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Alterstedt ist ein Ortsteil der Gemeinde Schönstedt im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen.

Alterstedt
Gemeinde Schönstedt
Höhe: 246 m
Einwohner: 200
Eingemeindung: 9. April 1994
Postleitzahl: 99947
Vorwahl: 03603

Geografie


Alterstedt liegt 7,07 km (Luftlinie) westlich von Bad Langensalza (Marktkirche) und 790 m östlich vom Nationalpark Hainich. Den nordöstlichen Dorfrand tangiert die L 1042, die den Ort mit Weberstedt im Nordwesten und Zimmern im Südosten verbindet. Durch das Dorf fließt der Sumbach. Sein Wasser gelangt über den Orlbach und Nordmar in die Unstrut.


Geschichte


Alterstedt wird erstmals 1186 urkundlich erwähnt. In der Schreibung "Altensteten" reichen die Aufzeichnungen sogar bis ins Jahr 900 n. Chr. zurück. Im Frühjahr 1526 beteiligten sich die Einwohner von Alterstedt am Bauernaufstand, der im Mai 1526 durch Herzog Georg Graf von Gleichen zu Tonna blutig niedergeschlagen wurde. Die Alterstedter mussten daraufhin Reparationen zahlen.

Auf dem Warthügel nordwestlich vom Ort befand sich im Spätmittelalter eine Warte, die als Außenbefestigung der Stadt Langensalza und der Burg in Ufhoven diente. In der Gemeindechronik des Nachbarortes Waldstedt wird ein weiterer Wartturm erwähnt – die Julianswarte – diese befand sich auf einer Anhöhe an der Flurgrenze der Orte Ufhoven und Waldstedt. Diese Warte diente als Verbindungsglied zur Alterstedter Warte und war als Turmruine noch im 18. Jahrhundert eine auch schriftlich belegte Landmarke.

Das Wahrzeichen des Dorfes ist ein Lindenbaum neben der Kirche St. Pancratius. Die Gehöfte – meist Vierseithöfe – liegen dicht gedrängt entlang der Hauptstraße und zweier kurzer Seitengassen. Die Dorflage liegt eingebettet zwischen dem Sumbach und dem Wilden Wasser. Das ehemalige Alterstedter Gutshaus mit Wirtschaftsgebäuden befand sich, einst umgeben von einem Befestigungsgraben am nordöstlichen Ortsrand, an der Landstraße nach Kammerforst.

In den Jahren 1760 bis 1763 im Rahmen des Siebenjährigen Krieges, 1813 anlässlich der Völkerschlacht bei Leipzig und 1866 zur Schlacht bei Langensalza wurde das kleine Dorf mehrfach das Opfer von Plünderungen. Die Einwohner des Ortes wurden misshandelt, Frauen vergewaltigt, Vieh gestohlen. Schutz bot bei diesen Gelegenheiten oft der nahegelegene Hainich, wohin sich die Einwohner, teils mit ihren Tieren, in unruhigen Zeiten flüchteten. Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Langensalza und nach seiner Abtretung an Preußen von 1816 bis 1944 zum Landkreis Langensalza in der Provinz Sachsen.

Am 3. August 2014 wurde Alterstedt infolge eines Unwetters durch eine Sturzflut überschwemmt. Der höchste Wasserstand betrug 1,50 Meter. Schäden an Straßen und Wegen sowie Häusern und Bauernhöfen waren die Folge.[1]


Wirtschaft


Dorfkirche
Dorfkirche
Dorflinde
Dorflinde

Das Ortsbild war zu allen Zeiten bäuerlich geprägt. Man betrieb Ackerbau und Viehzucht. Bis zum Jahre 1991 war der Schweinemastbetrieb der LPG der größte Arbeitgeber des Ortes. Daneben lieferten die Bauern ihre Obst- und Gemüseernten bei der örtlichen Annahmestelle des VEB Großhandel Obst, Gemüse und Speisekartoffeln (OGS) ab.

Nach der Wiedervereinigung im Jahre 1990 litt Alterstedt unter hoher Arbeitslosigkeit. Dies änderte sich nur langsam im Zuge des allgemeinen Aufschwungs. Heute sind die Firmen im nahegelegenen Bad Langensalza die größten Arbeitgeber für die Einwohner Alterstedts.


Politik


Die ehrenamtliche Ortsteilbürgermeisterin Christel Galek wurde am 25. Mai 2014 gewählt.


Sehenswürdigkeiten



Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur


Als eine der ersten Ortschaften in dieser Region Thüringens verfügte Alterstedt über eine breitbandige Internetversorgung. Diese wurde von den Einwohnern in Eigeninitiative mit Hilfe von WLAN-Richtfunk hergestellt. Seit November 2005 betreibt der Verein Landnetz e. V. das Funknetz, welches inzwischen auch weitere Dörfer versorgt[3].

Im Jahr 2013 wurde das Gelände der ehemaligen LPG saniert, die verfallenen Gebäude abgerissen und auf dem Areal eine Fotovoltaik-Anlage mit 1,5 MW Leistung errichtet.


Persönlichkeiten



Literatur



Einzelnachweise


  1. Millionenschaden durch Flutwelle im kleinen Alterstedt befürchtet. In: Thüringer Allgemeine, vom 5. August 2014. Abgerufen am 9. Dezember 2016.
  2. Infotafel an der Linde.
  3. Verfügbarkeit unserer Internet-Anschlüsse und Ausbaugebiet. In: www.landnetz.de. Abgerufen am 21. Mai 2016.


Commons: Alterstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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