St. Georgen am Ybbsfelde[1] (auch Sankt Georgen am Ybbsfelde) ist eine Marktgemeinde mit 2871 Einwohnern (Stand 1.Jänner 2022) im Bezirk Amstetten in Niederösterreich.
Die Marktgemeinde St. Georgen am Ybbsfelde liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Etwa 14 Prozent der Fläche ist bewaldet.
Gemeindegliederung
Die Marktgemeinde besteht aus vier Katastralgemeinden:
Hermannsdorf (3,07km²)
Krahof (8,07km²)
Leutzmannsdorf (5,10km²)
St. Georgen am Ybbsfelde (6,64km²)
Das Gemeindegebiet umfasst sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[2]):
Hart (Gemeinde St. Georgen am Ybbsfelde) (456)
Hermannsdorf (275) samt Au und Balldorf
Krahof (348) samt Dipolzwiese, Führamühl, Höhenberg, Kienberg, Oehlsitzmühle, Sündhof und Vogelsang R
Leutzmannsdorf (295)
Matzendorf (160)
St. Georgen am Ybbsfelde (1337) samt Allersdorf, Galtbrunn, Gumpenberg, Perasdorf, Thalling und Triesenegg
Nachbargemeinden
Viehdorf
Neustadtl an der Donau
Blindenmarkt (Bezirk Melk)
Amstetten
Euratsfeld
Ferschnitz
Geschichte
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.
Der Ort wurde erstmals 1230 im Babenberger Urbar urkundlich erwähnt. Die Georgskirche wurde schon in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts vermutlich als Teil der Wehranlage „Averhilteburchstal“ errichtet. 1529 und 1532 gab es Türkeneinfälle. Unter dem Einfluss der nahegelegenen Herrschaften Seisenegg und Freidegg wurde auch St.Georgen vorübergehend protestantisch. Im Bauernkrieg von 1597 sammelten sich in St.Georgen die Aufständischen. 1679 wütete die Pest in St.Georgen. 1683 wurde der Ort durch die Türken geplündert, 1741 und 1809 durch die Bayern und Franzosen. 1850 entstand die politische Gemeinde St.Georgen am Ybbsfelde.
Von 1915 bis 1918 befand sich bei Hart ein Kriegsgefangenenlager für russische, serbische, italienische und rumänische Kriegsgefangene. In dem bei Matzendorf gelegenen Lagerfriedhof 48.11100514.929604 haben 1839 Kriegsgefangene ihre letzte Ruhestätte gefunden.[3][4]
1931 spaltete sich Krahof wegen eines Streits über die Aufteilung von Unwetterentschädigungen ab. Seit 1971 bilden Krahof und St.Georgen am Ybbsfelde wieder eine gemeinsame Gemeinde.
1976 erfolgte die Markterhebung von St.Georgen am Ybbsfelde.
Bevölkerungsentwicklung
Mit 1. Jänner 2019 betrug die Bevölkerungszahl 2.877 Einwohner. 2001 gab es 2.548 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 2.262 Einwohner, 1981 1.989 und im Jahr 1971 1.687 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche St. Georgen am YbbsfeldeGeorg tötet den Drachen im Kreisverkehr
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in St. Georgen am Ybbsfelde
Katholische Pfarrkirche St. Georgen am Ybbsfelde hl. Georg: Eine erstmalige Erwähnung der Pfarrkirche St.Georgen am Ybbsfelde ist bereits um 1100 zu finden. Die Südseite des dreischiffigen Gotteshauses wurde 1381 und die nördliche Seitenkapelle 1419 dazugebaut. Unter Pfarrer Schmidl, der von 1863 bis 1891 die Pfarre leitete und der ein großer Marienverehrer war, wurde eine Lourdes-Statue aufgestellt, sodass St.Georgen für viele Gläubige zu einem Marien-Wallfahrtsort wurde. Um 1900 wurde die Einrichtung und Ausstattung der Kirche weitgehend regotisiert. Ein großer, neugotischer, reich geschnitzter Flügelaltar ist das Herzstück der Kirche. Anfang der 1930er Jahre gab es eine umfassende Kirchenrenovierung und die Pfarrkirche erhielt großteils ihr heutiges Aussehen. Besonders erwähnenswert sind neben dem im Barock-Stil gefertigten schwarz-goldgefassten Orgelgehäuse die Glasfenster im Presbyterium, darstellend die Geheimnisse des glorreichen Rosenkranzes.
Metallstatue Hl. Georg: Entworfen und gefertigt wurde die Metallskulptur des Ortspatrons vom Künstler Odin Mohammed Rosenzweig. Im Jahr 2014 wurde diese im Ort aufgestellt und stellt seitdem ein Wahrzeichen der Marktgemeinde dar. Der Drache soll durch den Einbau von Pistolen und automatischen Gewehren das Böse der Gegenwart verkörpern.
