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Birkenfeld ist eine württembergische Gemeinde im Enzkreis in Baden-Württemberg. Sie grenzt direkt an die Großstadt Pforzheim.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Enzkreis
Höhe: 352 m ü. NHN
Fläche: 19,04 km2
Einwohner: 10.119 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 531 Einwohner je km2
Postleitzahl: 75217
Vorwahlen: 07231, 07082
Kfz-Kennzeichen: PF
Gemeindeschlüssel: 08 2 36 004
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktplatz 6
75217 Birkenfeld
Website: www.birkenfeld-enzkreis.de
Bürgermeister: Martin Steiner
Lage der Gemeinde Birkenfeld im Enzkreis
KarteBirkenfeldEisingenIllingenNeuhausenKeltern
Karte

Geografie



Lage


Birkenfeld liegt im Enztal in 260 bis 352 Meter Höhe, etwa sieben Kilometer von Pforzheim entfernt.


Gemeindegliederung


Zur Gemeinde Birkenfeld gehört die ehemalige Gemeinde Gräfenhausen. Zur Gemeinde Birkenfeld in den Grenzen von vor der Gemeindereform in den 1970er Jahren gehören das Dorf Birkenfeld und die Häuser Haltepunkt Engelsbrand. Zur ehemaligen Gemeinde Gräfenhausen gehören die Dörfer Gräfenhausen und Obernhausen, die zusammengewachsen sind.[2] Obernhausen ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Birkenfeld. In Obernhausen gibt es einen Faustballplatz und eine historische, gut erhaltene Kelter.


Nachbargemeinden


Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Birkenfeld: Pforzheim, Keltern, Straubenhardt, Neuenbürg und Engelsbrand.


Geschichte



Bis zum 19. Jahrhundert


Die erste durch Gräberfunde nachgewiesene Besiedlung Birkenfelds reicht auf das Jahr 400 v. Chr. zurück. Die damaligen Siedler waren Kelten. Um das Jahr 100 n. Chr. gehörte die Gegend um Birkenfeld zum römischen Herrschaftsbereich. In dieser Zeit wurde ein römischer Gutshof errichtet. Ab dem Jahr 500 wurde Birkenfeld durchgängig von Alemannen und später Franken besiedelt.

Birkenfeld wird erstmals 1302 urkundlich erwähnt. Seit 1322 gehörte Birkenfeld zu Grafschaft Württemberg und seit 1495 zum Herzogtum Württemberg. Ebenfalls im Jahr 1322 wurde erstmals das Vorhandensein einer Mühle dokumentiert. Die erste Schule im Ort wurde im Jahre 1566 errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Birkenfeld zwar nicht zerstört, aber mehrfach geplündert. Bei der Umsetzung der Verwaltungsgliederung in dem 1806 neu gegründeten Königreich Württemberg blieb Birkenfeld dem angestammten Oberamt Neuenbürg zugeordnet. 1856 eröffnete der erste Industriebetrieb, ein Zweigwerk der Sensenfabrik Neuenbürg. Mit der Eröffnung eines eigenen Bahnhofs Birkenfeld 1888 an der schon 20 Jahre vorher in Betrieb gegangenen württembergischen Enztalbahn wurde die Gemeinde verkehrstechnisch an Pforzheim angeschlossen.


Nach dem Zweiten Weltkrieg


Bei der Kreisreform während der NS-Zeit gelangte Birkenfeld 1938 zum Landkreis Calw. Seit 1945 gehörte der Ort zur französischen Besatzungszone und als Teil von Württemberg wurde er 1947 dem neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern zugeordnet, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. 1973 vollzog sich die Kreisreform, bei der Birkenfeld zum Enzkreis kam.


Gräfenhausen


Gräfenhausen ist älter als Birkenfeld. Schon um 1100 hatte es eine eigene Kirche. Ursprünglich straubenhardtisch, kam der Ort 1422 unter württembergische Herrschaft und durchlebte seither dieselbe landes- und verwaltungsgeschichtliche Zugehörigkeit wie Birkenfeld. Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Gräfenhausen nach Birkenfeld eingemeindet.[3] Bedeutsam die Michaelskirche deren historische Bedeutung von Pfarrer Mathias Kraft beschrieben wurde. Auf der Gemarkung Gräfenhausen befindet sich noch der Ortsteil Obernhausen. Dieser hatte nie eine eigene Gemarkung, eine Kirche oder einen Friedhof.


