Melun [məˈlœ̃] ist eine französische Stadt mit 40.844 Einwohnern (Stand 1.Januar 2019) in der Region Île-de-France. Sie ist Präfektur des Départements Seine-et-Marne.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Melun (Begriffsklärung) aufgeführt.
Die Stadt liegt an der Seine 50 km südöstlich von Paris, 16 km von Fontainebleau, 100 km von Chartres und 100 km von Orléans.
Geschichte
Die Siedlung lag zunächst auf einer Insel der Seine. Caesar erwähnt die Siedlung Melun (lat. Meluneum) in seinen Aufzeichnungen über den Gallischen Krieg. Er schreibt von einer alten bedeutenden Siedlung. Die Normannen plünderten die Stadt im Jahre 845.
Elisabeth von Melun durfte im 10. Jahrhundert nach dem Tod ihres Ehemanns Aimon von Corbeil eine neue Ehe eingehen, sofern die Elisabeth gehörenden Festungen Melun und Corbeil einem Vertrauten des Königs übergeben würden. Die Wahl fiel auf Burchard den Ehrwürdigen, Graf von Vendôme und einen der engsten Vertrauten Hugo Capets, der Elisabeths Vater Fulcrad zu seinem Vizegrafen in Vendôme ernannte. Allerdings nahm König Robert II., Hugo Capets Sohn und Nachfolger, die Stadt 999 wieder an sich, und verkaufte sie später an Graf Odo II. von Blois.
Alte Familien und Häuser
Das erste Haus wurde durch Josselin I. begründet, Markgraf von Melun, der im Range eines Fürsten am Hofe von Hugo Capet lebte sowie sein Sohn König Robert II. 998 wurde das Dorf Noisy-le-Sec an das Kloster von Saint-Maur-des-Fossés übergeben. Josselin I. ließ sich selbst ordinieren und starb dort am 19. März 998 oder 999. Am 26. Februar 999 annektierte Josselin I. von Meluns Enkel Manasses, unterstützt durch Odo, dem Grafen von Chartres, und dem Bürgermeister von Melun, das strategisch bedeutsame Flussschloss und das Dorf. König Robert besiegte mit seinen Heerführern Bouchard und Herve die Verschwörer. Odo und der Bürgermeister wurden gehängt. Überlieferungen über den Verbleib von Manasses sind verloren.
Herve, Markgraf von Melun, lebte noch 1030 nach den Aufzeichnungen in den Mirakeln von Saint Liesne. Er war der Vater von Ursion.
Ursion I. war der Vater von Guillaume I.
Guillaume I., Markgraf von Melun, wurde auch „Sargtischler“ genannt, da keine gegnerische Waffe seinen Schlägen standhalten konnte. Guillaume nahm am Deutschen Kreuzzug von 1096 teil. Er war der Vater von Ursion II. von Melun.
Neuere Geschichte
Bei Melun ereignete 1913 sich die folgenschwere Flankenfahrt eines Schnellzuges in einen Postzug, wobei mindestens 40 Menschen starben.
→ Hauptartikel: Eisenbahnunfall von Melun
Verkehr
Melun ist durch die Bahnstrecke Paris–Marseille mit dem Pariser Gare de Lyon verbunden.
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Melun
Die Stiftskirche Collégiale Notre-Dame aus dem 11. Jahrhundert auf der Insel Saint Etienne
Das Schloss Vaux-le-Vicomte mit seinem Schlosspark ist ein kleinerer Vorgänger der Palastanlagen von Versailles. Das Schloss und der Schlosspark wurden 1656–1661 im klassizistischen Barockstil errichtet.
Die katholische Pfarrkirche St-Aspais wurde im 15. Jahrhundert errichtet und besitzt Bleiglasfenster aus der Renaissance.
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