Altenlotheim liegt im Kellerwald am Rand des Nationalparks Kellerwald-Edersee. Durch das am Eder-Zufluss Lorfe (Lorfebach) gelegene Dorf verläuft die Landesstraße3085. Auf dem einige Kilometer südöstlich des Dorfs gelegenen Berg Talgang befinden sich die Ruine der Quernstkirche, eine ehemalige Höhenkirche, und die Quernstkapelle.
Panorama von Altenlotheim
Geschichte
Altenlotheim wurde früher im Zusammenhang mit Schmittlotheim und Kirchlotheim genannt und als „Lotheim“ bezeichnet, und zwar bereits seit 1074. Als Altenlotheim wurde das Dorf erstmals im Jahre 1258 im Zusammenhang mit einer Güterübertragung an das Kloster Haina erwähnt.
Altenlotheim gehörte zunächst zur Landgrafschaft Hessen, seit 1806 zum Großherzogtum Hessen. Dort lag es in dessen Provinz Oberhessen. Nach Auflösung der Ämter im Großherzogtum 1821 gehörte es zum Landratsbezirk Vöhl und zum Bezirk des Landgerichts Vöhl. Die Gemeinde gehörte zu den Landesteilen, die das Großherzogtum nach dem verlorenen Krieg von 1866 mit dem Friedensvertrag vom 3. September 1866 an Preußen abtreten musste. Dort wurde es dem Landkreis Frankenberg und dem Amtsgericht Vöhl zugeordnet.[2]
Am 1. Juli 1972 wurde bis dahin selbstständige Gemeinde Altenlotheim im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Frankenau eingegliedert.[3][4] Für Altenlotheim wurde wie für die übrigen Stadtteile von Frankenau ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[5]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Altenlotheim lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][6][7]
vor 1356: Heiliges Römisches Reich, Herrschaft Itter
1356–1590: Heiliges Römisches Reich, Landesherrschaft strittig zwischen Landgrafschaft Hessen (Amt Hessenstein), Kurmainz (Amt Itter) und Grafschaft Waldeck
1541: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Hessenstein
ab 1570: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Hessenstein
1604–1648: strittig zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt (Hessenkrieg)[8]
ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Hessenstein
ab 1627: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Herrschaft Itter[9][10]
ab 1815: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Herrschaft Itter[12]
ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vöhl
ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vöhl
ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg[10]
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Frankenberg
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Altenlotheim 654 Einwohner. Darunter waren 12 (1,8%) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 123 Einwohner unter 18 Jahren, 258 zwischen 18 und 49, 132 zwischen 50 und 64 und 144 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 252 Haushalten. Davon waren 57 Singlehaushalte, 78 Paare ohne Kinder und 96 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 147 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[13]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [2]; nach 1970: Stadt Frankenau:[1]; Zensus 2011[13]
Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21.Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.28, S.1197, Punkt 851; 2. Abs. 10. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 4,4MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.390.
Hauptsatzung.(PDF;175kB)§;5.In:Webauftritt.Gemeinde Frankenau,abgerufen im März 2019.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB013163434, OCLC162730471, S.12ff. (google books).
Wilhelm von der Nahmer:Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins: vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC165696316, S.8 (Online bei google books).
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB013163434, OCLC162730471, S.13, §26 1648:Punkt c (google books).
Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band22. Weimar 1821, S.420 (online bei Google Books).
Georg Wilhelm Justin Wagner:Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC312528126, S.11 (Online bei google books).
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