Religion


Evangelische Kirche
Evangelische Kirche

Bis 1490 gehörte Birkenfeld zur Pfarrei Brötzingen. In Birkenfeld gab es eine alte Marienkapelle, die 1490 bei der Erhebung des Ortes zur eigenständigen Pfarrei durch eine größere Kirche ersetzt wurde. Aufgrund der Zugehörigkeit zu Württemberg wurde der Ort 1534 reformiert und blieb bis ins 19. Jahrhundert rein evangelisch. 1828 wurde eine neue Kirche erbaut. Nachdem diese 1875 abgebrannt war, wurde auf ihren Grundmauern die heutige evangelische Kirche des Ortes errichtet.

Die Katholiken des Ortes wurden zunächst vom Pfarramt Wildbad von Neuenbürg aus versorgt, wo 1958 schließlich eine eigene katholische Pfarrei gegründet wurde. 1960 erbauten sich die Birkenfelder Katholiken die Kirche St. Klara.

Seit 1967 besteht eine evangelisch-methodistische Gemeinde im Ort, die sich 1970/71 die Christuskirche erbaute. Außerdem gibt es zwei Gemeinden der Neuapostolischen Kirche und eine der Zeugen Jehovas.


Bevölkerungsentwicklung


Einwohnerentwicklung von Birkenfeld

Politik



Bürgermeister


Der älteste Nachweis eines Schultheißen in Birkenfeld stammt aus der Heiligenrechnung von 1395, in der ein Schultheiß Hans als Stifter einer Frühmesse erwähnt wird. Seit 1705 sind die Schultheißen des Ortes lückenlos bekannt. Mit Ernst Neuhaus trug 1929 erstmals ein Birkenfelder Ortsvorsteher die Amtsbezeichnung Bürgermeister.

Schultheißen:

Bürgermeister:


Gemeinderat


Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in Birkenfeld führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis[6]. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
Kommunalwahl 2019
 %
40
30
20
10
0
34,37 %
28,28 %
18,30 %
19,05 %
CDU
UWB
SPD
UGLB
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−4,66 %p
+4,00 %p
−1,86 %p
+2,52 %p
CDU
UWB
SPD
UGLB
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 34,37 8 39,03 9
UWB Unabhängige Wählerschaft Birkenfeld 28,28 6 24,28 5
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 18,30 4 20,16 4
UGLB Unabhängige Grüne Liste Birkenfeld 19,05 4 16,53 4
gesamt 100,0 22 100,0 22
Wahlbeteiligung 57,32 % 49,0 %

Wappen


Wappen der Gemeinde Birkenfeld
Wappen der Gemeinde Birkenfeld
Wappen der eigenständigen Gemeinde Birkenfeld
Wappen der eigenständigen Gemeinde Birkenfeld
Wappen der eigenständigen Gemeinde Gräfenhausen
Wappen der eigenständigen Gemeinde Gräfenhausen

Das Wappen, das die Gemeinde Birkenfeld seit dem 27. Dezember 1979 führt, wurde aus Teilen der Wappen der davor eigenständigen Gemeinden Birkenfeld und Gräfenhausen gebildet. Die drei Eicheln stehen heute symbolisch für die drei Ortsteile Birkenfeld, Gräfenhausen und Obernhausen.

In der Urkunde zur Verleihung ist es so beschrieben: Unter blauem Schildhaupt, worin eine durchgehende, viergliedrige goldene Kette beheftet mit einem quadratischen, auf die Spitze gestellten, golden bordierten roten Edelstein, in Gold ein zweiblättriger grüner Eichenzweig mit drei grünen Eicheln.

Im Wappen der vormals eigenständigen Gemeinde Birkenfeld weist ein auf die Spitze gestellter Rubin auf den Stellenwert der Schmuckindustrie hin. Die abgebildete Pflugschar symbolisiert die Bedeutung der damals noch wichtigen Landwirtschaft. Das Wappen der vormals eigenständigen Gemeinde Gräfenhausen bildet drei Eicheln ab. Über die Bedeutung ist nichts bekannt.


