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Ermont ist eine französische Gemeinde mit 28.939 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Val-d’Oise in der Region Île-de-France. Die Stadt ist dem Kanton Ermont (dessen chef-lieu sie ist) und dem Arrondissement Argenteuil zugeteilt. Die Einwohner werden Ermontois genannt.

Ermont
Ermont (Frankreich)
Ermont (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Val-d’Oise (95)
Arrondissement Argenteuil
Kanton Kanton Ermont (Hauptort)
Gemeindeverband Val Parisis
Koordinaten 49° 0′ N,  16′ O
Höhe 43–65 m
Fläche 4,16 km²
Einwohner 28.939 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 6.956 Einw./km²
Postleitzahl 95120
INSEE-Code
Website https://www.ermont.fr/

Rathaus von Ermont

Geografie


Ermont liegt 17 Kilometer nordwestlich des Stadtkerns von Paris und ist von der französischen Hauptstadt über die Autobahnen A15/A115 zu erreichen. Zudem hat sich die Stadt zu einem wichtigen Knotenpunkt im Bahnverkehr entwickelt und verfügt heute über vier Bahnhöfe. Der größte, Gare d’Ermont-Eaubonne, liegt auf der Linie von Saint-Denis nach Pontoise und wurde 2005 vollständig erneuert. Von diesem Bahnhof sind die Pariser Hauptbahnhöfe Gare du Nord und Gare Saint-Lazare in rund 20 bis 25 Minuten zu erreichen. Ermont ist, bezogen auf die Einwohnerzahl, nach Franconville die zweitgrößte Stadt in der Kleinregion Vallée de Montmorency. Das Gemeindegebiet ist stark urbanisiert.


Geschichte


Die Gegend war vermutlich bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Der Name der Stadt leitet sich vom gallo-römischen Eigen- oder Ortsnamen Ermedon ab[1]. Eine gallo-römische Siedlung, die an der Römerstraße, der Chaussée Jules César[2], die von Lutetia (Paris) nach Lillebonne (bei Le Havre) führte, ist nachgewiesen. Sie wurde noch vor der Völkerwanderung am Ende des 3. Jahrhunderts von Germanenstämmen zerstört und im 4. Jahrhundert wieder aufgebaut. Unter den Merowingern prosperierte der Ort im 6. und 7. Jahrhundert.

Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird Ermedonis im Jahre 835 in einer Schrift der Abtei von Saint-Denis[3]. Ebenfalls im 9. Jahrhundert wurde auf dem Gelände der merowingischen Nekropole eine christliche Gebetsstätte errichtet. Damals hieß der Ort Ormont und dies bis ins 13. Jahrhundert. Unter der Regentschaft von Philipp August gehörte die Pfarrei einem Weltlichen namens Jean de Giron[3]. Der an Ermont angeschlossene Weiler Cernay, eine Kommende des Ritterordens der Malteser, entwickelte sich parallel zum Dorf. 1269 ließ sich der Templerorden in Cernay nieder[4], etwas später kam ein Ableger der königlichen Abtei Saint-Victor hinzu; es folgten die Cölestiner von Rouen und schließlich das Priorat Bois-Saint-Père. Trotzdem zählte das Dorf im Jahr 1471 nicht mehr als vierzig Einwohner. Wie alle Dörfer im Tal von Montmorency (Vallée de Montmorency) litt Ermont erheblich unter der Jacquerie von 1358 und unter dem Hundertjährigen Krieg.

Im 16. Jahrhundert hatte der Großprior von Frankreich (→ Geschichte des Johanniterordens) die Grundherrschaft inne. Während des Bürgerkriegs der Fronde (1648–1653) wurde Ermont zerstört. Der wichtigste Wirtschaftszweig bis ins 18. Jahrhundert war der Weinbau, der jedoch sukzessive vom Obst- und Gemüseanbau abgelöst wurde.

Mit dem Aufkommen der Eisenbahn hat sich das Stadtbild von Ermont stark verändert. Die Urbanisierung schritt zunächst entlang der Bahnstrecken voran. Industrialisierung und ein starkes Bevölkerungswachstum im 19. Jahrhundert verdrängten die Landwirtschaft völlig. Heute verfügt Ermont über die Bahnhöfe Ermont-Eaubonne, Cernay, Ermont-Halte und Gros Noyer-Saint Prix.


Wappen


Im Zentrum ein ausgerissener Weinstock auf rotem Grund, silberner Stängel und silberne Blätter, drei güldene Trauben; die Bordüre geschmückt mit neun gleichmäßig verteilten schwarzen Kokarden (tourteaux de sable); der azurblaue Schildkopf verziert mit güldenen Fleurs-de-Lys hinter einer silbernen Mitra.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr 1936 1946 1954 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2016
Einwohner8.8129.32511.06819.26323.84225.49224.39427.94727.49427.67029.112

Sehenswürdigkeiten


Die Kirche Saint-Flaive
Die Kirche Saint-Flaive

Persönlichkeiten



Städtepartnerschaften


Der Markt – Damals (1920) …
Der Markt – Damals (1920) …
… und heute
… und heute

Literatur



Einzelnachweise


  1. Jean Lebeuf: Histoire de la ville et de tout le diocese de Paris, Bd. 3, S. 414.
  2. Académie des inscriptions & belles-lettres: Mémoires - Deuxième série - Antiquités de la France, Bd. 1, S. 12. Imprimerie royale, Paris, 1843.
  3. Jacques-Antoine Dulaure: Histoire physique, civile et morale des environs de Paris, Bd. 3, S. 58. Paris, 1825.
  4. Ivy-Stevan Guiho: L'Ordre des Templiers – petite encyclopédie, S. 57. Éditions L'Harmattan, Paris, 2009.
  5. Le club des Espérances ferme à contrecœur auf Le Parisien vom 15. Juli 2010.


Commons: Ermont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Ermont

[en] Ermont

Ermont (French pronunciation: [ɛʁmɔ̃] (listen)) is a commune in the northern suburbs of Paris, France. It is located 17.2 km (10.7 mi) from the center of Paris. It has around 28,000 inhabitants, which makes Ermont one of the most important cities in Val d'Oise. Ermont has experienced rapid urbanization thanks to railway transport and industrialization, with the population of Ermont being just 9000 after the Second World War to now more than 28,000.

[ru] Эрмон (Франция)

Эрмон (фр. Ermont) — муниципалитет во Франции, в регионе Иль-де-Франс, департамент Валь-д'Уаз. Население — 27 474 человек (1999)[2]. Муниципалитет расположен на расстоянии около 16 км северо-западнее Парижа, 16 км восточнее Сержи[3].



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