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Globasnitz, slowenisch Globasnica, ist eine im Bezirk Völkermarkt in Kärnten gelegene zweisprachige[1][2] Gemeinde mit 1583 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).

Globasnitz
Globasnica
WappenÖsterreichkarte
Globasnitz (Österreich)
Globasnitz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Völkermarkt
Kfz-Kennzeichen: VK
Fläche: 38,39 km²
Koordinaten: 46° 33′ N, 14° 42′ O
Höhe: 541 m ü. A.
Einwohner: 1.583 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 41 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9142
Vorwahlen: 0 42 30
Gemeindekennziffer: 2 08 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Nr. 111, 9142 Globasnitz
Website: www.globasnitz.at
Politik
Bürgermeister: Bernhard Sadovnik (EL)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)
8
5
2
8 5 2 
Insgesamt 15 Sitze
    EL: 8
    SPÖ: 5
    ÖVP: 2
Lage von Globasnitz
Globasnica im Bezirk Völkermarkt
Lage der Gemeinde Globasnitz im Bezirk Völkermarkt (anklickbare Karte)NeuhausRuden
Lage der Gemeinde Globasnitz im Bezirk Völkermarkt (anklickbare Karte)
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
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Globasnica!/|BW]]

Geographie



Geographische Lage


Die Gemeinde Globasnitz liegt zwischen dem südlichen Rand des Jaunfelds und den Karawanken. Der Hauptort Globasnitz ist ungefähr 7 km Luftlinie von der österreichisch-slowenischen Staatsgrenze entfernt.


Gemeindegliederung


Globasnitz ist in die vier Katastralgemeinden Globasnitz (Globasnica), Wackendorf (Večna vas), Jaunstein (Podjuna) und St. Stefan (Šteben) unterteilt. Das Gemeindegebiet umfasst folgende zehn Ortschaften (Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[3]):


Nachbargemeinden


Eberndorf
Sittersdorf Feistritz ob Bleiburg
Eisenkappel-Vellach
Schloss Elberstein
Schloss Elberstein
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Christopherus Fresko an der Westwand der Pfarrkirche
Christopherus Fresko an der Westwand der Pfarrkirche
Totenleuchte und Karner auf dem Friedhof
Totenleuchte und Karner auf dem Friedhof
Denkmal für den Volksdichter Franc Leder
Denkmal für den Volksdichter Franc Leder

Geschichte


Bereits die Kelten dürften den auf dem Gemeindegebiet von Globasnitz befindlichen Hemmaberg besiedelt haben. Am Hemmaberg befand sich eine Kultstätte, die dem Gott Jovenat geweiht war.

Mit der römischen Okkupation des Noricums 15 v. Chr. entstanden ab der Regierungszeit des römischen Kaisers Claudius auch Siedlungen in der Talebene. Grabungsfunde weisen auf ein Militärlager sowie die Bedeutung als Relaisstation entlang der Römerstraße von Virunum (bei Maria Saal) nach Celeia (Celje) über den Luschasattel hin. Das Siedlungszentrum im Bereich des heutigen Hauptortes Globasnitz wurde Iuenna genannt, wovon sich auch die Bezeichnung „Jauntal“ ableitet. Iuenna gehörte zum Stadtgebiet von Virunum. Westlich und östlich der antiken bzw. der heutigen Siedlungen befinden sich antike Grabfelder. Die Funde sind in einem Museum im Ortszentrum zu besichtigen. Kostbarkeiten wie oströmisches Glas, griechische Keramik, römische Weine, wertvolle Textilien und Schmuckstücke oder römische Bodenmosaike waren den Bewohnern von Iuenna nicht fremd. Römische und keltische Götter wurden gleichermaßen verehrt.

Die Funktion der Siedlung als Militärstützpunkt und Relaisstation ebenso wie die Handelsroute zum oströmischen Reich blieb auch noch unter dem Ostgotenkönig Theoderich intakt. Bereits im Laufe des 4. Jahrhunderts wurde das Gebiet im Arianischen Glauben christianisiert. Auf dem Hemmaberg wurden neben einer älteren Kirche zwei annähernd gleichzeitig erbaute frühchristliche Doppelkirchen ausgegraben, die teilweise reich mit Mosaiken im römischen Stil geschmückt waren.

