Reichenthal ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Urfahr-Umgebung im oberen Mühlviertel mit 1492 Einwohnern (Stand 1.Jänner 2022).
Dieser Artikel behandelt die Gemeinde in Österreich. Für die gleichnamige Wüstung in Tschechien siehe Hraničky (Rozvadov). Siehe auch: Reichental, Reichtal, Richental.
Reichenthal liegt auf 683m Höhe im oberen Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,4km, von West nach Ost 7,3km. Die Gesamtfläche beträgt 18,8km². Durch den Ort fließt der Kettenbach, der nicht wie im Mühlviertel üblich zur Donau, sondern zur Moldau nach Tschechien fließt.
Flächenverteilung
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[1]):
Allhut (32)
Böhmdorf (56) samt Altmühle
Hayrl (60)
Kohlgrub (20)
Liebenthal (70)
Miesenbach (42)
Niederreichenthal (58)
Reichenthal (915)
Schwarzenbach (67)
Stiftung (125)
Vierhöf (47)
Die Gemeinde gehörte bis 2012 zum Gerichtsbezirk Leonfelden und ist seit dem 1. Jänner 2013 Teil des Gerichtsbezirks Freistadt.
Nachbargemeinden
Vyšší Brod (CZ)
Rainbach
Schenkenfelden
Waldburg
Geschichte
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich, seit 1490 zum Fürstentum Österreich ob der Enns.
Im Jahr 1357 wird der Ort als Reychenthal erstmals urkundlich erwähnt, wobei der Ortsname von einem reichen, ertragreichen Tal herzuleiten ist.[2]
Über den Saumpfad „Hellmonsödt – Schenkenfelden – Reichenthal – Oberhaid“, einer Variante des Linzer Steigs, wurde jahrhundertelang Salz nach Böhmen transportiert.
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Reichenthal
Pfarrkirche Reichenthal: erbaut im 19. Jahrhundert, auch 'Mühlviertler Dom' genannt, da sie die größte Kirche des Mühlviertels ist. Sehenswert ist die Sieben-Todsünden-Kanzel. Die Kanzel wird von einem Baumstamm getragen, um den sich eine Riesenschlange mit sieben Menschenköpfen windet, die die sieben Todsünden symbolisieren.
Schloss Waldenfels: Das Schloss wurde um 1300 erbaut. 1636 erwarb es Konstantin Grundemann, der als Belohnung für seinen Einsatz in der Gegenreformation das Patronatsrecht über Reichenthal und Waldburg erhielt.
Mühlenmuseum Reichenthal-Hayrl: Das Mühlenmuseum Reichenthal-Hayrl befindet sich am Beginn des 10-Mühlen-Wanderweges. Im Mittelpunkt des Museums befindet sich die Hausmühle mit der Müllerstube, die einen Blick in das einstige Handwerk und Müllerleben ermöglicht.
10-Mühlen-Wanderweg: Der 10-Mühlen-Wanderweg hat eine Länge von 15,5km und führt an einer Vielzahl von Mühlen vorbei.[3]
Waldkapelle Liebenthal: Die Waldkapelle wurde 1936 auf einem Hügel erbaut. Rund um die Kapelle führt ein aus 14 Bildstöcken bestehender Kreuzweg.
Pfarrkirche Reichenthal
Sieben-Todsünden-Kanzel – Zorn
Schloss Waldenfels
Mühlenmuseum in Reichenthal mit Hausmühle und Venezianersäge (rechts)
Venezianersäge im Mühlenmuseum
Mühlenmuseum – Übersichtsplan
Waldkapelle Liebenthal
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 65 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 39 Haupterwerbsbauern. Diese bewirtschafteten 85 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 107 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 36 in der Bauwirtschaft, 3 in der Energieversorgung und 1 in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (72) und der Handel (37 Mitarbeiter).[4][5][6]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
65
87
64
72
Produktion
24
13
147
172
Dienstleistung
58
35
146
146
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Bildung
In Reichenthal befinden sich ein Kindergarten, eine Volksschule und eine Mittelschule.[7]
Politik
Gemeindeamt Reichenthal
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 19 Mitgliedern.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 1997 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 6 SPÖ.[8]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 6 SPÖ.[9]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 6 SPÖ.[10]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 5 FPÖ und 4 SPÖ.[11]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 4 SPÖ und 3 FPÖ.[12][13]
Gespalten; rechts in Rot auf der erhöhten Mittelkuppe eines grünen Dreiberges ein silberner, einwärts gewendeter Falke, links dreimal gespalten von Silber und Rot.
Der Jagdfalke aus dem Familienwappen der Grafen Grundemann von Falkenberg, die seit 1636 im Besitz von Schloss Waldenfels sind, symbolisiert die enge historische Verbundenheit der jungen Marktgemeinde mit der seinerzeitigen Grundherrschaft. Die Landesfarben Weiß-Rot deuten auf die neuzeitliche Verleihung des Wappens im Jahr 1950 durch die oberösterreichische Landesregierung.[15]
Karl Hohensinner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen des politischen Bezirkes Urfahr-Umgebung (Mittleres Mühlviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band10). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 978-3-7001-3676-7, S.108, Nr.10.2.9.9.
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Walding|Zwettl an der Rodl
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