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Dudweiler ist seit dem 1. Januar 1974 ein Stadtteil der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken und hat (Stichtag 30. September 2018) 23.490 Einwohner auf einer Fläche von 1670 Hektar. Zu Dudweiler gehören die Ortsteile Jägersfreude, Herrensohr und Scheidt. Vor der Eingemeindung nach Saarbrücken war Dudweiler eine selbstständige Stadt.

Dudweiler
Landeshauptstadt Saarbrücken
Historisches Wappen von Dudweiler
Historisches Wappen von Dudweiler
Höhe: 222 m ü. NHN
Fläche: 16 km²
Einwohner: 23.490 (30. Sep. 2018)
Bevölkerungsdichte: 1.468 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66125, 66123
Vorwahl: 06897, 0681
Dudweiler (Saarland)
Dudweiler (Saarland)

Lage von Dudweiler im Saarland

Entrée zur Ortsmitte an der Beethovenstraße beim Bürgerhaus
Entrée zur Ortsmitte an der Beethovenstraße beim Bürgerhaus
Entrée zur Ortsmitte an der Beethovenstraße beim Bürgerhaus
Dudweiler in Gelbfärbung (Nordosten innerhalb Saarbrückens)
Dudweiler in Gelbfärbung (Nordosten innerhalb Saarbrückens)

Geographie



Geographische Lage


Dudweiler liegt im Sulzbachtal zwischen der Saarbrücker Innenstadt (St. Johann ) und der Stadt Sulzbach/Saar. Dudweiler liegt an der Nahetalbahn und wird durch die Linie RB 73 Saarbrücken – Neubrücke (Nahe) bedient.


Nachbarorte


Die Nachbarorte (im Uhrzeigersinn) sind: Saarbrücken-St. Johann, Saarbrücken-Malstatt, Quierschied-Camphausen, Sulzbach, Sulzbach-Neuweiler, St. Ingbert, St. Ingbert-Rentrisch, Saarbrücken-Scheidt.


Geschichte


Denkmal für die ehemaligen Dudweiler Steinkohlenbergwerke
Denkmal für die ehemaligen Dudweiler Steinkohlenbergwerke

Auf dem Gebiet des heutigen Dudweiler wurden etliche stein-, bronze- und eisenzeitliche Funde gemacht. Aus der Keltenzeit stammen zwei Hügelgräber in der Nähe des Dreibannsteins. Überreste eines römischen Tempels fanden sich auf dem Alten Büchel. Die Grühlingsstraße, heute die Autobahn A 623, führt zum Teil über die Trasse einer Römerstraße.

977 wird Dudweiler erstmals urkundlich erwähnt: Kaiser Otto II. bestätigte dem Nonnenkloster St. Peter in Metz den Besitz der Kapelle in Duodonisvillare (Weiler des Dudo). Dudo wird vielfach als fränkischer Edelmann beschrieben, der hier ein Landgut betrieb. Diese Auffassung ist allerdings umstritten und durch nichts bewiesen. Vielmehr gibt es starke Indizien, dass der Namenspatron Herzog Liudolf (Schwaben) gewesen sein könnte. Er war der Halbbruder von Kaiser Otto II. und wurde auch Dudo genannt.

1542 hatte Dudweiler nur 23 Haushalte, also etwa 150 Einwohner. Im Nebenerwerb wurde bereits nach Kohlen gegraben, doch blieb der kleinbäuerliche Charakter des Dorfes die nächsten zweihundert Jahre erhalten. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewann der Steinkohlenbergbau immer mehr an Bedeutung. Der sogenannte Nassauer Hof in der Saarbrücker Straße war Mitte des 19. Jahrhunderts für einige Jahre Sitz eines preußischen Bergamtes. Durch den Zuzug von Arbeitskräften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Dudweiler rasant.

Während des Völkerbund-Mandats über das Saargebiet (1920–1935) bestand in Dudweiler eine Domanialschule.[1]

Noch 1950 standen drei Steinkohlenbergwerke in voller Blüte. Das Ende des Bergbaus markierte die Schließung des, nun auf Quierschieder Bann gelegenen, Bergwerkes Camphausen im Jahre 1990. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1944 hatte Dudweiler eine eigene, parteilose Zeitung, die Dudweiler Zeitung.

Um 1960 wurde Dudweiler mit seinen damals 29.000 Einwohnern innerhalb der Region als „das größte Dorf Europas“ bezeichnet. Am 12. September 1962 erhielt Dudweiler die Stadtrechte.

Am 1. Januar 1974 führte die saarländische Gebiets- und Verwaltungsreform zum Verlust der Selbstständigkeit und zur Zwangseingemeindung in die Landeshauptstadt Saarbrücken.[2] Allerdings behielt Dudweiler als einziger Stadtbezirk den Sonderstatus eines hauptamtlichen Bezirksbürgermeisters. Mit 35:26 Stimmen stimmte der Saarbrücker Stadtrat am 29. Januar 2013 für die Abschaffung dieses Postens. Dadurch sollten ab Ende 2014 acht Stellen wegfallen und über 700.000 Euro eingespart werden.[3] Am 1. Juli 2014 wurde Dudweiler ein normaler Stadtbezirk Saarbrückens ohne eigene Verwaltung.[4]

Eine Vielzahl unterschiedlichster Handwerksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen prägen heute die Wirtschaft. Echte Industriearbeitsplätze sind nur noch relativ wenige vorhanden. Eine Fußgängerzone befindet sich in der Ortsmitte. Die Nähe zum Campus der Universität des Saarlandes im Saarbrücker Stadtwald macht Dudweiler für die Studentenschaft zu einem beliebten Wohnsitz.


