3]
Blasonierung: „In Rot ein goldbewehrter silberner Hahn (nach rechts schreitend).“[14]
Das Wappen wurde der damaligen Gemeinde Hähnlein im Landkreis Darmstadt am 22. Juli 1968 durch den Hessischen Innenminister genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt
Der Hahn soll redended für den Ortsnamen stehen, der sich aber nicht von Hahn, sondern von Hardt herleitet. Das Symbol ist schon auf einem 1622 verwendetem Gerichtssiegel zu sehen.[15]
Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg. Band1. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt Oktober 1829, OCLC 312528080, S.95 (Online bei google books).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.382.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB013163434, OCLC894925483, S.43ff. (Online bei google books).
Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1.April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 11,2MB]).
Ph. A. F. Walther:Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC162355422, S.34 (Online bei google books).
Horst Seibert: Ansichten über Hähnlein, Eigenverlag, S. 14–15
Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Hähnlein, Landkreis Darmstadt, Regierungsbezirk Darmstadt vom 22.Juli 1968. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1968 Nr.32, S.1169, Punkt 887 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 4,2MB]).
Karl Ernst Demandt, Otto Renkhoff: Hessisches Ortswappenbuch. C.A.Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956, S.104.
Darmstädter Echo, Freitag, 16. Oktober 2015, S. 21
Darmstädter Echo, Donnerstag, 26. November 2015, S. 20
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