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Melle ist eine ehemalige französische Gemeinde mit 3.509 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Deux-Sèvres in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehörte zum Arrondissement Niort und zum Kanton Melle.

Melle
Melle (Frankreich)
Melle (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département Deux-Sèvres
Arrondissement Niort
Gemeinde Melle
Koordinaten 46° 13′ N,  9′ W
Postleitzahl 79500
Ehemaliger INSEE-Code 79174
Eingemeindung 1. Januar 2019
Status Commune déléguée
Website https://mairie-melle.fr/

Mit Wirkung vom 1. Januar 2019 wurde Melle mit den bisherigen Gemeinden Mazières-sur-Béronne, Paizay-le-Tort, Saint-Léger-de-la-Martinière und Saint-Martin-lès-Melle zur namensgleichen Commune nouvelle Melle zusammengelegt und haben in der neuen Gemeinde alle den Status einer Commune déléguée. Der Verwaltungssitz befindet sich im Ort Melle.[1]


Geographie


Die kleine Ortschaft liegt knapp 60 Kilometer südwestlich von Poitiers an der Via Turonensis, dem westlichsten der vier Jakobswege in Frankreich. Bis Bordeaux sind es noch etwa 200 km. Das Gebiet wird vom Fluss Béronne in Nord-Süd-Richtung durchquert, im Süden verläuft die Légère.


Geschichte


Rückseite des Aachener Karlsdenar, geprägt in Melle
Rückseite des Aachener Karlsdenar, geprägt in Melle

Melle hieß in der Antike Metullum – ein Name, der entweder vom keltischen Wort metl ('Anhöhe' oder 'Einfriedung') hergeleitet wird, der aber auch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem lateinischen Begriff metallum aufweist. So ist denn auch bereits für die römische Zeit die Förderung von Blei- und Silbererz (Galenit) nachgewiesen. Das Silbervorkommen nutzten auch die Merowinger und Kapetinger; sie betrieben bereits im frühen Mittelalter in der Stadt eine bedeutende Münzprägestätte und sicherten ihr damit über Jahrhunderte einen dauerhaften Wohlstand. Geprägt wurden vor allem Obolus und Denarius. Das nebenbei anfallende Blei wurde über Jahrhunderte zum Eindecken von Kirchen und Kathedralen gebraucht. Ab dem Hochmittelalter wurden die Minen nur noch sporadisch betrieben und gerieten in Vergessenheit, bis sie im Jahre 1830 wiederentdeckt wurden.

Gleichzeitig partizipierte Melle am regen Pilgerstrom nach dem noch beinahe 1200 km entfernten Santiago de Compostela. Aus dieser Blütezeit stammen die drei bedeutenden romanischen Kirchen, die von der ehemaligen Bedeutung der Stadt zeugen.

Während des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) zwischen England und Frankreich kam Melle vorübergehend (1363–1370) unter englische Herrschaft. In der Zeit der Hugenottenkriege wurde der Ort belagert und in Mitleidenschaft gezogen – der königliche Statthalter wurde gehängt. Katharina von Medici traf ihren Neffen, den späteren französischen König Heinrich IV., im Jahre 1586 in Melle.


Wirtschaft


Wichtigster Wirtschaftsfaktor ist die Landwirtschaft und hier vor allem die Viehzucht. Früher wurden auch Esel und Maultiere gezüchtet, die jedoch im Rahmen der zunehmenden Mechanisierung der Landwirtschaft nicht mehr benötigt werden.

Ansonsten prägen Handwerk und Kleinhandel das Wirtschaftsleben der Kleinstadt. Aus der Produktion von Zucker und Äthylalkohol im 19. Jahrhundert ging im 20. Jahrhundert ein mittelständisches Chemiewerk hervor.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr197519821990199920062010
Einwohner4.4024.1194.0033.8453.6593.657

Sehenswürdigkeiten



Kirchen



St-Hilaire


St-Savinien


St-Pierre

Kirche Saint-Pierre
Kirche Saint-Pierre

Weitere Sehenswürdigkeiten


Melle weist zusätzlich zu den weithin bekannten Kirchen noch andere Sehenswürdigkeiten auf:

Hôtel de Ménoc; im Hintergrund der Vierungsturm von St-Savinien
Hôtel de Ménoc; im Hintergrund der Vierungsturm von St-Savinien

Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Melle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Erlass der Präfektur über die Bildung der Commune nouvelle Melle vom 27. Juni 2018.



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