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Petrovice u Karviné (deutsch Petrowitz b. Freistadt, polnisch Piotrowice koło Karwiny) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Karviná an der Grenze zu Polen und gehört zum Okres Karviná.

Petrovice u Karviné
Petrovice u Karviné (Tschechien)
Petrovice u Karviné (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Moravskoslezský kraj
Bezirk: Karviná
Fläche: 2046 ha
Geographische Lage: 49° 54′ N, 18° 33′ O
Höhe: 225 m n.m.
Einwohner: 4.725 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 735 72
Verkehr
Straße: Karviná–Petrovice u Karviné
Bahnanschluss: Ostrava–Czechowice-Dziedzice
Nächster int. Flughafen: Flughafen Ostrava
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 4
Verwaltung
Bürgermeister: Petr Trojek (Stand: 2007)
Adresse: Petrovice u Karviné 251
735 72 Petrovice u Karviné
Gemeindenummer: 599077
Website: www.petroviceuk.cz

Geographie


Petrovice befindet sich linksseitig der Petrůvka/Piotrówka zwischen den Städten Karviná und Jastrzębie-Zdrój. In der Gemeinde liegt der bedeutsame Eisenbahngrenzübergang ins polnische Zebrzydowice, daneben bestehen noch die Straßengrenzübergänge Dolní Marklovice / Marklowice Górne, Závada / Gołkowice und der Übergang Petrovice u Karviné / Gołkowice für den kleinen Grenzverkehr.

Nachbarorte sind Pustky im Norden, Dolní Marklovice im Nordosten, Marklowice Górne im Osten, Zebrzydowice im Südosten, Karviná im Süden, Dětmarovice im Südwesten, Závada im Westen sowie Skrbeńsko im Nordwesten.


Geschichte


Der Ort wurde im Peterspfennigregister des Jahres 1335 erstmals urkundlich als Pfarrei villa Petri im Teschener Dekanat erwähnt.[2][3] Später wurde es als Petrowicz[e] (1394, 1431, 1440, 1447), Petersdorff (1443), Petirsdorff (Peterspfennigregister des Jahres 1447[4], 1454) erwähnt.[5] Der Name ist patronymisch abgeleitet vom Vornamen Peter (tschechisch Petr, polnisch Piotr, Teschener Mundarten Pieter) mit dem typischen patronymischen Wortende -(ov)ice.[5]

Politisch gehörte das Dorf ursprünglich zum Herzogtum Teschen, dies bestand ab 1290 in der Zeit des polnischen Partikularismus. Seit 1327 bestand die Lehensherrschaft des Königreichs Böhmen und seit 1526 gehörte es zur Habsburgermonarchie.

1727 wurde Petrowitz an die Herrschaft Roy (Ráj) angeschlossen. Nach der Teilung Schlesiens im Jahre 1742 bildete die Petrůvka die Grenze zu dem preußischen Gebieten, während Petrowitz weiterhin bei Österreichisch-Schlesien verblieb. Zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Dorf Besitz der Stadt Freistadt.

Durch die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn erhielt der kleine Ort 1855 einen Bahnanschluss und Bahnhof. Wenig später gründete Heinrich Graf Larisch-Mönnich die Sodafabrik Petrowitz, in der 250 Arbeitsplätze entstanden. Für die Arbeiter wurden Wohnhäuser erbaut und der Ort wandelte sich zu einer Industriegemeinde. 1896 erhielt die Localbahn Petrowitz–Karwin die Konzessionsurkunde.

Nach dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie kam Piotrowice zunächst zu Polen, wurde jedoch im Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkrieg von der Tschechoslowakei besetzt und mit dem Grenzvertrag vom 28. Juli 1920 der Tschechoslowakei zugesprochen. Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort 1938 wieder polnisch und nach der Besetzung Polens durch die Wehrmacht kam er zum Deutschen Reich und wurde Teil des Landkreises Teschen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Petrovice zur Tschechoslowakei zurück.

Am 16. Februar 1952 erfolgte die Eingemeindung von Dolní Marklovice, Závada und Prstná. Am 31. Dezember 2003 lebten in dem Dorf 4345 Menschen.


Gemeindegliederung


Die Gemeinde Petrovice u Karviné besteht aus den Ortsteilen Dolní Marklovice (Nieder Marklowitz), Petrovice u Karviné (Petrowitz), Prstná (Prstna) und Závada (Zawada) sowie den Siedlungen Pustky und Nová Osada.


Sehenswürdigkeiten


Martinskirche/Kostel sv. Martina
Martinskirche/Kostel sv. Martina

Persönlichkeiten



Einzelnachweise


  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  2. Idzi Panic: Śląsk Cieszyński w średniowieczu (do 1528) (= Dzieje Śląska Cieszyńskiego od zarania do czasów współczesnych. Band 2). Starostwo Powiatowe w Cieszynie, Cieszyn 2010, ISBN 978-83-926929-3-5, S. 312 (polnisch).
  3. Joannes Ptaśnik: Monumenta Poloniae Vaticana. Tomus 1: Acta Camerae Apostolicae. Volumen 1: 1207–1344 (= Wydawnictwa Komisji Historycznej Akademii Umiejętności w Krakowie. 71, ZDB-ID 1097474-X). Sumptibus Academiae Litterarum Cracoviensis, Krakau 1913, S. 366, (Digitalisat).
  4. Hermann Markgraf (Hrsg.): Registrum denarii sancti Petri in archidiaconatu Opoliensi sub anno domini MCCCCXLVII per dominum Nicolaum Wolff decretorum doctorem, archidiaconum Opoliensem, ex commissione reverendi in Christo patris ac domini Conradi episcopi Wratislaviensis, sedis apostolice collectoris, collecti. In: Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens. Bd. 27, 1893, S. 361–372.
  5. Robert Mrózek: Nazwy miejscowe dawnego Śląska Cieszyńskiego (= Prace naukowe Uniwersytetu Śląskiego w Katowicach. 586, ISSN 0370-0941). Uniwersytet Śląski, Katowice 1984, S. 138.



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