Tamboara, amtlich Município de Tamboara, ist eine brasilianische Gemeinde im Nordwesten des Bundesstaates Paraná, nördlich des Ivaí. Gemäß der IBGE-Schätzung für 2020 lebten 5158 Tamboarenser auf einer Fläche von 193 km².
Município de Tamboara Tamboara | ||
---|---|---|
![]() Getreideanbau in Tamboara | ||
| ||
Koordinaten | 23° 12′ S, 52° 30′ W-23.1995071-52.5000131 | |
![]() | ||
Symbole | ||
| ||
Basisdaten | ||
Staat | Brasilien | |
Bundesstaat | Paraná | |
ISO 3166-2 | BR-PR | |
Höhe | 500 m | |
Klima | subtropisch (Cfa) | |
Fläche | 193 km² | |
Einwohner | 5158 | |
Dichte | 26,7 Ew./km² | |
Schätzung | 2020 | |
Gemeindecode | IBGE: 4126702 | |
Politik | ||
Stadtpräfekt | Antonio Carlos Cauneto (2021-2024) | |
Partei | PSD | |
HDI | 0,731 (2010) | |
![]() |
Die Gründung und Kolonisierung der Gemeinde wurde von der Sociedade Técnica e Colonizadora Engenheiro Beltrão durchgeführt. Durch das Staatsgesetz Nr. 253 wurde das Munizip am 26. November 1954 von Paranavaí abgetrennt. Die offizielle Gründung fand am 26. November 1955 statt. Der erste Bürgermeister war Duílio Trevisani Beltrão, einer der Gründer der Ortschaft.
Der Name Tamboara stammt aus dem Tupi (Indianersprache). Er wurde zu Ehren eines großen Indianerhäuptlings und Anführers seiner Nation, Kazike Tamboara, gewählt.
Das Biom von Tamboara ist Mata Atlântica. Das Munizip liegt auf der dritten Hochebene von Paraná (Terceiro Planalto Paranaense) in dem Polygon zwischen Pirapó, Paranapanema, Paraná, der Mündung des Piquiri und dem Unterlauf des Ivaí, dessen Böden aus Caiuá-Sandstein (Arenito Caiuá) bestehen. Es ist sandiges Land, das bis zur Besiedlung mit tropischem Urwald bedeckt war. Es ist weniger fruchtbar als die östlich anschließenden Gebiete mit Terra-Roxa-Böden. Im Unterschied zum Süden Paranás wachsen hier keine Araukarien.
Tamboara liegt im Einzugsbereich des Ivaí. Es wird durchflossen vom Rio Suruquá, der bei Paraiso do Norte in den Ivaí mündet, und vom Ribeirão Tamboara, der über den Ribeirão Anhumaí ebenfalls zum Ivaí fließt.
Tamboara liegt an der brasilianischen Bundesstraße BR-158, die Brasilien von Altamira im Bundesstaat Pará im Norden bis an die uruguayische Grenze im Süden durchläuft. Nächste Stadt in Richtung Norden ist Paranavaí, in Richtung Südwesten kommt Paraíso do Norte als nächste Stadt.
Paranavaí | Alto Paraná | |
Nova Aliança do Ivaí | ![]() |
Nova Esperança |
Paraíso do Norte | São Carlos do Ivaí | Floraí |
Das Klima ist feucht-subtropisch. Die Sommer sind heiß und niederschlagsreich mit einer Durchschnittstemperatur über 22 °C. In Wintern treten selten Fröste auf, die Durchschnittstemperatur liegt unter 18 °C. Es gibt keine definierte Trockenzeit.
Die Wirtschaft von Tamboara ist im Wesentlichen agrarisch geprägt. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind Zuckerrohr, Maniok und Mais, aber auch Baumwolle, Knoblauch, Erdnüsse, Reis, Kaffee, Kaki, Orangen, Sojabohnen und andere werden angebaut. Die Rinderzucht ist ebenfalls sehr ausgeprägt, mit einer Anzahl von Rindern, die fast 4 Mal größer als die menschliche Bevölkerung ist. Die Geflügelproduktion ist entwickelt und mechanisiert.
Bürgermeister: Antonio Carlos Cauneto, PSD[1]
Stellvertretender Bürgermeister: Valdeci Pereira de Almeida, PSB
Zu der Zeit, als in den 1950er und 1960er Jahren der Kaffee boomte, erreichte die Gemeinde ihren höchsten Bevölkerungsstand mit ca. 12.000 Einwohnern. Viele Bauern aus verschiedenen Regionen Brasiliens, hauptsächlich aus São Paulo, Minas Gerais und Bahia fanden Arbeit auf den Plantagen. Mit dem Rückgang des Kaffeeanbaus sank die Bevölkerung auf etwa 5.000 Einwohner.
Jahr | Einwohner | Stadt | Land |
---|---|---|---|
1960 | 11.831 | 1.529 | 10.302 |
1970 | 9.793 | 2.370 | 7.423 |
1980 | 5.267*) | 2.333 | 2.934*) |
1991 | 4.579 | 2.850 | 1.729 |
2000 | 4.255 | 3.384 | 871 |
2010 | 4.664 | 3.996 | 668 |
2020 | 5.158 | ? | ? |
Quelle für 1970 - 2010: IBGE (2011)[2], für 2020: IBGE (Panorama, Território e Ambiente)[3]
*: Im Juli 1976 vernichtete ein „Schwarzer Frost“, portugiesisch geada negra, die gesamten Kaffeepflanzungen in Paraná. Die Landbevölkerung zog teils in die städtischen Gebiete, teils in andere Teile des Landes um.
Human Development Index (HDI) 2010: 0,731[4]
Ethnische Gruppen sind nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand: 2000 und 2010)[5]:
Gruppe | Anteil
2000 |
Anteil
2010 |
Anmerkung*) |
---|---|---|---|
Brancos | 3.113 | ▲ 4.664 | wer sich als "weiß" erklärt |
Pardos | 727 | ▲ 1.174 | wer sich als "braun" erklärt oder mit einer Mischung aus mehreren Gruppen identifiziert |
Pretos | 394 | ▼ 247 | wer sich als "schwarz" erklärt |
Amarelos | 14 | ▼ 8 | Asiaten |
Indígenas | - | - | indigene Bevölkerung |
ohne Angabe | 6 | – | |
Gesamt | 12.717 | ▲ 13.663 |
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen seit 1991 ausschließlich diese fünf Gruppen. Die Gruppenzugehörigkeit wird bei der Befragung vom Einwohner selbst festgelegt. Das IBGE verzichtet bewusst auf Erläuterungen.[6]