Wirtschaft und Infrastruktur


Hauptwirtschaftszweig ist die Schmuck- und Uhrenindustrie. Daneben hat sich auch die Metallbe- und verarbeitung, Elektronik- und Präzisionswerkzeugebau sowie die Galvanikindustrie etabliert. In der Gemeinde gibt es aktuell drei Gewerbegebiete: das Gewerbegebiet Oberes Enztal, das Gewerbegebiet Nord und das Gewerbegebiet West im Ortsteil Gräfenhausen. 2015 wurde — zusammen mit der Nachbargemeinde Keltern — das interkommunale Gewerbegebiet Dammfeld angelegt. Das Unternehmen Stratec Biomedical hat seinen Sitz in Birkenfeld, auch die Müller Gruppe, eine Gruppe fleischverarbeitendener Unternehmen, hat ihren Hauptsitz in Birkenfeld.


Verkehr


Seit 1868 ist Birkenfeld an die Enztalbahn (Pforzheim – Bad Wildbad) angeschlossen. Der ÖPNV auf dieser Strecke wird vom Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis organisiert. Es verkehren stündlich Stadtbahnen der Linie S6 nach Bad Wildbad und Pforzheim, die teilweise über Pforzheim hinaus nach Bietigheim-Bissingen oder Wörth durchgebunden werden. Daneben gibt es zahlreiche Busverbindungen, welche von Pforzheim die Gemeinde bedienen. Es sind die Linien 708 (Langenalb/Ittersbach), 712 (Birkenfeld), 716 (Bad Herrenalb), 717 (Langenalb/Ittersbach) und 718 (Pfinzweiler).


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Kultur


Das Alte Rathaus
Das Alte Rathaus

Seit 1981 finden bei der Veranstaltungsreihe Musik aus Dresden Begegnungen mit Künstlern aus dem sächsischen Raum statt. Jährlich fünf Veranstaltungen verschiedener Ausrichtung wie Jazz, Kabarett, Liederabende, Kammermusik oder Kirchenkonzerte, an so unterschiedlichen Orten wie z. B. in der Kirche oder im Autohaus, locken Konzertbesucher weit über den Enzkreis hinaus nach Birkenfeld.


Bauwerke


Katholische Kirche St. Klara
Katholische Kirche St. Klara

Ortsteil Gräfenhausen:


Sport und Freizeit



Freizeitangebot


Durch die Lage am nördlichen Schwarzwaldrand ist Birkenfeld Ausgangspunkt für Wanderungen und Mountainbike-Touren. Birkenfeld liegt am Beginn des Westwegs von Pforzheim nach Basel und damit auch am Europäischen Fernwanderweg E1.


Sporteinrichtungen


Schwarzwaldhalle Birkenfeld
Schwarzwaldhalle Birkenfeld

Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne der Gemeinde



Personen in Verbindung mit Birkenfeld



Literatur




Commons: Birkenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe, S. 536–538, Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 526.
  4. Pforzheimer Zeitung (Hrsg.): Noch einmal Schultes-Wahl. In: Pforzheimer Zeitung vom 11. Mai 1987, S. 9.
  5. Pforzheimer Zeitung (Hrsg.): Neuer Bürgermeister wird verpflichtet. Abgerufen am 6. August 2011.
  6. Kommunalwahldaten des Kommunalen Rechenzentrums
  7. Pforzheimer Zeitung (Hrsg.): Paul Aymar erster Ehrenbürger Birkenfelds. In: Pforzheimer Zeitung vom 13. November 1970, S. 20.
  8. Pforzheimer Zeitung (Hrsg.): In Birkenfeld das Wirtschaftswunder organisiert. In: Pforzheimer Zeitung vom 6. Dezember 1994, S. 21.
  9. Pforzheimer Zeitung (Hrsg.): Zur Person : Hermann Gross. In: Pforzheimer Zeitung vom 6. Februar 2003, S. 30.
  10. Pforzheimer Zeitung (Hrsg.): Nachruf : Die Gemeinde Birkenfeld trauert um Herrn Hermann Gross. In: Pforzheimer Zeitung vom 18. März 2005, S. 19.
  11. Pforzheimer Zeitung (Hrsg.): „Mister Kindergarten“ auch Ehrenbürger. In: Pforzheimer Zeitung vom 8. Oktober 1991, S. 25.

На других языках


- [de] Birkenfeld (Württemberg)

[en] Birkenfeld (Enz)

Birkenfeld is a municipality in the Enz district, in Baden-Württemberg, Germany. It is situated in the Northern Black Forest, 6 km southwest of Pforzheim. The town is located on the top plain, the area extends down to the river Enz valley.

[ru] Биркенфельд (Вюртемберг)

Биркенфельд (нем. Birkenfeld) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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