Altenberge (plattdeutsch Ollenbarg) ist ein Ortsteil der Stadt Haren (Ems) im niedersächsischen Landkreis Emsland.
Altenberge Stadt Haren (Ems) 52.8178567.13965 | ||
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Einwohner: | 1139 (2013) | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 49733 | |
Vorwahl: | 05934 | |
Lage von Altenberge in Niedersachsen | ||
Der Ort liegt nordwestlich des Kernortes Haren direkt an der Kreisstraße K 236. Die B 408 verläuft nördlich und die A 31 östlich.
Westlich des Ortes verlaufen der Süd-Nord-Kanal und die Grenze zu den Niederlanden. Auch im Westen liegen die Ortschaften Lindloh (Haren), Schwartenberg (Haren) und Rütenbrock. Im Südwesten vom Ort liegt Fehndorf, nördlich die Ortschaft Erika (Haren).
Altenberge liegt inmitten des Bourtanger Moor, welches ehemals das größte zusammenhängende Moorgebiet Westeuropas war. Es liegt im Emsland westlich der Ems und war noch bis in die 1950er Jahre eines der größten Moorgebiete in Deutschland. Es erstreckt sich im Westen bis in die Niederlande und ist nach dem niederländischen Festungsstädtchen Bourtange benannt. Im Osten in Richtung Haren gelegen,liegt das Tausendschrittmoor
Die Moorkolonie Altenberge wurde im August des Jahres 1810 in der Altharener Gemarkung angelegt. Am 29. August 1810 trafen sich in Altharen der Arenbergsche, französische Präfekt Anton Heyl, der Oberforstinspektor Broux und der Vogt Diekhoff und einige eingeladene Gemeindemitglieder aus Altharen um über die Anlegung einer neuen Kolonie in der Altharener Mark zu beraten. Im Vorfeld wurde am 22. August 1810 eine öffentliche Bekanntmachung in den umliegenden Ortschaften Wesuwe, Rütenbrock und Haren (Ems) ausgerufen. Die neue Siedlung sollte auf den Flurstücken Evergünne und Dankernscher Moor angelegt werden. Für 54 ausgewiesende Plaatzen bewarben sich 81 Bewerber, nachdem sich die Neubauern die sich gemeldet hatten und die Bedingungen der Besiedlung akzeptierten, führte der Vogt Diekhoff die Verlosung der Hofstellen durch. 27 Bewerber für die Siedlerstellen gingen leer aus und mussten auf einen Neuanfang verzichten. Ein damaliger Schullehrer berichtet in der Schulchronik von Altenberge das am Anfang erst 5 Siedlerstellen ausgewiesen waren und die Arbeit sehr schwer und langsam voranging. Im Zuge der Gemeindereform im Jahre 1974 wurde Altenberge ein Stadtteil der Stadt Haren (Ems).[1]
Altenberge: der Name ergab sich durch den Standort. Im Mittelpunkt der Siedlung befand sich ein Sandhügel unter den Namen „Alte Berge“ bekannt. Diese Erhebung wurde im Laufe der Jahre durch den Sandabbau verkleinert und ist heute nicht mehr zu sehen. In alten Rechnungen Harener Kaufleute wurden die Siedler aus Altenberge auch unter dem Namen "Neudankern" aufgeführt. Dieser Name ist heute nicht mehr bekannt.
Der erste Lehrer in Altenberge war der Kolonist Johann Hermann Wessels (* 1796), er stammte aus dem benachbarten Dankern und unterrichtete in den ersten vier Jahren 30 Kinder aus der Gemeinde. Nach seinem Tod im Jahr 1865,gab sein Bruder Johann Heinrich Wessels (* 1809) auch aus Dankern Unterricht in Altenberge. Der erste Unterricht soll laut mündlicher Überlieferung in einer Scheune stattgefunden haben.
seit 1865 Lehrer in Altenberge:
Am 26. November 1971 wurde zwischen den Gemeinden Altenberge und Erika an der Tengestraße ein neues Schulgebäude eingeweiht, von dem Zeitpunkt an werden die Schüler beider Gemeinden zusammengefasst an der Mariengrundschule.
seit der Ortsgründung im Jahr 1810 mussten die ersten Siedler der Gemeinde zunächst kirchlich in das benachbarte Wesuwe (St.Clemens). Ab dem 1. April 1846 ordnete man seitens der bischöfliche Behörde an, die Kolonie Altenberge kirchlich der Gemeinde Rütenbrock (St.Maximilian) anzuschließen. Am 26. Juli 1914 einen Tag vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde der Grundstein für eine eigene Kirche in Altenberge gelegt. Ein einfacher Fachwerkbau wurde schon am 23. Dezember 1914 fertiggestellt und eingeweiht, der Namenspatron ist der Hl. Bonifatius. Auch ein eigenes Pfarrhaus wurde in der Nachbarschaft zur Kirche errichtet. Mit der ersten Kirche erfüllten sich am 1. April 1915 die Gemeindemitglieder die Voraussetzung zu einem Seelsorgebezirk mit einem eigenen Pfarrer. Die Gemeinde wurde am 1. April 1920 zur Kuratie erhoben und die Ortsteile Pool und Husberg kamen am 1. April 1921 hinzu. Die erste Kirche wurde bis zum Jahr 1964 genutzt und musste dann einem Neubau weichen. Im Jahr 1916 begannen die Arbeiten an einem Friedhof hinter der Fachwerkkirche und dem Pfarrhaus. Die Hoffnung den Friedhof bald eigenständig nutzen zu können wurde jedoch durch den Ersten Weltkrieg und politische Unruhen verzögert. Erst am 16. Mai 1922 wurde ein Gemeindemitglied auf dem neuen Friedhof bestattet.
Auf dem Sonntag, dem 12. Mai 1963, wurde durch den Harener Dechanten Gerhard Silies der Grundstein für einen neuen Kirchenbau gelegt der bis heute für Gottesdienste genutzt wird. Die Einweihung des neuen Gotteshauses erfolgte am 1. Juni 1964 durch Bischof Wittler. Die Kirche ist eine einschiffige Backsteinkirche mit hohem Satteldach und geradem Chorschluss. Der quadratische Turm ist zum größten Teil in das Kirchenschiff integriert. In den Jahren 1997 und 1998 erfolgte eine umfangreiche Renovierung. Die Kirche bietet heute 420 Sitzplätze. Die drei Stahlglocken aus dem Jahr 1952 stammen vom Bochumer Verein, und eine weitere Glocke wurde im Jahr 1963 gegossen. Alle vier Glocken wurden in dem neuen Glockenturm aufgehängt, während die ersten drei aus einem vorher bestehenden Holzturm stammen. Die Orgel (22 Register, 2 Manuale, Pedal, Schleifladen, mechanische Spiel- und elektrische Registertraktur) wurde 1976 von der Fa. Franz Breil, Dorsten gebaut.[2]
seit 2010 Klaus Willmann
Aus einer Katasteraufnahme aus dem Jahr 1873 wird für die Gemeinde Altenberge ein jüdischer Friedhof mit dem Namen "Am Judenkirchhof" in der westlichen Gemarkungsfläche angegeben.[3] Es gibt zwar keine sichtbaren Bestattungen oder Denkmäler auf der Begräbnisfläche, aber es gehört noch heute dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen mit Sitz in Hannover.
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Altenberge · Emen-Raken · Emmeln · Erika · Fehndorf · Landegge · Lindloh-Schwartenberg · Rütenbrock · Tinnen · Wesuwe