Elchingen auf dem Härtsfeld (schwäbisch: „Elchig“) ist ein Stadtteil von Neresheim im baden-württembergischen Ostalbkreis. Der einst selbständige Ort wurde im Jahr 1972 nach Neresheim eingemeindet.
Elchingen auf dem Härtsfeld Stadt Neresheim | ||
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Höhe: | 612 m | |
Fläche: | 22,56 km² | |
Einwohner: | 1564 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Mai 1972 | |
Postleitzahl: | 73450 | |
Vorwahl: | 07367 | |
Lage von Elchingen auf dem Härtsfeld in Baden-Württemberg | ||
Elchingen auf dem Härtsfeld liegt nordwestlich des Stadtkerns von Neresheim an der Landesstraße L 1084 und an den Kreisstraßen K 3296 und 3297. Südlich und östlich verläuft die B 466 und westlich die A 7. Südlich vom Ort liegt der Flugplatz Aalen-Heidenheim.
Der Ort liegt auf dem Härtsfeld, einer Hochfläche im Osten der Schwäbischen Alb.
Jahr | 1813 | 1821 | 1834 | 1846 | 1852 | 1858 | 1867 | 1871 | 1880 | 1900 | 1910 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
Einwohner | 919 | 756 | 768 | 809 | 711 | 843 | 815 | 706 | 753 | 791 | 694 | 713 | 612 | 984 | 1.007 | 1.072 | 1.548 | 1.592 | 1.596 | 1.564 |
Die ältesten Anzeichen der Besiedlung auf dem Elchinger Gebiet sind die hallstattzeitlichen Grabhügel im nördlichen Heiligenwald. Einer von den circa 20 Hügeln wurde geöffnet, es wurden Urnen und andere Gefäße gefunden.
Durch das Gebiet des heutigen Elchingen verlief die Römerstraße, die die römischen Ansiedlungen in Heidenheim (Aquileia) und Bopfingen (Opie) verband. Ein römischer Wachhügel befand sich in der Nähe der heutigen Kirche.
Im Historischen Atlas von Baden-Württemberg werden für das Elchinger Gebiet ein römischer Friedhof und vier Villae rusticae genannt, drei davon auf dem heutigen Siedlungsgebiet und eine östlich des Ortes. In der Beschreibung des Oberamts Neresheim wird berichtet, dass in der Fuchsgasse und im östlich gelegenen Gewann Birk römische Gebäudereste gefunden wurden.
Elchingen wurde 1144 als „Alchingen“ erwähnt, was auf eine Alemannische Besiedlung durch einen Sippenführer namens „Alcho“ oder ähnlich hindeutet. Das Dorf gehörte zu dieser Zeit hälftig zum Zehentbezirk der Ohmenheimer Kirche. Später waren die Herren von Hürnheim die Hauptbesitzer, Conrad vom Hohenhause verkaufte Elchingen an die Grafen von Oettingen, welche 1311 ihren Besitz samt dem Kirchensatz dem Kloster Neresheim um 1200 Pfund Heller überließen. 1343 war die Witwe des Vogts von Diepertsbuch die Besitzerin. Elchingen kam 1764 wieder komplett an das Kloster Neresheim, mit dem es 1803 zu Thurn und Taxis, 1806 an das Königreich Bayern und 1810 zum Königreich Württemberg kam.
Elchingen war von 1901 bis 1972 mit der Härtsfeldbahn an das Bahnnetz angeschlossen. Am 1. Mai 1972 wurde die Gemeinde Elchingen nach Neresheim eingemeindet.[2]
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Elchingen bis auf fünf bebaute Güter zerstört.
Zur Kommunalwahl am 26. Mai 2019, zu der 1291 Personen wahlberechtigt waren, wurden in Elchingen 10 Ortschaftsräte gewählt:[3][4]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 | ||
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 56,2 | 6 | 61,8 | 6 | |
FWV | Freie Wählervereinigung | 43,8 | 4 | 38,2 | 4 | |
Gesamt | 100 | 10 | 100 | 10 | ||
Wahlbeteiligung | 67,8 % | 57,5 % |
Ortsvorsteher ist seit 2009 Nikolaus Rupp (CDU).[5]
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Blasonierung: „Ein nach rechts trabender goldener Elch auf rotem Grund.“[6] |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde der Gemeinde mit Schreiben vom 27.12.1957 durch das Innenministerium Baden-Württemberg verliehen. Das Wappen ist ein redendes Wappen, welches in den Farben der ehemaligen Grafschaft Oettingen die erste Silbe des Ortsnamens symbolisiert. |
Die katholische Pfarrkirche, die dem Heiligen Otmar geweiht ist, wurde 1725 unter Abt Amandus Fischer erbaut und unter Reichsabt Michael 1792 erneuert. Das Pfarrhaus wurde in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts erbaut.
Seit 1979 veranstaltet der Musikverein Elchingen jährlich das Weinfest im Elchinger Musikantenstadl. Das Weinfest ist überregional bekannt und es treten regelmäßig bekannte Musikkapellen wie die Scherzachtaler Blasmusik oder die Oberschwäbischen Dorfmusikanten auf.[7]
Der Ortsneckname der Elchinger ist Muhackl, was so viel wie grobschlächtiger oder auch wortkarger Mensch bedeutet.
Dorfmerkingen mit Dossingen, Hohenlohe und Weilermerkingen | Elchingen auf dem Härtsfeld | Kösingen mit Hohlenstein | Neresheim (Stadtkern) mit Schloß Neresheim und Stetten | Ohmenheim mit Dehlingen | Schweindorf mit Mörtingen