Allmendfeld ist ein Stadtteil von Gernsheim im südhessischen Kreis Groß-Gerau mit ca. 600 Einwohnern.
Allmendfeld Stadt Gernsheim 49.7730555555568.529444444444490 | |
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Höhe: | 90 m |
Fläche: | 10,83 km²[1] |
Einwohner: | 600 ca.[2] |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 64579 |
Vorwahl: | 06258 |
Allmendfeld wurde 1937 kurz nach der Hessenaue gegründet und ist somit der jüngste Ort Hessens. Die Gemarkung wurde aus Teilen von Gernsheim, Crumstadt, Pfungstadt und Hähnlein gebildet.[1] Der Name Allmendfeld leitet sich von der Allmende ab. Die Architektur größerer Gutshöfe mit angrenzendem Ackerland ist mit der der Hessenaue vergleichbar. Als weitere Ortschaft in diesem Zusammenhang sei Riedrode genannt. Alle drei Bauerndörfer wurden in den 1930er Jahren im Rahmen nationalsozialistischer Förderungsmaßnahmen neu gegründet. Ein weiteres Musterbauerndorf mit dem Namen Mittel-Roden wurde nicht mehr fertiggestellt.
In Allmendfeld siedelten sich vorwiegend nordhessische Familien an, die ein Hofgut mit großen Ackerflächen kauften und bewirtschafteten.
In Allmendfeld befand sich 1942 eine Außenarbeitsstelle des Strafgefangenenlagers Rollwald.[3] Die Datenbank des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt berichtet in dem Zusammenhang von Flucht und Fluchtversuchen der Zwangsarbeiter, aber auch von der „Misshandlung des litauisch-polnischen Arbeiters Wladyslaw A. auf dem Johannishof zu Allmendfeld wegen Langsamarbeiten beim Rübenhacken“.[3] Von Januar 1946 bis Juni lebten in Allemdfeld vorübergehend estnische und litauische Displaced Persons in einem hier eingerichteten DP-Lager.[4] Die letzten Insassen des Lagers wurden in das DP-Lager Babenhausen verlegt.[5]
Zunächst war Allmendfeld als eigenständige Gemeinde gegründet worden, wurde dann aber am 31. Dezember 1971 im Zuge der Gebietsreform zusammen mit Klein-Rohrheim auf freiwilliger Basis in die Stadt Gernsheim eingegliedert.[6] Für beide Stadtteile wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[7]
1999 wurde in der Gemarkung ein römisches Kleinkastell entdeckt und in den folgenden Jahren ausgegraben (siehe Hauptartikel: Kleinkastell Allmendfeld).
Allmendfeld wurde 2009 als Förderschwerpunkt im Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen.
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Allmendfeld lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][8]
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
Allmenfeld: Einwohnerzahlen von 1939 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1939 | 466 | |||
1946 | 670 | |||
1950 | 676 | |||
1956 | 544 | |||
1961 | 504 | |||
1967 | 535 | |||
1970 | 543 | |||
1987 | 550 | |||
2000 | ? | |||
2011 | 648 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][9]; Zensus 2011[10] |
Für Allmenfeld besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Allmendfeld) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[11] Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2016 gehören ihm sechs Mitglieder der CDU und zwei Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen an. Ortsvorsteher ist Jan Hillerich (CDU).[12]
An Vereinen bestehen der KSV (Kultur und Sportverein), Golf-Club Gernsheim Hof Gräbenbruch e.V., Landfrauen, Kerweborsch und Kerwemädscher, der Bauernverband, Freiwillige Feuerwehr, Reit- und Fahrverein sowie der Tischfussball-Freunde-Allmendfeld e.V.
Die Allmendfelder Kerb findet jedes Jahr im letzten Juni Wochenende statt. Diese beginnt mit der Kerwebaumstellung Samstags mit anschließender Tanzveranstaltung in der Turnhalle und Ende Montags mit dem traditionellen Frühschoppen.
Vor einigen Jahren wurde beschlossen, dass keine neuen Häuser mehr gebaut werden dürfen, um die Dorfstruktur zu bewahren. Neben den Möglichkeiten, direkt bei den Erzeugern frische Waren zu kaufen, gibt es ein Restaurant im Dorf.