Glashofen ist ein Stadtteil von Walldürn im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg. Sie liegt im östlichen Odenwald 5 Kilometer nördlich der Kernstadt. Zum Stadtteil Glashofen gehört die Waldhufensiedlung Neusaß.
Glashofen Stadt Walldürn | |
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Höhe: | 396 m ü. NHN |
Fläche: | 9,8 km² |
Einwohner: | 310[1] |
Bevölkerungsdichte: | 32 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 74731 |
Vorwahl: | 06282 |
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Die Gemarkung Glashofen wird im Südwesten durch das Marsbachtal begrenzt und erstreckt sich bis in die Nähe von Walldürn. Im Westen liegt etwas tiefer Gerolzahn, im Nordwesten grenzt im sich einschneidenden Kaltenbachtal Reinhardsachsen an. Nordöstlich im benachbarten Eichelbachtal liegt Wettersdorf und im Osten am Übergang zum Muschelkalk Höpfingen. An den südlichen Seiten dehnen sich weite Waldflächen in den Distrikten Großer Wald und Neusaßer Berg aus. Der Distrikt Neusaßer Berg steigt vom tiefsten Punkt der Gemarkung mit 270 m ü. NN auf die höchste Erhebung mit 448 m an. Der Naturpark Neckartal-Odenwald umfasst die Gemarkung teilweise.[2]
In römischer Zeit verlief der Obergermanisch-Raetische Limes bei Neusaß in Nord-Süd-Richtung durch die Stadtteilgemarkung von Glashofen. Dessen Siedlungsbereich wiederum liegt östlich des Limes, also außerhalb der ehemaligen Begrenzung. Die Überreste von vier römischen Wachtürmen wurden in der Gemarkung gefunden. Neben dem Wachturm „Wp 7/31“ entdeckte man im Flurdistrikt Steinernes Haus die Grundmauern eines römischen Verwaltungs- oder Vorratsgebäudes. Im 19. Jahrhundert wurde Wp 7/31 auch – nicht zu verwechseln mit dem wenige Kilometer entfernten Kleinkastell Hönehaus – als Hönehaus bezeichnet. Dort spielt die lokal bekannte Sage vom Riesenfräulein.[3]
Die erste erhalten gebliebene Erwähnung des Ortes als Glasofen weist in das Jahr 1286. Der Ortsname ist wahrscheinlich vom Namen Nikolaus abgeleitet: ‚Hof des Klas‘. Die Gemarkung wurde vermutlich im Zuge der Kolonisation des Odenwaldes von der großen fränkischen Urmark Dürn abgetrennt.
1935 wurden Reinhardsachsen, Kaltenbrunn, Gerolzahn und Gottersdorf nach Glashofen eingemeindet, 1945 aber wieder abgetrennt.[4]
Bei der Gebietsreform in Baden-Württemberg wurde Glashofen am 1. Januar 1975 in die Stadt Walldürn eingemeindet.[5]
Die 1920, aus Sandstein erbaute Kirche St. Wendelin befindet sich im Ortsinnern Glashofens. Vor dem Eingangsportal blickt man auf zwei Skulpturen, links eine Darstellung der Hl. Rita, rechts die Darstellung des Kirchenpatrons St. Wendelin. Beide Figuren sind in Nischen eingelassen.
Glashofen war am 14. August 1959 auf Basis eines Vorschlags des Generallandesarchivs aus dem Jahr 1909 ein Wappen verliehen worden. „In geteiltem Schild oben in Rot eine rotgefütterte silberne (weiße) Mitra, schräggekreuzt mit einem goldenen (gelben) Krummstab, unten in Blau ein rotbewehrter silberner (weißer) Adler.“ Das Wappen erlosch 1975 mit der Eingemeindung nach Walldürn.[6]
Im Verkehrsnetz liegt die Gemarkung im nordwestlichen Winkel zwischen den Bundesstraßen 27 und 47.
Altheim | Gerolzahn | Glashofen | Gottersdorf | Hornbach | Kaltenbrunn | Reinhardsachsen | Rippberg | Walldürn-Stadt | Wettersdorf