Freudenberg ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach etwa 12 km nordöstlich von Amberg rund um den Johannisberg (605 m Meereshöhe) im Naabgebirge, einem der westlichsten Ausläufer des Oberpfälzer Waldes. Sie zählt zur Metropolregion Nürnberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.48055555555611.980555555556470 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Amberg-Sulzbach | |
Höhe: | 470 m ü. NHN | |
Fläche: | 82,04 km2 | |
Einwohner: | 4140 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 92272 | |
Vorwahl: | 09627 | |
Kfz-Kennzeichen: | AS, BUL, ESB, NAB, SUL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 71 122 | |
Gemeindegliederung: | 34 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hammermühle 1 92272 Freudenberg | |
Website: | www.gemeinde-freudenberg.de | |
Erster Bürgermeister: | Alwin Märkl (CSU) | |
Lage der Gemeinde Freudenberg im Landkreis Amberg-Sulzbach | ||
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Der Name stammt vermutlich vom altgermanischen Namen „Fruido“ ab.
Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Hirschau, Schnaittenbach, Schmidgaden, Fensterbach, Ebermannsdorf, Kümmersbruck, Amberg und Hahnbach.
![]() Hahnbach 21 km |
![]() Hirschau 11 km |
![]() Schnaittenbach 10 km |
![]() Amberg 12 km |
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![]() Schmidgaden 14 km |
![]() Kümmersbruck 14 km |
![]() Ebermannsdorf 25 km |
![]() Fensterbach 16 km |
Es gibt 34 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Freudenberg wurde urkundlich erstmals 1252 erwähnt. Bereits um 1500 v. Chr. siedelten Kelten auf dem Johannisberg und errichteten eine Ringwallanlage (1500–500 v. Chr.). Um 800 n. Chr. wurde die Gegend durch die Bajuwaren besiedelt.
Von 1250 bis 1594 existierte die reichsfreie Adelsherrschaft der Freudenberger, die vom letzten Freudenberger Hans II. an die kurpfälzischen Fürsten in Amberg verkauft wurde. Das Amt Freudenberg wurde mit dem Amt Rieden zu einem Amt vereinigt.[4]
Die kurpfälzische Herrschaft währte nicht lange. Als Folge der ersten Kriegsjahre des Dreißigjährigen Kriegs mit einer Reihe von Niederlagen für die pfälzisch-böhmischen Truppen erhielt Herzog Maximilian I. als Entschädigung für die Kriegskosten 1628 die Obere Pfalz, zu der auch Freudenberg gehörte. Freudenberg wurde kurbayrisch, die Herrschaft der Kurpfalz über die Obere Pfalz war damit beendet.[5]
Vom Schloss der Freudenberger existieren heute nur noch kleine Reste. Freudenberg war später Sitz eines Pflegamtes und gehörte zum Rentamt Amberg im Kurfürstentum Bayern.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern schlossen sich am 1. Januar 1970 die Gemeinden Freudenberg und Wutschdorf zur neuen Gemeinde Freudenberg zusammen. Diese gliederte am 1. April 1971 die Gemeinden Aschach, Etsdorf, Hiltersdorf, Lintach und Pursruck in ihr Gemeindegebiet ein.[6]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3573 auf 4175 um 602 Einwohner bzw. um 16,9 %.
Die Einwohnerzahlen der sieben ehemaligen Gemeinden:[7]
(Einwohnerstand vom Stichtag 31. Dezember 2004) Die Gesamtzahl der Einwohner der Gemeinde Freudenberg betrug damit am Stichtag 4249.
Im Jahr 1628 wurde Freudenberg endgültig katholisch. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist auch heute noch römisch-katholisch.
Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 3417 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Freudenberg 2620 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 76,68 % lag.[9]
Am 16. März 2014 wurde Alwin Märkl von der CSU zum neuen ersten Bürgermeister gewählt. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 63,32 % der Stimmen wiedergewählt.[10]
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Blasonierung: „Geteilt; oben schräg geviert von Rot und Silber; unten in Gold ein unterhalbes rotes Mühlrad“[11]
Dieses Wappen wird seit 1975 geführt. |
Wappenbegründung: Durch das Mühlrad wird auf das örtliche Hammerwerk und die Papiermühle hingewiesen, die früher eine große wirtschaftliche Bedeutung für den Ort hatten. Aus dem Wappen der Herren von Paulsdorf, einem bedeutenden Oberpfälzer Adelsgeschlecht, deren Stammsitz in Paulsdorf bei Hiltersdorf liegt, ist die Schrägvierung im oberen Schildteil entnommen. Die Paulsdorfer hatten die Herrschaft in Freudenberg bis zum Jahr 1622 inne. |
Während Freudenberg bis in die 1960/1970er Jahre überwiegend ein Bauern- und Handwerkerdorf war, gibt es heute nur noch wenige Nebenerwerbs- und Haupterwerbslandwirte. Der Großteil der Bevölkerung pendelt in die umliegenden größeren Gemeinden und Städte (wie Amberg, Hirschau, Wernberg oder Weiden), so dass – wie in vielen Dörfern – der Charakter eines Bauerndorfes der Vergangenheit angehört. Daneben existiert noch Bau-, Brau- und Kleingewerbe. Tourismus ist eine weitere kleine Einnahmequelle, wie auch die Holzwirtschaft.
Eine Braustätte in Freudenberg wurde 1466 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1784 befindet sich das Brauhaus in Freudenberg im Besitz der Familie Märkl.
Auf dem Rotbühl beim Ortsteil Hainstetten (49° 30′ 31″ N, 12° 0′ 17″ O49.50861111111112.004722222222) betreibt die Deutsche Telekom AG den Grundnetzsender Amberg für Fernsehen (DVB-T), DAB und UKW-Hörfunk. Als Antennenträger wird ein 150 m hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast verwendet, dessen Fundament sich in einer Höhe von 668 m über NN befindet.
In der Gemeinde Freudenberg wurden im Dezember 2011 die ersten Windkraftanlagen im Landkreis Amberg-Sulzbach in Betrieb genommen. Der Gemeinderat hatte zuvor einstimmig eine Sonderzone für Windkraftnutzung in der Nähe des Ortes Witzlricht ausgewiesen. Die beiden Anlagen vom Typ Enercon E-82 werden von der Bürgerwind Region Freudenberg GmbH betrieben.
Ebenfalls auf dem Gemeindegebiet befindet sich die leistungsstärkste Windkraftanlage der Oberpfalz. Dabei handelt es sich um eine Anlage des Typs Vestas V-122 mit einer Nennleistung von 3,45 Megawatt.
Der nächste Bahnhof ist Amberg an der Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf, etwa zwölf Kilometer südwestlich von Freudenberg. Zwischen Amberg und Freudenberg verkehrt werktags die Buslinie 59 des Verkehrsunternehmens Regionalbus Ostbayern.
Die Gemeinde Freudenberg zeichnet sich durch ein reges altbairisch geprägtes Vereins- und Brauchtumsleben aus. Der angrenzende Johannisberg und das Waldgebiet des Buchberges erlauben naturnahe Sport- und Freizeitgestaltung. In den 1960er Jahren erbaute die Gemeinde ein Freibad und einen Skilift (mit Flutlichtanlage).
Die Wallfahrtskirche auf dem Johannisberg zwischen den Gemeindeteilen Freudenberg und Lintach stammt in ihrer heutigen Form aus dem Jahre 1711. Noch heute finden dort vor allem im Sommerhalbjahr zusätzlich zu den Feiern in den Dorfkirchen der Gemeindeteile Gottesdienste statt. Sehr beliebt ist die Kirche auch für kirchliche Familienfeste wie z. B. Hochzeiten.
Höhepunkte des dörflichen Lebens in der Gemeinde Freudenberg sind die traditionellen Kirchweihen. Im Gemeindegebiet finden im Jahresverlauf fünf größere Kirchweihen statt: in Aschach, Etsdorf, Lintach, Freudenberg und Schleißdorf. Darüber hinaus gab es alle zwei Jahre am Skiliftgelände am Fuße des Johannisbergs ein Open-Air-Festival. In der Vergangenheit lockte diese Veranstaltung bis zu 13.000 Besucher an.
Lange Tradition genießt das Johannisbergfest am Namenstag Johannes des Täufers (24. Juni): Mehrere Pilgergruppen aus der Region brechen am nächstgelegenen Sonntag zu einer Fußwallfahrt zur Johannisbergkirche auf. Das traditionelle Johannisfeuer ist eines der größten in der Region und findet in der Regel am Freitag als Eröffnung des Festwochenendes statt.
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Gemeindefreie Gebiete: Eichen
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