Das Dorf Burgbracht ist ein Ortsteil der hessischen Gemeinde Kefenrod im Wetteraukreis in Hessen und liegt an dem kleinen Fluss Bracht.
Burgbracht Gemeinde Kefenrod 50.36759.2577777777778326 | |
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Höhe: | 326 (318–335) m ü. NHN |
Fläche: | 4,05 km²[1] |
Einwohner: | 274 (31. Dez. 2016)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 63699 |
Vorwahl: | 06054 |
Förstemann leitet den Ortsnamen vom ahd. Wort „bracha“ ab, das ursprünglich das erste Umbrechen eines unbebauten Landes für den Ackerbau bedeutete, später eine Bedeutungsveränderung zu nhd. Brache erfuhr.[3]
Eine Urkunde des Klosters Fulda mit der Nennung von „Brahtaha“ datiert in die Zeit von 750 und 802.[4] Damit ist eindeutig Kirchbracht gemeint und nicht Burgbracht.[5] Als Datum der Ersterwähnung gilt 1333 für Burg Prachta.[6]
1334 übertrug Hermann III. von Lißberg, genannt von „Prachta,“ gegen 1.000 Pfund Heller dem Herzog Heinrich von Bayern den Lißbergischen Teil an Burgbracht.[7]
Nach einem Weistum zum Büdinger Wald aus dem Jahre 1380 gehörten die an der Bracht liegenden Höfe in die Büdinger Mark. 1410 heißt es „Bracht, das Slos und das Stedtel darunder gelegen.“[8] Seit 1438 besaß der Ort eine Ratsverfassung mit Schultheiß, Bürgermeister und Rat.[9]
Reinhard, Adolph und Henrich von, Grafen von Weilnau, verkauften 1430 ihren Erbteil „an unserm Sloße und Teyle Bracht, Burg und Tale,“ an Gottfried, Herrn von Eppenstein. Dazu gehörten die „Luden, Dorffen, Gerichten, Weiden.“ Der Kaufpreis betrug 810 Gulden „guter Franckfurter Werung.“[10] Die genannte Unterscheidung zwischen Burg und Tal war die Unterscheidung zwischen Burg Bracht und Dorf.[11]
Von der ehemaligen Wasserburg, die 1462 in der Mainzer Stiftsfehde zerstört wurde, sind heute nur noch Mauerreste vorhanden. Auch das Dorf sei damals „an Gebeu vergangen gewest.“[12]
In der Gemarkung gab es „kleine Eisenlager, die dann zur Anlegung von Hammerwerken führten, wie zu Burgbracht, Büdingen, Hirzenhain und Hessenbrücken-Hammer.“[13]
An Burgbracht grenzten im ausgehenden Mittelalter die Gerichte Reichenbach, Wolferborn und Wenings.
Eine Schule gab es in dem Dorf schon vor 1757. Seit 1970 besuchen die Grundschüler die Schule in Kefenrod, schon 1964 mussten die Hauptschüler dorthin wechseln.[14]
Die Evangelische Kirche Burgbracht wurde von 1738 bis 1741 als Querkirche erbaut.[15] Zu dieser Zeit lebten in Burgbracht lediglich 16 "Hausgesäße."
Nach der Liste der Auswanderer (Wolgadeutsche) aus dem Büdinger Raum, die von Johann Fabricius zwischen dem 13. November 1765 und dem 18. Februar 1766 rekrutiert wurden, um nach Russland zu ziehen, befanden sich unter diesen acht Familien aus Burgbracht. Deren Familiennamen waren Acker, Fischer, Jost, Juncker und Müller. Alle waren reformierte Christen.[16]
Am 31. Dezember 1971 wurde Burgbracht in die Gemeinde Kefenrod eingegliedert.[17]
1787 gehörte Burgbracht zum Fürstentum Isenburg-Birstein in das Amt Wenings mit dem Gericht Wenings. 1816 fiel der Ort an das Großherzogtum Hessen mit dem Amt Wenigs, kam dann 1820 zum Landratsbezirk Büdingen. In der Folge der Revolution von 1848 wurden die Verwaltungsbezirke des Großherzogtums Hessen neu geordnet und Burgbracht wurde in den Regierungsbezirk Nidda eingegliedert, welcher aber bereits 1852 wieder aufgelöst wurde. Dann gehörte das Dorf zum Landkreis Büdingen, der mit dem Landkreis Friedberg 1972 zum Wetteraukreis fusionierte.[1]
Der Ortsbeirat setzt sich aus fünf Personen zusammen. Ortsvorsteher ist Alfred Jost.[18]
Belegte Einwohnerzahlen sind:[1]