Tragöß-Sankt Katharein ist eine mit 1. Jänner 2015 neu gegründete Gemeinde im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag in der Steiermark, die sich aus den bis 31. Dezember 2014 selbständigen Gemeinden Tragöß und Sankt Katharein an der Laming zusammensetzt. Maßgeblich dafür war die Gemeindestrukturreform in der Steiermark.[1][2]
Lage von Tragöß-Sankt Katharein im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag
Lage der Gemeinde Tragöß-Sankt Katharein im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag (anklickbare Karte)Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Die von der Gemeinde Tragöß beim Verfassungsgerichtshof eingebrachte Beschwerde gegen die Zusammenlegung war nicht erfolgreich. Der Verfassungsgerichtshof wies die Beschwerde zurück.[3]
Geografie
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet gliedert sich in zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[4]):
Hüttengraben (65)
Oberdorf (203)
Oberort (372)
Obertal (28)
Pichl-Großdorf (392)
Rastal (179)
Sankt Katharein an der Laming (273)
Tal (15)
Unterort (130)
Untertal (161)
Die Gemeinde besteht aus neun Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[5]):
Der nördliche Teil der Gemeinde wird vom Plateau der Hochschwabgruppe dominiert. Hier liegen neben der bekannten Sonnschienalm (mit der gleichnamigen Schutzhütte) die Frauenmauerhöhle und der Sackwiesensee. Folgende bekannte Gipfel erheben sich auf dem Gemeindegebiet:
Drei der acht Nachbargemeinden liegen im Bezirk Leoben(LN), eine im Bezirk Liezen(LI).
Eisenerz (LN)
Wildalpen (LI)
Thörl
Vordernberg (LN)
Kapfenberg
Trofaiach (LN)
Vorau
Bruck an der Mur
Geschichte
Siehe auch: Sankt Katharein an der Laming#Geschichteund Tragöß#Geschichte
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche St. Katharein an der LamingAntoniuskapelle in Oberort
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Tragöß-Sankt Katharein
St. Katharein an der Laming
Katholische Pfarrkirche St. Katharein an der Laming: Die jetzige Pfarrkirche ist ein spätgotischer Bau, der aus dem Umbau des ursprünglich romanisch flachgedeckten Schiffes und dem Neubau des Chores in der zweiten Hälfte des 15.Jahrhunderts entstanden.
Die Kirche ist einschiffig mit drei Jochen, einem eingezogenen Chor mit zwei Jochen und einem Fünfachtel Schluss, durchwegs mit Sternrippengewölbe versehen, angelegt. Bemerkenswert sind die zwei sich kreuzenden, freien Spitzrippen im Chorschluss.
Die Altäre stammen aus dem 18.Jahrhundert, sind aus Holz, marmoriert und reichlich vergoldet. Der Bedeutendste, ein gemalter Flügelaltar (Tempera auf Fichtenholz) des Heiligen Martin, entstanden um 1430, sowie zwei Tafelbilder aus der Zeit um 1440 wurden schon 1857 vom damaligen Pfarrer Josef Schweiger dem Landesmuseum in Graz geschenkt.
An die Kirche ist ein gotischer Turm angebaut. Im Juli 1928 fiel der Kirchturm einem Brand zum Opfer. Im Juli 1931 wurde mit dem Bau des Turmhelmes begonnen, der am 14. Oktober 1931 vollendet wurde. Zugleich wurde die Kirche gründlich renoviert. Da im Jahre 1917 die Kirchenglocken für Kriegszwecke eingezogen wurden, mussten auch neue Glocken angeschafft werden, welche am 25. Oktober 1931 geweiht wurde. Eine neuerliche Innenrenovierung der Kirche erfolgte in den Jahren 1968/69, eine Außenrenovierung in den Jahren 1986/87 unter Pfarrer, Geistl. Rat Johann Flasser.