Einwohnerentwicklung von Dudweiler (ohne Scheidt)


JahrEinwohner
196128.854
197027.659
197429.727
199025.909
200824.067
201423.590

Die Zahl von 1974 beinhaltet 1.192 Einwohner aus dem Teil von Jägersfreude, der früher schon zu Saarbrücken gehörte. Die anderen setzten sich wie folgt zusammen:

1990 - 21.137 Dudweiler, 2.309 Jägersfreude, 2.463 Herrensohr

2008 - 19.881 Dudweiler, 1.972 Jägersfreude, 2.214 Herrensohr

2014 - 19.527 Dudweiler, 1.931 Jägersfreude, 2.132 Herrensohr

Zur korrekten Bewertung der Bevölkerungsentwicklung muss man wissen, dass die Zahlen vor 1990 die Einwohner mit Nebenwohnsitzen beinhalten, ab 1990 wurden nur noch die Hauptwohnsitze in der Statistik erfasst. Seit 1990 hat Dudweiler demnach ein Einwohnerminus von 9,3 %.[5]


Politik



Stadtbezirk Dudweiler


Im Rahmen der Gebietsreform zum 1. Januar 1974 wurde aus Dudweiler (einschließlich seiner Ortsteile Herrensohr und Jägersfreude), dem vorher schon zu Saarbrücken gehörenden Teil von Jägersfreude und der ehemals selbständigen Gemeinde Scheidt der Stadtbezirk Dudweiler als neue Verwaltungseinheit der Stadt Saarbrücken gebildet.

Der Stadtbezirk hatte am 30. November 2018 einen Einwohnerbestand von 27.574, davon entfielen auf:[6]

Als Besonderheit erhielt der Stadtbezirk Dudweiler 1974 eine eigene Bezirksverwaltung und einen hauptamtlichen Bezirksbürgermeister. Zum 1. Juli 2014 wurde die Bezirksverwaltung Dudweiler aufgelöst. Dudweiler hat nunmehr den gleichen Status, wie die anderen Saarbrücker Stadtbezirke.

Der Bezirksrat Dudweiler ist das untere kommunalpolitische Gremium mit 21 gewählten, stimmberechtigten Mitgliedern. Er wählt aus seiner Mitte den ehrenamtlichen Bezirksbürgermeister.

In seiner konstituierenden Sitzung am 7. Juli 2019 wurde Ralf-Peter Fritz (CDU) zum neuen Bezirksbürgermeister gewählt. Der Bezirksbeigeordnete und somit sein Stellvertreter ist Karsten Schade (Bündnis 90/Die Grünen).

Die Bezirksratswahlen vom 26. Mai 2019 brachten folgendes Ergebnis und folgende Sitzverteilung:[7]


Bildung



Sehenswertes



Krankenhaus


Caritas Klinik Dudweiler, St. Josef Krankenhaus
Caritas Klinik Dudweiler, St. Josef Krankenhaus

Das Krankenhaus St. Josef der cts-Schwestern v. Hl. Geist gGmbH in der Klosterstraße wurde 1899 eröffnet. Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich ein überregionales Gesundheitszentrum. Zusammen mit der -Klinik St. Theresia (Saarbrücken Rastpfuhl) bildet St. Josef heute das CaritasKlinikum Saarbrücken als Verbundkrankenhaus mit zwei Standorten. Die Klinik wird von den Einheimischen nur "Kloster" genannt. Am 19. März 2019 wurde allerdings nach 152 Jahren der Konvent Dudweiler der "Schwestern vom Heiligen Geist" aufgelöst, da die Anzahl der Schwestern immer weniger wurde.


Partnerschaften/Patenschaft


Partnerschaften bestehen seit 1959 mit dem pfälzischen Duttweiler und seit 1964 mit Saint-Avold in Lothringen (Frankreich). Von 1969 bis 2016 war Dudweiler patenschaftlich mit dem Bundeswehrstandort Merzig (Luftlandeunterstützungsbataillon 262) bis zu dessen Auflösung verbunden.


Vereine



Fastnacht



Kultur



Musik



Sonstige



Sport



Staatliche Institutionen


Der Stadtbezirk Dudweiler ist Sitz folgender staatlicher Institutionen:


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter von Dudweiler



Literatur




Commons: Dudweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Arnold Ilgemann: »Franzosenschulen«. Die französischen Domanialschulen in der Völkerbundszeit, Vortragsmanuskript vom 22. Juni 1993
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 803.
  3. Dudweiler verliert seinen Sonderstatus, Saarbrücker Zeitung, 30. Januar 2013, S. B1
  4. 2000 - Heute. In: Dudweiler Geschichtswerkstatt. Roland Stephan, abgerufen am 10. Dezember 2018.
  5. Wohnbevölkerung nach Stadtteilen (alte Gebietsgliederung) 1895-1979. Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung 1990-2017. LHS Saarbrücken, Amt für Entwicklungsplanung, Statistik und Wahlen vom 26. Oktober 2018.
  6. Bevölkerungsbestand am 30.11.2018. In: http://www.saarbruecken.de/rathaus/zahlen_daten_und_fakten. Landeshauptstadt Saarbrücken, abgerufen am 11. Dezember 2018.
  7. Wahlergebnisse 2019 | Landeshauptstadt Saarbrücken. Abgerufen am 4. Juni 2021.

На других языках


- [de] Dudweiler

[en] Dudweiler

Dudweiler is a borough of Saarbrücken, on the Sulzbach creek. In 977, Dudweiler was first mentioned in official documents of German Emperor Otto II as the location of a chapel (Duodonisvillare).



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