Quanzhou (chinesisch 泉州市, Pinyin Quánzhōu shì; veraltet n. Post Chinchew, kurz: 泉, Quán, 鲤, Lǐ) ist eine bezirksfreie Stadt in der südostchinesischen Provinz Fujian. Das Verwaltungsgebiet von Quanzhou hat eine Fläche von 11.198 km² und 8.782.285 Einwohner (Stand: 2020). Die Stadt besaß während der Yuan-Dynastie einen der bedeutendsten Häfen der Welt. Zu den berühmtesten Besuchern der Stadt gehören Marco Polo und Ibn Battuta.
Quánzhōu shì 泉州市 Quanzhou | ||
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Koordinaten | 24° 55′ N, 118° 35′ O24.916666666667118.58333333333 | |
Basisdaten | ||
Staat | Volksrepublik China | |
Provinz |
Fujian | |
ISO 3166-2 | CN-FJ | |
Fläche | 11.198 km² | |
Einwohner | 8.782.285 (1. Nov. 2020[1]) | |
Dichte | 784,3 Ew./km² | |
Politik | ||
Bürgermeister | KĀNG Tāo (康涛) | |
Partei | KPCh | |
Straßenverkehr in Quanzhou |
Quanzhou: Markt- und Handelsplatz der Song-Yuan-Dynastie | |
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UNESCO-Welterbe ![]() | |
Vertragsstaat(en): | China Volksrepublik![]() |
Typ: | Kultur |
Kriterien: | (iv) |
Fläche: | 00.536,08 ha |
Pufferzone: | 11.126,02 ha |
Referenz-Nr.: | 1561 |
UNESCO-Region: | Asien und Pazifik |
Geschichte der Einschreibung | |
Einschreibung: | 2021 (Sitzung 44) |
Auf Kreisebene setzt die Stadt Quanzhou sich aus vier Stadtbezirken, drei kreisfreien Städten und vier Kreisen zusammen. Diese sind (Stand: 2020):
Darüber hinaus betrachtet die Volksrepublik China die unter der Kontrolle der Republik China auf Taiwan stehende der Küste vorgelagerte Inselgruppe Jinmen als Kreis Jinmen (金门县) der Stadt Quanzhou.
Quanzhou liegt in der Nähe der Mündung des Jin Jiang in die Taiwan-Straße im Süden der Provinz Fujian. Die Stadt hat ein sehr mildes Klima mit Jahresdurchschnittstemperaturen von 15 bis 21 Grad Celsius.
Unter dem Namen Zaytoun, auch Zaytun bzw. Zaitun, (刺桐城, Cìtóng Chéng)[2], der sich vom chinesischen Baumname Citong für den vielen indischen Korallenbaum der Gegend ableitete, war Quanzhou schon im fünften Jahrhundert ein wichtiger Handelshafen. Von hier wurde Seide in den arabischen Raum exportiert und der Name der Stadt wurde im Arabischen zum Begriff für Seide mit Atlasbindung: atlas zaytuni "Seide aus Zaytun". Dieses Wort gelangt über spanische und französische Vermittlung als Satin ins Deutsche.
Im dreizehnten Jahrhundert erreichte die Bedeutung ihren Höhepunkt, als die Seidenstraße durch zahlreiche Kriege und Raubüberfälle zu unsicher geworden war und man deshalb eine Seidenstraße der Meere vorzog. von der regen Handelstätigkeit während der Song-Dynastie zeugt der Schiffsfund von Quanzhou. In der Song- und auch der Yuan-Dynastie bewohnten viele arabische und persische Kaufleute die Stadt. Es gab Handelsrouten nach Afrika und Arabien im Westen sowie bis ins heutige Indonesien. Es gibt auch Theorien, dass durch die Araber Quanzhous chinesische Erfindungen wie das Schießpulver oder der Druck in den Westen und damit nach Europa kamen.
In der Ming- und Qing-Dynastie verfiel langsam der Hafen, nicht zuletzt durch das Seehandelsverbot, das zeitweise herrschte. Die übervölkerte Stadt war von zahlreichen Auswanderungswellen in Richtung Südostasien und nach Taiwan betroffen.
Im Juli 2021 setzte das Welterbekomitee der UNESCO historische Monumente und Stätten des alten Quanzhou unter der Bezeichnung Quanzhou: Markt- und Handelsplatz der Song-Yuan-Dynastie auf die Liste des Welterbes.[3][4]
Unter den bezirksfreien Städten Fujians ist Quanzhou die Stadt mit der größten Wirtschaftskraft. Quanzhou ist ein wichtiges Zentrum der Steinmetzerei und im Umland der Stadt gibt es Steinbrüche sowie zahllose Firmen, die sich mit der Herstellung von Gedenktafeln, Statuen oder einfach nur schönen Steinen beschäftigen. Auch werden Fliesen, mit denen viele Häuser in China außen verkleidet sind, hergestellt. Dadurch sind Quanzhou und Umgebung einer sehr hohen Staubbelastung ausgesetzt.
