Das Rheinhöhendorf Dellhofen ist ein Stadtteil und ein Ortsbezirk der Stadt Oberwesel im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz.
Dellhofen liegt auf einer Höhe von 280 bis 300 m über dem Rheintal, am östlichen Ende des Hunsrücks. Zum Ortsbezirk Dellhofen gehören auch die Wohnplätze Burghof und In der Neuwies.[1]
Funde und Ausgrabungen von Mauerresten, wie ein Weihestein des Mercurius und der Maia, belegen die Existenz eines römischen Tempelbezirks von etwa 110 nach Christus. Eine erste Besiedlung wird in der Zeit der Karolinger vermutet, da auch eine im Mittelalter noch genutzte Römerstraße von Bingen am Rhein nach Koblenz über die Höhen in der Nähe vorbeiführte.
Seit dem 13. Jahrhundert war Dellhofen im Besitz des Stiftes St. Martin und gehörte später zum Liebfrauenstift. Nach dem Weseler Krieg 1390/91 ließ der Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein die Befestigungsanlagen des Ortes zerstören.
Landesherrlich gehörte die Ortschaft bis Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Trier und unterstand der Verwaltung des Amtes Oberwesel. 1787 hatte der Ort 185 Einwohner.[2]
Am 3. April 1973 beschloss der Gemeinderat die Eingliederung in die Stadt Oberwesel, die am 17. März 1974 wirksam wurde.[3]
Dellhofen ist als Ortsbezirk ausgewiesen und besitzt deswegen einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher.[4] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Ortsbeiratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 per Mehrheitswahl gewählt wurden.[5] Der Ortsvorsteher, Kurt Renzler (CDU), wurde bei den Kommunalwahlen mit einem Stimmenanteil von 87,09 % gewählt und ist damit Nachfolger von Wilhelm Zimmermann, der nicht mehr angetreten war.[6]
Der Ort ist durch Landwirtschaft und Weinbau geprägt. Früher wurden in Dellhofen auch Ziegelsteine gebrannt und zeitweise Schiefer abgebaut und verarbeitet. Die fünf Gasthäuser sind auf Touristen eingestellt.
Schon im Mittelalter gab es eine Kapelle. 1875/76 wurde für die vergrößerte Gemeinde nach Plänen des Communal-Baumeisters Riemann aus Simmern die neugotische Kirche zum Heiligen Kreuz errichtet. 1961 ersetzte man das Langhaus durch einen Neubau nach Plänen des Architekten Paul Johannbroer aus Wiesbaden. Der Glockenturm blieb erhalten. Die Kirchenfenster lieferte die Firma Glaskunst Binsfeld aus Trier.[7] Wegen Baumängeln wurde die Kirche seit November 2015 nicht mehr genutzt, im Oktober 2020 erfolgte ihre Profanierung.[8]