Bréal-sous-Montfort (bretonisch Breal-Moñforzh) ist eine französische Gemeinde mit 6404 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Département Ille-et-Vilaine in der Region Bretagne. Bréal-sous-Montfort gehört zum Arrondissement Rennes und zum Kanton Le Rheu.

Bréal-sous-Montfort
Staat	Frankreich
Region	Bretagne
Département (Nr.)	Ille-et-Vilaine (35)
Arrondissement	Rennes
Kanton	Le Rheu
Gemeindeverband	Brocéliande
Koordinaten	48° 3′ N, 1° 52′ W48.048611111111-1.8652777777778
Höhe	19–82 m
Fläche	33,82 km²
Bürgermeister	Bernard Ethoré
Einwohner	6.404 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte	189 Einw./km²
Postleitzahl	35310
INSEE-Code	35037
Website	http://www.brealsousmontfort.fr/
Sicht auf Bréal-sous-Montfort von der süd-westlichen Gemeindegrenze nach Nord-Ost. Der Dorfkern mit der Kirche in der rechten Bildhälfte.

Geografie

Der Dorfkern von Bréal-sous-Montfort liegt im Westen von Rennes, und ist in etwa 20 km über die Schnellstraße RN24 (Route nationale) von dessen Stadtmitte aus erreichbar. Die Nord und Ostgrenze wird im Wesentlichen durch den Meu, eines Nebenflusses der Vilaine gebildet. Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn Saint-Thurial, Le Verger, Talensac, Mordelles, Goven und Baulon (für 50m). Trotz des oberflächlichen Anscheins, hat Bréal keine gemeinsame Grenze mit der Gemeinde Chavagne.

Ortsname

Der Ortsname Breal oder Breial ist erstmals für das 12. Jahrhundert attestiert.[1] Im Laufe des 19. Jahrhunderts, unter dem Zweiten Kaiserreich Napoléons III, bekam Bréal den Zusatz "sous-Montfort", vermutlich um es vom ebenfalls im Departement Ille-et-Vilaine gelegenen Bréal-sous-Vitré zu unterscheiden, und weil es verwaltungsmäßig zum damaligen Arrondissement Montfort-sur-Meu gehörte.

Es gibt - nicht völlig gesicherte - Hinweise, dass der Name Bréal sich vom altfranzösischen breuil, welches sich wiederum von dem gallischen brogilo, lateinisch brogilum herleitet, was etwa "Wäldchen, das von einer Hecke oder einer Mauer umgeben ist" (vermutlich ein gegen Feinde geschützter Ort).[2][3] Da sich Bréal am Ostrand einer sprachlich "gemischten" Zone befindet, wo es im 9. Jahrhundert bretonische (vom Westen aus) und romanische (vom Osten und Süden) Einflüsse gab, ist es gut möglich, dass sich der gallorömische Name in dieser Zeit verfestigt hat und nicht bretonisch überformt wurde. Der Anteil bretonischer Ortsnamen liegt in dieser Gegend zwischen 5% und 20%. Möglicherweise hat sich ein Ort Bréal auch erst in der Zeit nach dem 10. Jahrhundert gebildet, als die Ackerflächen ausgeweitet und neue Orte entstanden sind. In dieser Zeit war die Region um Rennes herum unter romanischem Einfluss, was auf dem Gemeindegebiet von Bréal durch die vielen Ortsnamen, die auf ~ière, ~erie, ~ais, ~aye enden bezeugt wird.[4][5] Ein bretonischer Name wie "Breal-Moñforzh" ist historisch nicht belegt, es handelt sich wohl um eine moderne Übersetzung im Rahmen der Förderung der bretonischen Sprache[6].

Bevölkerungsentwicklung

Sehenswürdigkeiten

Die Monumente und alten Gebäude in den französischen Gemeinden wurden im Laufe der Geschichte mehrere Male systematisch erfasst, darunter auch die In Bréal-sous-Montfort. Das erste Mal von Jean Baptiste Ogée[7] Ende des 18. Jahrhunderts, dann von Paul Banéat[8] Ende des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts und in unserer Zeit vom französischen Kulturministerium[9], dessen Ergebnisse von der Region Bretagne[10] übernommen wurden.

