Oberstinkenbrunn ist eine Katastralgemeinde von Wullersdorf im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich.
Oberstinkenbrunn (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Oberstinkenbrunn | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Hollabrunn (HL), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Hollabrunn | |
Pol. Gemeinde | Wullersdorf | |
Koordinaten | 48° 38′ 0″ N, 16° 10′ 0″ O48.63333333333316.166666666667244f1 | |
Höhe | 244 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 208 (1. Jän. 2021) | |
Gebäudestand | 127 (2001) | |
Fläche d. KG | 6,71 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03880 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 09059 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Oberstinkenbrunn (31051 004) | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
BW
Oberstinkenbrunn liegt im nördlichen Niederösterreich auf einer Seehöhe von ca. 244 Meter. Für die Namensgebung war vermutlich eine Quelle oder ein Brunnen mit schwefelhaltigem Wasser verantwortlich.
Oberstinkenbrunn hat 208 Einwohner (Stand 1. Jänner 2021[1]).
A. Kraker machte spätpaläolithisch-frühmesolithischen Funde (Klingen, Schaber, Kratzer, Stichel, Bohrer, Kerne und Abschläge) in Oberstinkenbrunn 1979 durch einen kleinen Artikel in der Zeitschrift „Unsere Heimat“ erstmals bekannt. Der größte Teil des Fundmaterials (77,3 %) besteht aus Hornstein. Aufgrund der typochronologischen Auswertung ergibt sich für die Oberflächenfunde von Oberstinkenbrunn eine Datierung vom Spätpaläolithikum bis in das Neolithikum. Durch die Betrachtung der Schlagtechnik kann eine weitere Einschränkung auf Spätpaläolithikum und Frühmesolithikum gewagt werden.[2]
Das Gebiet war bereits in der Römerzeit (2 Jh. n. Chr.) besiedelt, die erste urkundliche Nennung des Ortes findet sich in einer Mailberger Urkunde aus dem Jahre 1291. Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus dem ursprünglichen Linsenangerdorf ein Mehrstraßenort. Oberstinkenbrunn gehörte von 1338 bis 1782 der Kartause Gaming. 1346 erhielt das Kloster auch die hohe Gerichtsbarkeit verliehen, weshalb Oberstinkenbrunn aus dem Landgericht Eggenburg ausgegliedert wurde und fortan einen eigenen Landgerichtssprengel bildete. 1710 wurde Oberstinkenbrunn zum Markt erhoben, im 20. Jh. jedoch nach Wullersdorf eingemeindet.
1935 fiel die Gastwirtin Katharina Hicker in Oberstinkenbrunn einem Raubmord zum Opfer. Die beiden Täter wurden bald darauf verhaftet, zum Tode verurteilt und im Landesgericht für Strafsachen Wien am Würgegalgen hingerichtet.
Katastralgemeinden: Aschendorf | Grund | Hart | Hetzmannsdorf | Immendorf | Kalladorf | Oberstinkenbrunn | Raffelhof | Roggendorf | Schalladorf | Wullersdorf
Ortschaften: Aschendorf | Grund | Hart | Hetzmannsdorf | Immendorf | Kalladorf | Maria Roggendorf | Oberstinkenbrunn | Schalladorf | Wullersdorf
Marktort: Wullersdorf Dörfer: Aschendorf • Grund • Hart • Hetzmannsdorf • Immendorf • Kalladorf • Maria Roggendorf • Oberstinkenbrunn • Schalladorf Siedlungen: Gmoosbachsiedlung • Grund-Bahnhofsiedlung • Bahnhofsiedlung • Siedlung Häusergruppe: Hetzmannsdorf-Wullersdorf-Bahnstation Sonstige Ortslagen: Gottelhof • Kloster Marienfeld • Nexenhof • Raffelhof
Zählsprengel: Wullersdorf | Kalladorf | Maria Roggendorf | Schalladorf | Oberstinkenbrunn | Hetzmannsdorf | Grund | Immendorf | Hart | Aschendorf