Der Ort liegt im westlichen Gemeindeteil am Fuße des 314m hohen „Großen Heimbergkopfes“. Südlich des Dorfes führen die Bundesstraße 62 und die Landesstraße 3092 vorbei. In Ortsnähe verläuft der Lahntal-Radweg. Am Ortsrand ist eine Felsgruppe zu sehen, die Wichtelhäuser genannt wird.
Geschichte
Aus dem 8. Jahrhundert datieren die Überreste des Burgstalls Brungershausen.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Brungershausen erfolgte unter dem Namen Brungozeshusun um das Jahr 1130.[3]
Der spätere Oberbefehlshaber der französischen Rheinarmee, Nikolaus von Luckner, befehligte im Siebenjährigen Krieg von der Luckner-Schanze bei Brungershausen aus eine wesentliche Schlacht.
Zum 1. Juli 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Brungershausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Gemeinde Lahntal eingegliedert.[4][5] Für Brungershausen wurde, wie für die übrigen ehemaligen Gemeinden von Lahntal, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Brungershausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[3][7]
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Gericht Kaldern (Gericht Kalden bestand aus den Orten: Kaldern, Kernbach, Dagobertshauſen, Michelbach, Brüngershausen und Wehrshausen, sowie die Hälfte von Dilschhausen)[8]
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Marburg[9]
1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg), Amt Marburg
ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Marburg
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Kaldern und Reitzberg
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Wetter
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Gerichte seit 1821
Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg war für die Verwaltung und das Justizamt Wetter war als Gericht in erster Instanz für Brungershausen zuständig.[12] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Wetter.[13][14] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG) 1877 blieb das Amtsgericht bestehen. 1943 wurde das Amtsgericht Zweigstelle des Amtsgerichts Marburg und 1946 wurde auch die Zweigstelle geschlossen. Der Bezirk des Amtsgerichts Wetter ging im Bezirk des Amtsgerichts Marburg auf.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Brungershausen 87 Einwohner. Darunter waren 3 (3,4%) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 15 Einwohner unter 18 Jahren, 33 zwischen 18 und 49, 21 zwischen 50 und 64 und 18 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 36 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 9 Paare ohne Kinder und 12 Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 12 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 21 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[15]
60 Einwohner (Familien: nutzungsberechtigte, 3nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3Beisassen).
Brungershausen: Einwohnerzahlen von 1767 bis 2014
Jahr
Einwohner
1767
49
1800
?
1834
59
1840
66
1846
67
1852
73
1858
62
1864
70
1871
73
1875
79
1885
83
1895
71
1905
70
1910
66
1925
71
1939
73
1946
114
1950
110
1956
94
1961
68
1967
77
1980
?
1990
?
2000
?
2011
87
2014
87
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[3]; Gemeinde Lahntal[2]; Zensus 2011[15]
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12.März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr.9, S.154, §5 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 3,0MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.404.
Hauptsatzung.(PDF;111kB)§5.In:Webauftritt.Gemeinde Lahntal,abgerufen im August 2020.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.107f. (online bei Google Books).
Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.73 f..
Neueste Kunde von Meklenburg/ Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S.158ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
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