Nach der sukzessiven Besiedlung durch slawische Stämme in der Spätantike um 500 n. Chr. erlosch die Handelsroute und die schwer zu verteidigenden Talsiedlungen verschwanden. Ein Teil der Bevölkerung dürfte sich wieder auf den Hemmaberg zurückgezogen haben. Geblieben ist die slawische Bevölkerung, aus der in der Folge die Slowenen hervorgegangen sind[4][5][6], wobei es durchaus auch zu gewissen Formen der kulturellen Kontinuität und Inkulturation – wie sie sich notwendigerweise aus der Tradierung vorslawischer Flur- oder Gewässernamen ergibt – gekommen ist.[7] Bei der Volkszählung 1910 hatten 1264 Personen Slowenisch und 21 Personen Deutsch als Umgangssprache angegeben.[8] Zu Beginn der Ersten Republik war Globasnitz Sitz einer slowenischen Pfarre.[9]

Der Ortsname von Globasnitz wurde urkundlich erstmals zwischen 1143 und 1163 als Globasinvilla erwähnt. Die Kirche wurde 1265 erstmals erwähnt, als Pfarre 1296.

Die Ortsgemeinde Globasnitz entstand im Jahr 1850 und war zwischen 1865 und 1876 an die Gemeinde Eberndorf angeschlossen. Bei der Gemeindestrukturreform im Jahr 1973 wurde das Gemeindegebiet um Teile der Nachbargemeinden Eberndorf, Sittersdorf und Feistritz ob Bleiburg erweitert.


Bevölkerung


Nach der Volkszählung 2001 hatte die Gemeinde Globasnitz 1.645 Einwohner, davon waren 98,2 % österreichische Staatsbürger. 54,2 % gehörten der deutschsprachigen und 42,1 % der slowenischsprachigen Volksgruppe an.

Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 96,0 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche und zum Islam jeweils 0,7 %. Ohne religiöses Bekenntnis waren 1,7 %.

Die zweisprachige Pfarre Globasnitz zählt zum zweisprachigen Dekanat Eberndorf/Dobrla vas.[10][11]

Globasnitz zählt zum slowenischen Dialektgebiet des Jauntales (slow. podjunsko narečje),[12] der ein Dialekt der Kärntner slowenischen Dialektgruppe ist.[13] Die slowenische Sprache und Kultur folgen historisch bis heute den Entwicklungen im gesamten Südkärntner bzw. Jauntaler Raum.[14]


Bevölkerungsentwicklung


Die Einwohnerzahl ist über die letzten Jahrzehnte recht konstant. Seit 2001 gibt es eine negative Wanderungsbilanz bei leicht positiver Geburtenbilanz.[15]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Globasnitz

Vereine



Politik



Gemeinderat und Bürgermeister


Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der letzten Gemeinderatswahl vom 14. März 2021 wie folgt zusammen:[21]

Direkt gewählter Bürgermeister ist Bernard Sadovnik (EL). Er setzte sich am 15. März 2015 in der Stichwahl erstmals durch[22] und ist damit der zweite Bürgermeister in Kärnten, der der EL angehört.

Am 14. März 2021 wurde Bernard Sadovnik, als Bürgermeister, wiedergewählt.[23]


Wappen


Das Wappen von Globasnitz zeigt die mit toskanischen Säulen geschmückte Fassade des kleinen römischen Tempels des 2. Jahrhunderts, von dem drei Säulen, Teile des Architravs und des Giebels sowie andere Werkstücke 1961 und 1963 in Globasnitz gefunden wurden und der nach den Untersuchungen von Dr. Piccotini dem einheimischen Gott Jovenat geweiht war. Drei der Säulen bilden heute ein auf die große antike Vergangenheit von Globasnitz weisendes öffentliches Denkmal im Orte. Die Blasonierung des Wappens lautet wie folgt: „In Rot ein goldener römischer Tempel mit schwarzer Vorhalle, dessen profilierter Dreiecksgiebel samt dem Architrav mit der Inschrift IOVENAT AVG auf vier toskanischen Säulen ruht.“[24]

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 14. Februar 1973 verliehen. Die Fahne ist Rot-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.