Sport
Union St.Georgen am Ybbsfelde: Die Union hat Sektionen für Fußball, Sportfliegen, Tennis, Tischtennis, Turnen und Wandern. Aushängeschild ist die 1979 gegründete Fußballsektion, die nach den Meistertiteln der Jahre 1996 und 1997 acht Jahre lang der Gebietsliga West angehörte und nun in der 1.Klasse West des Niederösterreichischen Fußballverbands spielt. In den letzten Jahren wurde die Sportanlage kontinuierlich erweitert. Bereits im August 1992 wurde eine überdachte Zuschauertribüne eingeweiht. 2004 wurde mit dem Bau eines neuen Klubhauses begonnen, welches im Sommer 2006 feierlich eröffnet wurde. Seither ist man stolz über eine der schönsten Sportanlagen im Mostviertel zu verfügen. Der SCU Raika St.Georgen hat sich vor allem im Bereich der Nachwuchsarbeit einen guten Ruf erarbeitet und bringt immer wieder Talente für die Kampfmannschaft hervor, die sich fast ausschließlich aus Eigenbauspielern zusammensetzt. Die Klubfarben sind schwarz-weiß. Nach dem Abstieg aus der Gebietsliga im Jahr 2005 wurde eine neue Mannschaft von Trainer Josef Raab zusammengestellt, die auf Anhieb den guten 4.Platz erreichen konnte. Nach der Herbstsaison 2006 belegt das Team Rang2 in der Tabelle. Nach einem neuerlichen Abstieg im Jahr 2010 spielte der Verein seit der Saison 2010/11 in der 2.Klasse Yspertal. Der sofortige Wiederaufstieg wurde als Ziel ausgegeben. In der Saison 2011/12 gelang dem SCU unter Trainer Florin Calin der Aufstieg in die 1.Klasse West.
2005 wurde durch die Gemeinde und den Dorferneuerungsverein eine Freizeitanlage mit FunCourt und Beachvolleyballplatz gebaut. Nach Fertigstellung übernahm der Verein FunSport die Betreuung und organisiert und veranstaltet diverse Sportevents, Trainings und regelmäßige Spieltage. Der Platz steht allen St.Georgnern und FunSport-Mitgliedern zur sportlichen Betätigung zur Verfügung.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 90, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 122. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1.222. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 49 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2003 gab es am Ort 15 Arbeitslose.
Bildung
In St. Georgen gibt es einen Kindergarten[5] und eine Volksschule.[6]
Politik
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 6 SPÖ, 2 FPÖ und 1 Sonstige.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 6 SPÖ und 2 FPÖ.[7]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ und 2 FPÖ.[8]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 6 SPÖ und 1 FPÖ.[9]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ und 2 FPÖ.[10]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 SPÖ und 3 FPÖ.[11]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP, 3 SPÖ und 1 FPÖ.[12]
Bürgermeister
1850–1888 Anton Dorninger
1888–1900 Lambert Ortner
1900–1915 Florian Dorninger
1915–1919 Josef Parb
1919–1938 Franz Klamminger
1938–1945 Franz Loibl
1945 Florian Dorninger
1945–1955 Johann Dammerer
1955–1965 Anton Hinterdorfer
1965–1998 Alois Jäger
1998–2009 Viktor Schneider (ÖVP)
2009–2019 Liselotte Kashofer (ÖVP)
seit 2019 Christoph Haselsteiner (ÖVP)
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
1990: Karl Grim (* 1926), ehemaliger Vizebürgermeister von St. Georgen am Ybbsfelde
1997: Josef Lammerhuber (1927–2020), Pfarrer von St. Georgen am Ybbsfelde[13]
1998: Alois Jäger (1938–2022), ehemaliger Bürgermeister von St. Georgen am Ybbsfelde[14]
1998: Josef Fink (1932–2009), Feuerwehrkommandant 1959–1996
Söhne und Töchter der Gemeinde
Leopold Vogl (1868–1940), Politiker (SdP)
Maria Wageneder (* 1957), Sonderschullehrerin und Politikerin (Grüne)
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Bernhard Ebner (* 1973), Politiker (ÖVP)
Literatur
Alfred Traindt und Karin Schamberger: Chronik der Marktgemeinde St.Georgen am Ybbsfelde. Marktgemeinde St.Georgen am Ybbsfelde, St.Georgen am Ybbsfelde 2011.
Johann Ebner und Adi Gallhuber: Besinnliche Stätten. Marktgemeinde St.Georgen am Ybbsfelde, St.Georgen am Ybbsfelde 2007.
Schloss Leutzmannsdorf.In:NÖ-Burgen online.Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;abgerufen am 1.Januar 1900
Denkmäler in St. Georgen am Ybbsfelde@1@2Vorlage:Toter Link/www.st-georgen-ybbsfelde.gv.at(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 18. Dezember 2017
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