Der von Wald umgebene Fremdenverkehrsort liegt im Odenwald, im hessischen Buntsandsteingebiet. Das Dorf liegt am 2,4 km langen Güttersbach, der im Ort den von Westen kommenden Mornsbach aufnimmt und sich danach in Hüttenthal mit dem Streitbach zum Marbach vereinigt.
Geschichte
Panorama ins Tal: Vermutete Lage der abgegangenen Burg Güttersbach zwischen Mösselbach (links) und Güttersbach (rechts) nördlich des Mösselbachweges auf einem Wiesenstück
Historische Ortsnamen
Die Schreibweise des Ortsnamens findet sich in historischen Dokumenten in wechselnder Form: Gunderspach (1290), Guderspach (1387), Gudirspach (1399), Guderspach (1443), Gudderßbach (1506) und Guderßbach (1522).
Chronik
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Güttersbach erfolgte unter dem Namen Gunderspach im Jahr 1290.[2]
Gleichzeitig wurde eine Quellkirche erwähnt. Eine Mühle wurde im Jahre 1424 erstmals erwähnt.
Der Ort war im Besitz der Schenken zu Erbach, zunächst der Linie Erbach-Reichenberg, später der Linie Erbach-Fürstenau. 1806 kam er im Zuge der Mediatisierungen aufgrund der Rheinbundakte an das Großherzogtum Hessen (Provinz Starkenburg, Amt Fürstenau), 1919 zum Volksstaat Hessen und 1945 zum Land Hessen.
Oberhalb des Mosselbaches wurden 1949 die Reste der Burg Güttersbach entdeckt.[3]
Gebietsreform
Zum 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Güttersbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Gemeinde Mossautal eingegliedert.[4][5]
Für Güttersbach, wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Mossautal eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Güttersbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][7]
vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Fürstenau
ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
ab 1822: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Michelstadt) und Verwaltung)
ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
ab 1866: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
am 1. August 1972 als Ortsteil zur Gemeinde Mossautal
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [2][8]; Zensus 2011[1]
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Güttersbach 399 Einwohner. Darunter waren 24 (6,0%) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 45 Einwohner unter 18 Jahren, 108 zwischen 18 und 49, 96 zwischen 50 und 64 und 144 Einwohner waren älter.[1]
Die Einwohner lebten in 177 Haushalten. Davon waren 57 Singlehaushalte, 63 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 57 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 87 Haushaltungen lebten keine Senioren.[1]
Sehenswürdigkeiten
Im Zentrum des Ortes steht die mittelalterliche Quellkirche, die unter anderem eine einmanualige barocke Orgel von 1740 beherbergt und die zur evangelischen Kirchengemeinde gehört.
Wirtschaft und Infrastruktur
Durch Güttersbach verläuft in allgemeiner Nord-Süd-Richtung die Kreisstraße K 47, die die B 460 im Norden mit der Landesstraße L 3120 im Süden verbindet.
In der Ortsmitte befindet sich ein kleines Freibad.
Persönlichkeiten
Friedrich Wilhelm Bornscheuer (1917–2015), Bauingenieur, geboren in Güttersbach.
Thomas Steinmetz: Die Wasserburg bei Güttersbach. In: Der Odenwald. Zeitschrift des Breuberg-Bundes 30/3, 1983, S.85–92.
Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Erbach (GVBl. II 330–16) vom 11.Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr.17, S.224, §6 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,2MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.359.
Hauptsatzung §6.(PDF;128kB)Gemeinde Mossautal,abgerufen im Oktober 2020.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
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