Literatur




Commons: Globasnitz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. A. F. Reiterer: Lebenswelt Muttersprache, Das Slowenische und seine heutige Wahrnehmung – ein Bericht. In: K. Anderwald, P. Karpf, H. Valentin (Hg.): Kärntner Jahrbuch für Politik 2000. Klagenfurt 2000, 340-362.
  2. A. F. Reiterer: Minderheiten Wegzählen? Methodische und inhaltliche Probleme amtlicher Sprachenzählungen. In: M. Pandel [e.a.] (Hg.): Ortstafelkonflikt in Kärnten – Krise oder Chance? Wien 2004, 25-38.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  4. Anton Melik: Slovenski alpski svet. V Ljubljani, Izdala Slovenska matica, 1954, Seite 499 ff.
  5. Koroška in koroški Slovenci, Zbornik poljudnoznanstvenih in leposlovnih spisov, Uredili Dr. Vladimir Klemenčič, dr. Janko Pleterski, dr. Tone Zorn in dr. Janko Kos. Maribor, založba Obzorja, 1971.
  6. Globasnica. In: Enciklopedija Slovenije, Band 3, Eg-Hab. Ljubljana, Mladinska knjiga, 1989, Seite 249–250.
  7. Bojan-Ilija Schnabl: Inkulturacija, fenomen kulturnih procesov na Koroškem. In: Studia Mitologica Slavica XV (Ljubljana 2012), Seite 231–246.
  8. Volkszählung für das Kronland Kärnten aus dem Jahr 1910, Archivlink (Memento des Originals vom 25. Oktober 2013 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.omm1910.hu
  9. Personalstand der Säkular- und Regular-Geistlichkeit der Diözese Gurk in Kärnten für 1917 & 1918. Klagenfurt 1919/20
  10. Štefan Singer: Kultur- und Kirchengeschichte des Jauntales: Dekanat Eberndorf. Klagenfurt/Celovec 1979
  11. http://www.kath-kirche-kaernten.at/pfarren/pfarre/C2928/
  12. Smole, Vera. 1998. „Slovenska narečja.“ Enciklopedija Slovenije vol. 12, pp. 1–5. Ljubljana: Mladinska knjiga, p. 2.
  13. Toporišič, Jože. 1992. Enciklopedija slovenskega jezika. Ljubljana: Cankarjeva založba, p. 183.
  14. Reginald Vospernik, Pavle Zablatnik, Erik Prunč, Florjan Lipuš: Das slowenische Wort in Kärnten = Slovenska beseda na Koroškem, Schrifttum und Dichtung von den Anfängen bis zur Gegenwart = Pismenstvo in slovstvo od začetkov do danes. ÖBV, Wien 1985, S. 22–23. ISBN 3-215-04304-1
  15. Ein Blick auf die Gemeinde Globasnitz, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. November 2020.
  16. http://www.museum-globasnitz.at/
  17. http://www.museum-globasnitz.at/3-0-Schloss.html
  18. Breznik wurde 1934 in den Landtag entsandt. Vgl.: Janez Stergar (u. a.): Kronološki pregled zgodovine koroških Slovencev od 1848 do 1983. In: Koroški Slovenci v Avstriji včeraj in danes. Celovec, Ljubljana 1984, 225
  19. Polona Sketelj: Na stičišču dveh kultur: med delovnim in prostim časom v Globasnici. Celovec 1995
  20. Slovensko kulturno društvo Globasnica: Archivlink (Memento des Originals vom 3. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.skd-globasnica.at
  21. Gemeinderatswahl 2021. (Nicht mehr online verfügbar.) Land Kärnten, archiviert vom Original am 4. November 2021; abgerufen am 7. November 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktn.gv.at
  22. Bürgermeisterstichwahl 2015. Land Kärnten, abgerufen am 7. November 2021.
  23. Bürgermeisterwahl 2021. (Nicht mehr online verfügbar.) Land Kärnten, archiviert vom Original am 5. November 2021; abgerufen am 7. November 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktn.gv.at
  24. Gutachten des Kärntner Landesarchivs vom 20. Dezember 1972

На других языках


- [de] Globasnitz

[en] Globasnitz

Globasnitz (Slovene: Globasnica) is a town in the district of Völkermarkt in the Austrian state of Carinthia.

[fr] Globasnitz

Globasnitz (Slovène Globasnica) est une Communauté bilingue (allemand/slovène) autrichienne du district de Völkermarkt en Carinthie.

[it] Globasnitz

Globasnitz (Globasnica in sloveno) è un comune austriaco di 1 593 abitanti nel distretto di Völkermarkt, in Carinzia. Abitato anche da sloveni della Carinzia (.mw-parser-output .chiarimento{background:#ffeaea;color:#444444}.mw-parser-output .chiarimento-apice{color:red}42,1%[senza fonte]), è un comune bilingue; il suo nome in sloveno è Globasnica. Tra il 1865 e il 1871 è stato aggregato al comune di Eberndorf.

[ru] Глобасниц

Глобасниц (нем. Globasnitz) — коммуна (нем. Gemeinde) в Австрии, в федеральной земле Каринтия.



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