Zahlen: Fujian Statistical Yearbook 2003 (Zahlen von 2002)
Quanzhou hat einen neugebauten Flughafen, der etwa 20 km östlich der Stadt liegt. Er hat aber nur einige Inlandsverbindungen.
Quanzhou liegt ca. zwei Autostunden nördlich der Stadt Xiamen und 4–5 Autostunden südlich der Stadt Fuzhou, beide mit internationalen Flughäfen. Von beiden Städten gibt es häufige Verbindungen per Bus. Ebenso gibt es Langstreckenbusse in viele weitere Städte Chinas.
Seit 2010 hat Quanzhou einen Bahnhof, welcher das Hochgeschwindigkeitsnetz Chinas bedient. Es gibt unter anderem direkte Verbindungen nach Xiamen, Fuzhou, Nanjing und Shanghai.
Quanzhou unterhält drei Partnerschaften zu ausländischen Städten:
Kulturerbe: Chinesische Mauer (1987) | Kaiserpaläste der Ming- und der Qing-Dynastien in Beijing (Verbotene Stadt) und Shenyang (1987) | Mogao-Grotten (1987) | Mausoleum Qin Shihuangdis (1987) | Fundstätte des Peking-Menschen in Zhoukoudian (1987) | Sommerresidenz und Acht Äußere Tempel bei Chengde (1994) | Konfuziustempel, Friedhof und Residenz der Familie Kong in Qufu (1994) | Daoistische Heiligtümer in den Bergen von Wudang (1994) | Potala-Palast (1994), Jokhang-Tempel (2000) und Norbulingka-Palast (2001) | Nationalpark Lu Shan (1996) | Altstadt von Lijiang (1997) | Altstadt von Pingyao (1997) | Klassische Gärten von Suzhou (1997) | Sommerpalast Yiheyuan (1998) | Himmelstempel mit kaiserlichem Opferaltar in Peking (1998) | Felsskulpturen von Dazu (1999) | Berg Qingcheng-Gebirge und Bewässerungssystem von Dujiangyan (2000) | Dörfer Xidi und Hongcun (2000) | Longmen-Grotten (2000) | Kaiserliche Grabstätten der Ming- und der Qing-Dynastien (2000) | Yungang-Grotten (2001) | Hauptstädte und Grabmäler des antiken Königreichs Koguryo (2004) | Historisches Zentrum von Macau (2005) | Yinxu (2006) | Diaolou-Türme und Dörfer in Kaiping (2007) | Tulou-Lehmrundbauten in Fujian (2008) | Wutai Shan (2009) | Historische Denkmäler von Dengfeng (2010) | Kulturlandschaft Westsee bei Hangzhou (2011) | Fundstätte von Xanadu (2012) | Reisterrassen der Hani am Roten Fluss (2013) | Seidenstraßen: das Straßennetzwerk des Chang'an-Tianshan-Korridors (2014) | Kaiserkanal (2014) | Tusi-Stätten (2015) | Felszeichnungen am Huashan und am Fluss Zuo Jiang (2016) | Kulangsu: eine historische internationale Siedlung (2017) | Archäologische Ruinen der Stadt Liangzhu (2019) | Quanzhou: Markt- und Handelsplatz der Song-Yuan-Dynastie (2021)
Naturerbe: Landschaftspark Jiuzhaigou-Tal (1992) | Kalksinterterrassenlandschaft Huanglong (1992) | Landschaftspark Wulingyuan (1992) | Schutzzonen der drei Parallelflüsse Yunnans (2003) | Schutzgebiete des Großen Panda in Sichuan (2006) | Karstlandschaften in Südchina (2007, 2014) | Nationalpark Sanqing Shan (2008) | Danxia-Landschaften (2010) | Fossilienfundstätte von Chengjiang (2012) | Tian-Shan-Gebirge in Xinjiang (2013) | Shennongjia-Waldgebiet (2016) | Qinghai Hoh Xil (2017) | Zugvogelschutzgebiete entlang der Küste des Gelben Meeres – Golf von Bohai (2019)
Kultur-/Naturerbe: Bergregion Tai Shan (1987) | Gebirgslandschaft Huang Shan (1990) | Berglandschaft Emei Shan und Großer Buddha von Leshan (1996) | Wuyi-Gebirge (1999) | Fanjingshan (2018)