world.wikisort.org - DeutschlandBenken ist ein Ortsteil der Gemeinde Wiesenburg/Mark im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg.[2]
Benken 52.16628512.463543139 |
Höhe: |
139 m |
Einwohner: |
118 (14. Feb. 2018)[1] |
Postleitzahl: |
14827 |
Vorwahl: |
033847 |
Geografie
Der Ort liegt nördlich des Gemeindezentrums. Es folgen im Uhrzeigersinn: Bad Belzig, Klein Glien, Schmerwitz, Schlamau und Görzke. Rund zwei Drittel der Gemarkung werden landwirtschaftlich genutzt; weitere große Flächen sind bewaldet.
Geschichte
Benken entstand als Straßendorf und wurde 1375 erstmals urkundlich erwähnt. In dieser Zeit existierte bereits eine spätromanische Feldsteinkirche. Über einige Jahrhunderte war der Ort kaum bewohnt und erschien im 15. Jahrhundert als „wüste Dorfstete zu Bencken“[3]. Aus dem Jahr 1542 sind lediglich zwei Bauern mit ihren Familien überliefert; 1550 waren es derer vier. 1555 entstand ein Rittergut auf der Gemarkung, das sich jedoch auch nur langsam entwickelte. Nachweisebare Gutsherren stellte die Familie von Thümen, aus deren Hauslinie Göbel, beginnend mit Levin Friedrich von Thümen (1669–1748), gefolgt vom Sohn Hans Georg von Thümen-Göbel (1693–1770).[4] Ein weiterer Vertreter war Friedrich Karl von Thümen-Göbel (1765–1824), liiert mit zuerst mit der Generalstochter Johanna von Ebra, dann mit der Tochter eines Kammerpräsidenten, Henriette von Tevenar. Herr von Thümen selbst war fürstlich anhaltinischer Geheimrat. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es im Ort Benken einen Müller, einen Schmied, einen Leineweber sowie einen Krüger. Mitte des 19. Jahrhunderts wird Benken als Mannlehn-Gut tituliert.[5] Das Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer für Preußen weist mindestens bis 1879 den Rittergutsbesitz der Familie von Thümen aus, mit 386 ha.[6] Hier war Benken bereits im Eigentum derer von Thümen-Blankensee. Letzter adeliger Gutsherr war dann der Politiker Friedrich Wilhelm von Loebell, der oft in Benken weilte,[7] bis nach 1914.[8] Danach fällt Gut Benken in bürgerliche Hände, spätestens 1923. Die Gutsgröße blieb über die Jahrhunderte konstant. 1929 hat das Rittergut Benken eine Gesamtgröße von 387 ha, davon waren 160 ha Ackerflächen und 170 ha Forsten. Damaliger Besitzer ist Alfred Siewerts.[9]
Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges existierten 26 Landwirte. Sie schlossen sich in der Zeit der DDR zu einer LPG zusammen. Hinzu kamen Neubauern, die fünf Häuser mit Nebengebäuden am Schlamauer Weg errichteten. 2006 erhielt der Ort den Anschluss an eine neue Wasserversorgung.
Sehenswürdigkeiten
- Die Dorfkirche Benken entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im Innern stehen eine Kanzel aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sowie die Kindergrabsteine derer von Thümen.
- Der Jagdsitz in der Straße Am Spring 1 aus dem Jahr 1901 steht unter Denkmalschutz.
Kultur
- Im Dorfgemeinschaftshaus mit Jugendclub finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Für weitere Aktivitäten existieren ein Spielplatz sowie ein Festplatz.
- Im Ort ist die Freiwillige Feuerwehr Benken aktiv. Daneben gibt es einen Verein der Treckerfreunde, die Benkener Chronisten, eine Rentnergruppe, ein Ortsbauernverband sowie eine Jagdgenossenschaft.
Wirtschaft und Infrastruktur
Neben mehreren landwirtschaftlichen Betrieben existieren eine Autowerkstatt sowie ein Schuhhandel. Ein gemeinnütziger Träger betreibt eine Kinderwohnstätte im Ort. Sie befindet sich im 1820 angelegten Forsthaus Schrödershütte, das von 1974 bis zur Wende als rehabilitationspädagogische Fördereinrichtung genutzt wurde. Die dort untergebrachten Jugendlichen wurden ab 1987 in Betriebe in Görzke und Bad Belzig vermittelt.
Die Straße Am Spring führt in West-Ost-Richtung durch den Ort. Im Dorfzentrum zweigt die Werbiger Straße nach Norden hin ab. Die Buslinien 559 und 593 des VBB stellen eine Verbindung mit Bad Belzig, Hohenlobbese und Görzke her.
Literatur
- Rat der Gemeinde Görzke mit Unterstützung durch die Gesellschaft für Heimatgeschichte des Kreises Belzig: Nachrichten aus acht Jahrhunderten Görzker Geschichte, Märkische Volksstimme, Potsdam 1989.
Weblinks
- Benken, Webseite der Gemeinde Wiesenburg/Mark, abgerufen am 4. Oktober 2022.
- Benken in der RBB-Sendung Landschleicher vom 4. Oktober 2015
Einzelnachweise
- Benken. In: wiesenburgmark.de. Gemeinde Wiesenburg/Mark, abgerufen am 4. Oktober 2022.
- Gemeinde Wiesenburg/Mark – Ortsteile nach § 45 Kommunalverfassung – Bewohnte Gemeindeteile – Wohnplätze. In: service.brandenburg.de. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, abgerufen am 22. März 2018.
- Rat der Gemeinde Görzke mit Unterstützung durch die Gesellschaft für Heimatgeschichte des Kreises Belzig: Nachrichten aus acht Jahrhunderten Görzker Geschichte, Märkische Volksstimme, Potsdam 1989.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1902. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. In: "Der Gotha". 3. Auflage. Thümen, II. Linie Göbel. Justus Perthes, Gotha November 1901, S. 825–826 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. Oktober 2022]).
- Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter 1857. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): GAB-Vorgänger auf Matrikelbasis. 1. Auflage. Provinz Brandenburg., Zauche-Belzig. b) Belziger Kreis. Selbstverlag, Berlin 1857, S. 80 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. Oktober 2022]).
- P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 228–229, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 4. Oktober 2022]).
- Peter Winzen: Friedrich Wilhelm von Loebell (1855-1931). Ein Leben gegen den Strom der Zeit. Online-Ressource Auflage. Der erste Lebensabschnitt, Benken. Böhlau, Wien, Köln, Weimar 2018, ISBN 978-3-412-50183-9, S. 82–83 (google.de [abgerufen am 4. Oktober 2022]).
- Ernst Seyfert: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg. 1914. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. Mit Unterstützung von Staats-und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher. Band VII. 2. Auflage. Regierungsbezirk Potsdam. Kreis Zauch-Belzig., Paul Niekammer-Reihe. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 196 ff. (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 4. Oktober 2022]).
- Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg. 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. Mit Unterstützung von Staats-und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher. Band VII. 4. Auflage. Regierungsbezirk Potsdam. Kreis Zauch-Belzig., Letzte Ausgabe-Paul Niekammer-Reihe. Verlag Niekammer’s Adreßbücher GmbH, Leipzig 1929, S. 171 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 4. Oktober 2022]).
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