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Deutenhausen ist eine ehemalige Gemeinde und heute ein Gemeindeteil der Kreisstadt Weilheim in Oberbayern des Landkreises Weilheim-Schongau. Das Kirchdorf liegt knapp drei Kilometer südöstlich der Weilheimer Altstadt.

Deutenhausen von Westen
Deutenhausen von Westen
Deutenhausen
Höhe: 589 m ü. NHN
Einwohner: 256 (31. Dez. 2019)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1978
Postleitzahl: 82362
Vorwahl: 0881
Deutenhausen vom Südwesten aus gesehen
Deutenhausen vom Südwesten aus gesehen
Deutenhausen vom Südwesten aus gesehen

Geographie


Deutenhausen liegt am Rand des Eberfinger Drumlinfeldes. Durch den Ort verläuft der Angerbach.


Geschichte


Die älteste bekannte Erwähnung Deutenhausens stammt aus dem Jahr 1083, als der Churer Bischof Norbert von Hohenwart in einer Urkunde dem Chorherrenstift Habach Besitzungen in „Tutenhusen“ zuweist. Seit dieser Zeit ist auch die Existenz eines edlen Geschlechts „von Tutenhusen“ gesichert, das Anfang des 13. Jahrhunderts ausstarb.[2]

Franz Sales Gailler erwähnt 1756 in Deutenhausen 10 Bauernhöfe. Davon gehörten sechs dem Kloster Polling, zwei dem Kloster Benediktbeuern und je eines dem Kloster Wessobrunn und der Kirche Deutenhausen.[2]

Mit dem Ersten Gemeindeedikt entstand 1808 die politische Gemeinde,[2] die neben dem Dorf selbst aus folgenden Ortsteilen bestand: Farchenbichl, Gabler, Gossenhofen, Hardtwiese (ab ca. 1950),[3] Hirschberg am Haarsee (bis zum Ortschaften-Verzeichnis 1904 „Haarsee“),[4] Marnbach, Rauchen, Rothsee.[5] Die Gemeinde gehörte zum Landgericht Weilheim. 1880 wurde die Freiwillige Feuerwehr Marnbach-Deutenhausen gegründet.[6] 1919 erfolgte der Anschluss an die Stromversorgung.[2]

Der Zweite Weltkrieg endete für Deutenhausen am Abend des 29. April 1945 mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen.[6]

Im Zuge der Gebietsreform wurde am 1. Januar 1978 die gesamte Gemeinde nach Weilheim eingemeindet.[7]


Einwohnerentwicklung


DorfGemeinde
JahrEinwohnerGebäude
(ab 1885 nur Wohngebäude)
EinwohnerGebäude
(ab 1885 nur Wohngebäude)
1825[8]8112
1864[5]7127, 1 Kirche23075
1871[9]9563251158
1885[10]821527453
1900[4]871427053
1925[11]1141740761
1950[3]2412276074
1970[12]136502
1987[13]1574158211511
2000[1]235
2010[1]261
2017[1]283
2018[1]273
2019[1]256
1 Werte der ehemaligen Ortsteile summiert

Religion


Filialkirche St. Johann
Filialkirche St. Johann

Seit 1199 gehörte Deutenhausen mit seiner Kirche St. Johann zur Pfarrei Polling und wurde vom dortigen Kloster, ab 1479 von einem Pollinger Vikar, betreut. Infolge der Säkularisation in Bayern kam Deutenhausen 1802 zur Pfarrei Eberfing. Im Jahr 1917 wurde die Expositur Marnbach zur selbständigen Pfarrei im Bistum Augsburg erhoben, Deutenhausen wurde deren Filiale.[2] Diese gelangte in den 2010er-Jahren zur Pfarreiengemeinschaft Weilheim.

1871 waren 97,2 % der Einwohner der Gemeinde römisch-katholisch, der Rest protestantisch.[9] Daran änderte sich bis mindestens 1925 wenig (1885: 99,3 %; 1900: 96,7 %; 1925: 93,4 %).


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Seit 1975 besteht der „Sport- und Schützenverein Marnbach – Deutenhausen“.[14] 1879 wurde ein Veteranenverein initiiert, 1890 folgte der Zimmerstutzenschützenverein. Der jüngste Verein ist derjenige „für Gartenkultur für Marnbach-Deutenhausen“, gegründet 2000.[2]


Wirtschaft und Infrastruktur



Bildung


Seit Gründung der Schule in Marnbach 1796 bis zu deren Auflösung 1982 gehörte Deutenhausen zum dortigen Schulsprengel.


Verkehr


An Deutenhausen vorbei verläuft die Staatsstraße 2064 (Weilheim–Bad Tölz).

Deutenhausen ist durch zwei Bushaltestellen (Deutenhausen, Deutenhausen Riedlestraße) an das Netz des Regionalverkehrs Oberbayern angeschlossen. Es halten die Linien 9602 (Weilheim–Eberfing–Weilheim) und 9655 (Weilheim–SeeshauptPenzberg)


Persönlichkeiten


Söhne und Töchter von Deutenhausen

Personen, die in Deutenhausen wirkten


Literatur




Commons: Deutenhausen (Weilheim in Oberbayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Stadt Weilheim i.OB - 4.2. Einwohnerwesen. Abgerufen am 11. Oktober 2022.
  2. Chronik Deutenhausen. In: weilheim.de. Abgerufen am 21. September 2018.
  3. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 342 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 353 (Digitalisat).
  5. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 330, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  6. Klaus Gast: Die Geschichte der Feuerwehr Marnbach – Deutenhausen. In: ffw-md.de. Abgerufen am 20. September 2018.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 595.
  8. Adolph von Schaden: Topographisch-statistisches Handbuch für den Isarkreis im Königreich Baiern. 1825, S. 72 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 371, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 354 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 364365 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 63 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 161 (Digitalisat).
  14. Geschichte. In: ssv-marnbach.de. Abgerufen am 20. September 2018.



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