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Böhlscheiben ist seit 1992 ein Stadtteil von Bad Blankenburg im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen. Im Ort sind etwa 80 Einwohner beheimatet.

Böhlscheiben
Stadt Bad Blankenburg
Höhe: 478 (475–480) m
Einwohner: 70 (31. Dez. 2020)[1]
Eingemeindung: 19. Juni 1992
Postleitzahl: 07422
Vorwahl: 036741
Blick auf Böhlscheiben
Blick auf Böhlscheiben
Blick auf Böhlscheiben

Geografie und Geologie


Der Ort liegt im Thüringer Schiefergebirge auf einer Höhe von 475 m ü. NN am linken Talrand der Schwarza, etwa drei Kilometer Luftlinie westsüdwestlich der Kernstadt Bad Blankenburg. Die Stadt Rudolstadt, Hauptort und Verwaltungszentrum der Region, befindet sich 8 Kilometer Luftlinie nordöstlich von Böhlscheiben.

Die Betriebsanlagen der Böhlscheibener Schieferbrüche waren bis in die 1970er Jahre in Betrieb. Der dort anstehende Phykodenschiefer wurde abgetragen und in Halden abgelagert, um an die darunterliegenden Schichten von Dachschiefer zu gelangen. Die Qualität des Böhlscheibener Dachschiefers war wegen Quarziteinlagerungen und schlechter Spaltbarkeit bei den Handwerkern nicht begehrt, man bevorzugte den Lehestener Dachschiefer. Das Material fand noch in der Dachpappen-Herstellung, als Zuschlagsstoff in der Chemischen Industrie und zur Herstellung von Gesarol, einem Schädlingsbekämpfungsmittel, industrielle Verwendung.[2]

Die Ortslage ist über den Böhlscheibener Weg, eine etwa 4 Kilometer lange Ortsverbindungsstraße, mit Bad Blankenburg verbunden. Eine Alternative besteht vom Abzweig der Bundesstraße 88 in Quittelsdorf über die Kreisstraße K 128 mit den Etappenorten Fröbitz und Cordobang.


Geschichte


Der Weiler Böhlscheiben wurde 1361 in der Schreibweise „Belzibe“ erstmals urkundlich erwähnt, eine weitere Nennung erfolgte als „Belschiben“ im Jahr 1411.[3] Bis zum Jahr 1866 gehörte der Ort zum Amt Blankenburg, danach zum Landratsamt Rudolstadt. Im Jahr 1811 vernichtete ein Großfeuer die gesamte Ortslage, nur die Kirche, ein Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert, blieb verschont. Für die Bewohner bildete der Bergbau die Existenzgrundlage, in der Umgebung wurde Kupfererz, auch Kobalt- und Eisenerz abgebaut. Auch die Schiefergewinnung hatte für den Ort Bedeutung.[4] Bis 1918 gehörte der Ort zur Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt.


Sehenswürdigkeiten


Böhlscheiben Schieferbruch mit Stollanlagen Umweltinformations- und Naturschutzstation „Dr. Helmut Steuer“
Böhlscheiben Schieferbruch mit Stollanlagen Umweltinformations- und Naturschutzstation „Dr. Helmut Steuer“

Literatur




Commons: Böhlscheiben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Stadt Bad Blankenburg, Matthias Pihan-Webdesign & Fotografie © 2021: Stadt Bad Blankenburg • Fröbelstadt in Thüringen •. Abgerufen am 30. Oktober 2021.
  2. Rüdiger Spengler: Schwarzatal (= Tourist Wanderheft. 71, ZDB-ID 2040886-9). 12. Auflage. Tourist Verlag, Berlin u. a. 1977, S. 31–35.
  3. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, (Datum: 4. Juli 1361).
  4. „Böhlscheiben“ auf der Webseite Stadt Bad Blankenburg (Memento vom 8. März 2016 im Internet Archive).
  5. Umweltinformations- und Naturschutzstation „Dr. Helmut Steuer“. Verein Naturschutzstation Dr. Helmut Steuer e.V., 2012, abgerufen am 17. April 2012.



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