Abtsroda ist ein kleiner Ort in der Rhön, der auf einer Höhe von ca. 650–700m zwischen dem Weiherberg im Norden und der Wasserkuppe im Süden liegt. Der Ort hat rund 363 Einwohner und eine Fläche von 10,79km². Im Westen liegen Sieblos, Tränkhof und Poppenhausen, im Osten Seiferts und Melperts. Nördlich liegen Dietges und Rupsroth und im Süden Obernhausen.
Geschichte
Die Gehöftgruppe Tränkhof wird 1165 erstmals als „Trangoldes“ erwähnt. Seit dem Spätmittelalter gehörte Abtsroda zum Hochstift Fulda. Im Türkensteuerregister der Fürstabtei Fulda aus dem Jahre 1605 ist der Ort als „Appesrodt“ mit 27 Familien erwähnt.[2] 1787 gehörte Abtsroda zum Amt Weyhers des Hochstifts Fulda. 1812 war die Kirche in Abtsroda eine Tochterkirche von Poppenhausen.
Der Ort kam mit seinen Ortsteilen Tränkhof[3] und Sieblos[4] im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit anderen umliegenden Ortschaften am 1. August 1972 kraft Landesgesetz zur neu gegründeten Großgemeinde Poppenhausen.[5][6]
Religion
Die St. Josefskapelle in Tränkhof
Am Josefstag, dem 19. März 1999, konnte der Grundstein für die Kapelle gelegt werden. Am 16. Juli 2000 wurde die neue Kapelle vom Fuldaer Weihbischof Ludwig Schick eingeweiht.
Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten
Bildstock aus dem Jahre 1623 am Ortseingang von Sieblos mit Hauptmotiv einer Kreuzigungsszene; Stifter und Bildhauer Georg Weber.
Im südlichen Gemeindeteil befindet sich ein aufgegebenes Bergwerk, in dessen Abraum Fossilien gefunden wurden, siehe Fossillagerstätte Sieblos.
Hessenpark
Im Freilichtmuseum Hessenpark in Neu-Anspach ist ein Nebenhaus aus Sieblos wiederaufgebaut. Es handelt sich um ein eingeschossiges dreizoniges Ernhaus, auch Altenteilerhaus genannt, aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es stand bis 1987 auf dem Anwesen Grösch (Nr. 16) und ist seit 2010 in der Baugruppe Osthessen wieder zugänglich.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Abtsroda führt die Landesstraße3307, sie mündet unmittelbar am Ortsausgang in den Hochrhönring.
ÖPNV
Abtsroda wird außerdem vier- bis sechsmal täglich durch die RMV-Buslinie 35 (Fulda–Künzell–Poppenhausen–Abtsroda–Wasserkuppe) bedient.
Wirtschaftsstruktur
Im Ort existiert seit 1924 ein größerer Betrieb zur Herstellung von Holzpaletten.[7][8] Bedingt durch den Wintersporttourismus ist im Winter der Abtsrodalift, ein Skilift zur Wasserkuppe bei genügend Schnee in Betrieb.[9] Daneben gibt es noch den Berggasthof Zum Hirsch.
Literatur
Michael Mott: Bildstock aus dem 30-jährigen Krieg in Sieblos. In: Buchenblätter, Fuldaer Zeitung, 63. Jahrgang, Nr. 21, 31. August 1990, S. 82.
Literatur über Abtsrodanach Registernach GND In: Hessische Bibliographie
Thomas Heiler: Das Türkensteuerregister der Fürstabtei Fulda von 1605 (= Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins in den Fuldaer Geschichtsblättern, Bd. 64). Parzeller-Verlag, Fulda 2004, ISBN 3-7900-0362-X, Ortsregister auf den Seiten 37–47, von dort Hinweis auf die Seite mit der Anzahl der Steuerpflichtigen.
Tränkhof, Landkreis Fulda.Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 7.September 2015).In:Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL),abgerufen am 19.April 2016.
Sieblos, Landkreis Fulda.Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 7.September 2015).In:Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL),abgerufen am 19.April 2016.
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11.Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr.17, S.220, §9 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,2MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.395.
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