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Bergtheim (umgangssprachlich: „Bárgla“[3]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gutenstetten im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Bergtheim
Gemeinde Gutenstetten
Höhe: 308–331 m ü. NHN
Fläche: 1,69 km²[1]
Einwohner: 136 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91468
Vorwahl: 09163

Geographie


Durch das Dorf fließt der Engelsbach, der ein linker Zufluss der Aisch ist. 0,5 km nördlich liegt das Waldgebiet Krähe, 0,5 km südöstlich erhebt sich der Roßkopf (347 m ü. NHN) und 1,25 km südlich der Heidelberg. Die Kreisstraße NEA 12 führt nach Reinhardshofen (2 km südlich) bzw. nach Schornweisach (2,5 km nördlich). Die Kreisstraße NEA 14 führt nach Rauschenberg (1,5 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rockenbach (0,6 km westlich).[4]


Geschichte


Der Ort wurde 1199 als „Bergere“ erstmals urkundlich erwähnt. Laut dieser Urkunde trug das Hochstift Würzburg dem Nürnberger Patrizier Ekkehard von Truchseß u. a. zwei Teile des Zehnten in diesem Ort als Lehen auf. 1303/17 war der Lehensmann Konrad Heider von Dachsbach, der den wüst gewordenen Ort wieder errichtete, 1317/22 war es Otto Heyder. Diesem gehörten in „ze Beregern“ drei Huben und ein Wald. In der Folgezeit waren die Herren von Hohenlohe im Ort begütert. Aus dem Lehenbuch von Gerlach von Hohenlohe des Jahres 1356 geht hervor, dass neben ihm ein Albrecht Spies und Hanns Ochs Lehensträger waren. 1502/06 wurde das Bergtheimer Schloss erstmals erwähnt. Der damalige Schlossherr war Christoph von Seckendorff.[5] Um 1530/50 erfolgte der Verkauf an die Herren von Wirsberg. Nachfolgende Besitzer waren die Herren von Hohenlohe und die Herren von Castell. 1705 ging der Besitz an den castellischen Amtsvogt Kraußenberger über.[6] Die Fraisch war zunächst zwischen dem Hochstift Bamberg und dem Markgraftum Brandenburg-Kulmbach umstritten. Erst nach einem Schiedsspruch vom 1. Juli 1538 kam „Bergaw“ an das markgräflichen Amt Dachsbach.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Bergtheim 22 Anwesen (Schloss, Mühle, 20 Häuser bzw. Häuslein). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Rittergut Bergtheim.[7]

1804 erscheint erstmals die heutige Form des Ortsnamens, eine Angleichung an die in dieser Gegend häufig vorkommenden Orte mit der Endung -heim. Die ursprüngliche Form „Ze Beregern“ bedeutet zu den Bergbewohnern.[3] Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Schlossgut zerschlagen und an die ortsansässigen Bauern verteilt.[6]

1810 kam Bergtheim an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Bergtheim dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Rauschenberg und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Rauschenberg zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Bergtheim.[8] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Neustadt an der Aisch zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch (1919 in Finanzamt Neustadt an der Aisch umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim).[9] Ab 1862 gehörte Bergtheim zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Neustadt an der Aisch (1879 in das Amtsgericht Neustadt an der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 1,689 km².[1]

Am 1. Juli 1971 wurde Bergtheim im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Gutenstetten eingemeindet.[10]


Baudenkmäler



Einwohnerentwicklung


Jahr 1818184018521855186118671871187518801885189018951900190519101919192519331939194619501952196119701987
Einwohner 121140161167172165173157161151145143137144140134129134126161153147132137136
Häuser[12] 222629303028282938
Quelle [13][14][15][15][16][15][17][15][15][18][15][15][19][15][15][15][20][15][15][15][21][15][1][22][2]

Religion


Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes Baptist und Laurentius (Gutenstetten) gepfarrt.[7][1]


Literatur





Einzelnachweise


  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 803 (Digitalisat).
  2. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
  3. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 76.
  4. Bergtheim im BayernAtlas
  5. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 75 f.
  6. Siehe Website gutenstetten.de
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 81.
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 58 (Digitalisat). H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 222.
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 183.
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536.
  11. R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 27. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 9 (Digitalisat).
  14. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 196 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1055, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1219–1220, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1154 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1227 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1264 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1094 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).



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