Beutelsbach ist ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Weinstadt im Rems-Murr-Kreis. Der Stadtteil hat 8821 Einwohner (Stand 30. Juni 2019)[1] und liegt 236m ü. NN.
Beutelsbach um 1904Beutelsbach 1686 im Kieserschen Forstlagerbuch
Ehemaliges Gemeindewappen von Beutelsbach48.80162969.3884626239
Höhe:
239m
Fläche:
7,69km²
Einwohner:
8622(30.Jun. 2014)
Bevölkerungsdichte:
1.121 Einwohner/km²
Eingemeindung:
1.Januar 1975
Postleitzahl:
71384
Vorwahl:
07151
Beutelsbach 2011
Beutelsbach 2011
Geschichte
Beutelsbach wurde um 1080 erstmals erwähnt und gehört zum ältesten Besitz des Hauses Württemberg. Es wurde 1080 durch Heirat von Konrad von Württemberg mit Luitgard von Beutelsbach erworben. Nach dem 11. Jahrhundert, vermutlich erst 1246/47,[2] wurde das weltliche Chorherrenstift begründet und später von Graf Ulrich I. von Württemberg erweitert. Die Stiftskirche in Beutelsbach war danach Grablege des Hauses Württemberg, bis das Stift 1311 zerstört wurde und dann als Heilig-Kreuz-Stift nach Stuttgart umzog.
In Beutelsbach hatte im Mai 1514 der Aufstand des „Armen Konrads“ seinen Ursprung. Seit 1989 erinnert im Alten Rathaus von Beutelsbach ein Bauernkriegsmuseum an die Kämpfe der Bauern 1514 und 1525.
1968 wurden auf dem Kappelberg die Reste der Burg Beutelsbach entdeckt. Der altwürttembergische Ort gehörte zum Amt bzw. Oberamt Schorndorf und kam nach dessen Auflösung 1938 zum Landkreis Waiblingen.
Die Grundprinzipien des Politikunterrichts in Deutschland wurden 1976 in Beutelsbach unter dem Namen „Beutelsbacher Konsens“ festgelegt und sind heute noch wichtige Elemente der Politikdidaktik.
Struktur
Zur Gemeinde Beutelsbach gehörten das Dorf Beutelsbach, das Gehöft Schönbühl und die Wohnplätze Burg und die Siedlung Benzach, sie hatte eine Fläche von 7,69km².[3] Am 1. Januar 1975 vereinigte sich die Gemeinde mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Endersbach mit Strümpfelbach, Großheppach und Schnait zur neuen Gemeinde Weinstadt.[4]
Wirtschaft
Beutelsbach ist Sitz der Remstalkellerei, des fünftgrößten Weinbaubetriebs in Deutschland mit einer Weinbaufläche von etwa 650ha, die von ca. 1.500 Mitgliedern bewirtschaftet wird[5].
Wappen
Die Blasonierung des ehemaligen Gemeindewappens lautet: „Unter schwarzem Schildhaupt, darin ein liegender goldener Beutel, in Gold drei liegende schwarze Hirschstangen.“
Das Wappen ist erstmals 1577 als Fleckenzeichen am Rathaustorbogen belegt.[6]
Persönlichkeiten
Peter Gais, Gaispeter aus Beutelsbach, führte 1514 den Bauernaufstand des Armen Konrad gegen den Herzog von Württemberg an
Johann Conrad Wölflin, der 1729 geborene Urgroßvater in sechster Generation des 44. US-Präsidenten Barack Obama, wuchs in Beutelsbach auf[7]
Johannes Buhl (* 10. Juni 1804 in Beutelsbach; † 13. Juni 1882 in Schwäbisch Gmünd), Kaufmann, Turnpionier und Feuerwehrpionier
Eugen Schaal (* 1. Mai 1842 in Beutelsbach; † 23. Juni 1928 in Feuerbach), Chemiker
Karl Dippon (* 5. Januar 1901 in Beutelsbach; † 27. August 1981 in Schorndorf), Weingärtner und Politiker, Landtagsabgeordneter
Elsbeth Walch (* 17. Februar 1921 in Beutelsbach; † 21. Februar 2012), Schriftstellerin
Otto Knoch (* 7. Januar 1926 in Sindelfingen; † 17. November 1993 in Beutelsbach), Theologe
Gotthilf Fischer (* 11. Februar 1928 in Plochingen; † 11. Dezember 2020 in Beutelsbach), Chorleiter und Unterhaltungskünstler
Literatur
Beutelsbach. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Schorndorf (=Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band29). J. B. Müller, Stuttgart 1851 (Volltext[Wikisource]).
Der Rems-Murr-Kreis. Konrad Theiss Verlag. Stuttgart 1980, ISBN 3-8062-0243-5.
500 Jahre Stiftskirche Beutelsbach – Das Gotteshaus an der Wiege Württembergs; (Hg.) Evangelische Kirchengemeinde Beutelsbach – Kleine Schriften des Vereins für württembergische Kirchengeschichte Nr. 28; Stuttgart 2022, ISBN 978-3-944051-18-5
Oliver Auge: Das Stift und seine Kirche in Beutelsbach; in: 500 Jahre Stiftskirche Beutelsbach - Das Gotteshaus an der Wiege Württembergs; Stuttgart 2022, S. 25–45 [28]
Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 493–579.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.464.
Stadt Weinstadt - Kultur trifft Natur.(Nicht mehr online verfügbar.)In:Rathaus, Gerichtshalle, Museum: Die Geschichte des Württemberg-Hauses Beutelsbach.ArchiviertvomOriginalam2.September 2019;abgerufen am 2.September 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weinstadt.de
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