St. Martin liegt auf einer Höhe von 704m südlich von Köflach und Voitsberg.
Das Gemeindegebiet beinhaltet den zwischen dem Gößnitzbach und der Teigitsch gelegenen Wöllmißberg (791m), sowie südlich davon einen Teil des Schusterbauerkogels (1288m). Der Großteil der Gemeinde ist von Nadelwäldern und Wiesen bedeckt.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[1]):
St. Martin grenzt nicht an St. Stefan ob Stainz, weil südlich von St. Martin ein schmaler Gebietsstreifen der Gemeinde Edelschrott mit ca. 70m an die Gemeinde Ligist grenzt.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sankt Martin am Wöllmißberg
Anton-Wildgans-Gedenkstätte: wurde 1996 von Bildhauer Alfred Schlosser dem Dichter Anton Wildgans zu Ehren erstellt, der hier sein Epos „Kirbisch“ 1925 begonnen hatte
Heimatmuseum: 1965 zur 700-Jahrfeier in Privatinitiative begonnen, und dann 1995 von offizieller Seite aus neu gestaltet und in der ehemaligen Volksschule untergebracht. Hier wird vor allem der Bau der Langmannsperre und des Wasserkraftwerkes Arnstein dokumentiert. Außer der Weberzunft werden noch Hausrat, Werkzeug, Schulutensilien und Trachten gezeigt. Anton Wildgans und Rochus Kohlbach, die mit St.Martin am Wöllmißberg verbunden waren, ist ebenfalls eine kleine Ausstellung gewidmet
Burgruine Neu-Leonroth am Fuß des Wöllmißberges
Als Teigitschklamm (circa fünf Kilometer) wird der Lauf der Teigitsch zwischen Gaisfeld in der Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld über das Gemeindegebiet von Sankt Martin am Wöllmißberg bis zur Langmannsperre in der Gemeinde Edelschrott bezeichnet. Erreichbar ist der Teigitschgraben, eingebettet in das weststeirische Mittelgebirgsland, über die Packer Straße B70 bzw. von der Süd Autobahn A2 (Abfahrt Steinberg). Die Teigitsch ist aufgrund ihres Wasserreichtums von der Koralm nicht nur für den Tourismus, sondern auch für die Energiewirtschaft von Interesse. Die ältesten steirischen Wasserkraftwerke liegen an diesem Fluss. Dank Völkerbundanleihe wurde Anfang der 1920er Jahre die Langmann-Sperre für das Kraftwerk Arnstein gebaut. Zu seiner Zeit war es eines der modernsten österreichischen Wasserkraftwerke, da mit einem bis dato nicht erreichten Wassersäulendruck gearbeitet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die 50m hohe, weiter oben liegende Hirzmannsperre gebaut. Noch weiter oben befindet sich der Packer Stausee. Alles Wasser, welches im Teigitschgraben heute fließt, kommt von kleinen Zuflüssen rechts und links des Grabens. Die Wassermengen vom Oberlauf werden vom Stausee Langmann aus in ein Röhrensystem umgeleitet. Daher verlor die Klamm einen Großteil ihres Wasservolumens von einst und damit an touristischer Attraktivität. Im Graben gab es einst drei Gasthäuser, von denen keines mehr geöffnet ist. Eines wurde zu einem Pfadfinderheim (Ferienheim Langmannsperre) umgebaut. Das Kernstück des Grabens zwischen dem Kraftwerk Arnstein und der Langmannsperre kann in ca. 2,5 Gehstunden durchwandert werden. Zeitweilig führt die Wanderung entlang der wasserführenden Leitung und der sogenannten Schienenstraße, einem ebenen Fahrweg, auf dem mit Hunten das Material für den Bau der Langmann-Sperre transportiert wurde, das mit einem Schrägaufzug vom Kraftwerk Arnstein heraufgebracht wurde. Mineralogisch galt der Teigitschgraben, da er im Bereich der kristallinen Gesteine des steirischen Randgebirges zwischen Soboth und Koralm liegt, während des Kraftwerksbaus als ausgezeichnete Fundstelle für verschiedene Mineralien wie Bergkristalle, Rauchquarzen, Sphenen, Feldspäten und ähnlichen Kluftmineralien. Biologisch bemerkenswert ist der Fund des flechtenbildenden Schlauchpilzes Baeomyces rufus.[2]
Zwei beliebte Volksmusik-Walzer führen die einst so herrlichen Teigitschklamm im Namen, der „Teigitschgraben-Walzer“[3] und das „s'Diandl von Teigitsch“.
Durch das Gemeindegebiet führt der Hans-Kloepfer-Rundwanderweg.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Agrarsektor, vor allem Forst- und Milchwirtschaft. Daneben gibt es noch kleinere Gewerbe- und Tourismusbetriebe.
An der Teigitsch befinden sich das Kavernenkraftwerk St. Martin mit 11MW Leistung, das 1965 errichtet wurde, und die Langmannsperre.
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Edelschrott und Hirschegg-Pack den Tourismusverband „Steirische Rucksackdörfer“.[4]
TeigitschgrabenSpeicher Langmann
Verkehr
Durch das Gemeindegebiet führt die Südautobahn A2.
Historische Landkarten
Historische Landkarten zu St. Martin und seiner Umgebung aus den drei Landesaufnahmen aus der Zeit ca. 1789 bis 1910
Das Gebiet von St. Martin in der Josephinischen Landesaufnahme, ca.1789
St. Martin südlich der Teigitsch in der Franziszeischen Landesaufnahme, ca.1835
Wöllmiss Berg (mitte oben) in der franzisco-josephinischen Landesaufnahme, ca.1910
Nordwesten: Köflach, Aufnahmeblatt der Landesaufnahme ca. 1878
Das Wappen der Gemeinde zeigt eine kleine Kapelle auf einem dreiteiligen Hügel, eingebettet zwischen zwei Tannen. Im grünfarbenen Hügel selbst ist eine graue Axt eingelassen.
Partnergemeinde
Partnergemeinde ist das Südtiroler Dorf Unsere Liebe Frau im Walde.[8]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
1979: Friedrich Niederl (1920–2012), Landeshauptmann der Steiermark 1971–1980[9]
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Anton Wildgans (1881–1932), Lyriker und Dramatiker
Literatur
Ernst Lasnik: St. Martin am Wöllmißberg. St. Martin am Wöllmißberg 2007
Hafellner, Josef: Bemerkenswerte Flechtenfunde in Österreich. 2001. Archivierte Kopie (Mementodes Originals vom 25. Mai 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-graz.at
Abgedruckt etwa in: Teigitschgraben-Walzer. Volksweise. Bearbeitung Max Rosenzopf. In: Elke Margetich / Willibald Stelzl: Schule für Steirische Harmonika. I in Notenschrift. ISBN 3-901384-04-9, Seite 48.
Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. ZDB-ID1291268-2 S. 630.
Wahlen 2020.Land Steiermark,abgerufen am 1.November 2021.
Geschichte.Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg,abgerufen am 1.November 2021.
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