• Von den fast 30 Herrenhäusern deren Existenz auf das 15. Jahrhundert zurückgeht und die noch im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in Gänze oder als Überreste attestiert wurden bestehen heute nur noch einige. Dazu gehören die Herrenhäuser aus dem 15. Jh.,Molant, Cayer und Bernial, von dem nur noch die eindrucksvolle Nordfassade besteht, im Dorfkern selbst eines aus dem 16. Jh. an der Straße nach Goven. Andere aus dem 17. und 18. Jahrhundert haben die alten Gebäude ersetzt, La Pommeraie, La Blanchardais, La Folie oder la Brisardais.[11] Allerdings gab es große Reichtumsunterschiede zwischen den adligen Grundherren im Mittelalter. So hatte Ende des 15. Jahrhunderts die Familie d'Ust, Besitzer von Molant Einkünfte von etwa 1500 Livres Tournois (als Ableitung des Karlspfundes mit der mittelalterlichen Mark ungefähr vergleichbar), während es für Jamet Fouchart, Herr auf Launay, nur 12 Livres waren.[12]
• Sankt-Malo-Kirche: Ein erster Bau, dem legendären Gründer des gleichnamigen Bistums, dem heiligen Malo (oder Machutus/Maclou) gewidmet, wurde 1152 attestiert, als die Kirchengemeinde dem Domkapitel von Sankt-Malo gestiftet wurde. Die Nordkapelle im Chor der Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Im Jahre 1607 wurde das Taufbecken erneuert, der Glockenturm stammt von 1647. Das Schiff wurde 1829 restauriert.[13]
• Großkreuz auf dem alten Friedhof, Monument historique seit 1933
• Gallorömische Siedlungsreste bei dem Ort La Bouexière, seit 2000 Monument historique
• Schloss Molant, in der Nähe des mittelalterlichen Herrenhauses von 1775 bis 1786 errichtet, Monument historique seit 1993.

• Schloss Haute-Forêt, erbaut von 1858 bis 1866 durch Jacques Mellet, seit 2007 Monument historique
• Schloss Longrais
• Mühle am Fels
• Erlebnispark Jardins de Brocéliande. Der Park ist aus einem ein Arbeitsprojekt für erwachsene Menschen mit Behinderung hervorgegangen, das 1995 begonnen wurde. Seit 1997, ist der Park für das Publikum geöffnet.[14]

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Bréal-sous-Montfort

Literatur

• Le Patrimoine des Communes d’Ille-et-Vilaine. Flohic Editions, Band 2, Paris 2000, ISBN 2-84234-072-8, S. 1099–1100.

Weblinks

Commons: Bréal-sous-Montfort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

1. Amedée Guillotin de Corson: Pouillé historique de l'archevêché de Rennes. Band 4. Rennes 1886, S. 229, 230 (französisch, bnf.fr [abgerufen am 8. September 2022]).
2. Albert Dauzat, Charles Rostaing: Dictionnaire étymologique des noms de lieu en France. Librairie Guénégaud, Paris 1979, ISBN 2-85023-076-6, S. 111b - 112b.
3. Hervé Abalain: Les noms de lieux bretons. Éditions Jean-Paul Gisserot, 2000, ISBN 978-2-87747-482-5, S. 59.
4. Bernard Tanguy: Toponymie et peuplement en Bretagne. Le recul de la frontière linguistique du Ve au XVIe siècle. In: Société française d'onomastique (Hrsg.): Archéologie - Toponymie. Actes du Colloque d’onomastique du Mans (Mai 1980). 1981, S. 139, 160–163 (persee.fr).
5. Jean-Yves Le Moing: Les noms de lieux bretons de Haute-Bretagne. Coop Breizh, Spezed 1990, S. 9.
6. Siehe zum Beispiel die Webseite "Nom des villes bretonnes" auf https://www.geobreizh.bzh/nom-des-villes-bretonnes-en-breton/.
7. Jean Ogée: Dictionnaire historique et géographique de la province de Bretagne. Vol. 1. Vatar, Nantes 1778 (archive.org [abgerufen am 7. September 2022]).
8. Paul Banéat: Le département d'Ille-et-Vilaine. Histoire, archéologie, monuments. Vol. 1. J. Larcher, Rennes 1927, S. 207–210.
9. POP : la plateforme ouverte du patrimoine. Ministère de la Culture, abgerufen am 7. September 2022 (französisch).
10. Village (Bréal-sous-Montfort). In: L'inventaire du patrimoine culturel de Bretagne. Région de Bretagne, 2002, abgerufen am 7. September 2022 (französisch).
11. Les châteaux, manoirs et demeures sur la commune de Bréal-sous-Montfort. In: Inventaire du patrimoine culturel en Bretagne. Région de Bretagne, abgerufen am 7. September 2022 (französisch).
12. BREAL-SOUS-MONTFORT (liste des feudataires). In: infoBRETAGNE.com. Abgerufen am 7. September 2022 (französisch).
13. Église paroissiale Saint-Malo (Bréal-sous-Montfort). In: L'inventaire du patrimoine culturel en Bretagne. Région de Bretagne, 1994, abgerufen am 7. September 2022 (französisch).
14. Histoire des Jardins. In: Les Jardins de Brocéliande. Abgerufen am 7. September 2022 (französisch).

На других языках

[en] Bréal-sous-Montfort

[ru] Бреаль-су-Монфор