Filialkirche Sankt Alexius: Die Filialkirche Sankt Alexius wurde Mitte des 15.Jahrhunderts erbaut. Die Zeit der Errichtung geht aus einem Ablassbreve von 1444 hervor. Ob die hier vorhandene seltene Doppelchörigkeit einer zweifachen Stiftung Rechnung trägt oder einer baukünstlerischen Überlegung entsprungen ist, kann nicht gesagt werden. Auf jeden Fall hat sich der Architekt nicht an ältere Baureste zu halten gehabt. Die Kirche zeichnet sich durch ihren Baustil (Boden und Dachkonstruktion) und ihre Deckenfresken aus.
Waldkapelle Kircherlbrunn: Auf dem schattseitigen Hang gegenüber dem Dorf befindet sich die Kapelle „Kircherlbrunn“, die einst viel besucht wurde, und zu der sogar Wallfahrten durchgeführt wurden.
Kapelle Maria Himmelfahrt: Die Kapelle befand sich ursprünglich zwischen dem Gasthaus Lengger und dem Bauernhaus Lammer. Im Zuge von Umbauarbeiten sowie der Verbreiterung der Straße musste sie abgetragen werden. So entschloss man sich, die Kapelle gegenüber dem Gasthaus Lengger neu zu errichten. Die Einweihung erfolgte im Jahr 1955 durch Weihbischof Leo Pietsch.
Tragöß
Pfarrkirche Tragöß-OberortSüdwestansicht des Grünen Sees; im Hintergrund die Meßnerin
Antoniuskapelle in Oberort
Ein spätgotischer Bau, datiert 1518 und 1524, der auf den Grundmauern eines romanischen Karners errichtet wurde. Ende des 17.Jahrhunderts wurde die Kapelle um ein Joch Richtung Kirchhofmauer erweitert.
Katholische Pfarrkirche Tragöß-Oberort hl.Magdalena mit Pfarrhof in Oberort
Eine ehemalige Wehrkirche, die teilweise von spätmittelalterlichen Mauern umgeben ist. Das gekappte Spitzhelmdach des dreigeschoßigen spätgotischen Turmes stammt aus dem Jahr 1923.
Filialkirche in Pichl
Eine frühgotische Kirche, die im 17.Jahrhundert erweitert wurde.
Ehemaliger Galgen im Galgenwald zwischen Pichl-Großdorf und Oberort-Tragöß
Die Lamingtaler Schleppbahn war eine etwa 15Kilometer lange Schmalspurbahn (Spurweite 760mm) führte von Bruck an der Mur (Frachtenbahnhof) nach Oberdorf (Magnesitwerk, heute: Firma STYROMAG). Sie wurde mit Dampf- und Motorlokomotiven von 1920 bis 1958 betrieben.
Bildung
St. Katharein
Pfarrkindergarten
Schulzentrum (Hauptschule und Volksschule)
Ortsbücherei Hollerbusch
Tragöß
Gemeindekindergarten
Volksschule
Öffentliche Bücherei der Pfarre und Gemeinde
Politik
Nach der Gemeindezusammenlegung am 1. Jänner 2015 verloren die Bürgermeister von Tragöß und Sankt Katharein so wie die Gemeindevorstände und die Gemeinderäte ihre Funktion. Bis zur Angelobung des neuen Gemeinderates wurde von der Steiermärkischen Landesregierung Hubert Zinner als Regierungskommissär bestellt. Als Beiräte wurden von den aufgelösten Gemeinderäten Eduard Lengger (Tragöß) und Werner Mikusch (Sankt Katharein) bestellt. Diese übten eine beratende Funktion für den Regierungskommissär aus.[6]
Das Ergebnis der Gemeinderatswahl vom 28. Juni 2020 nach Wahlbeteiligung von 73,85% lautet:
ÖVP 53,04% (629 Stimmen)
SPÖ 26,81% (318)
FPÖ 17,37% (206)
Daraus ergaben sich neun Mandate für die ÖVP, drei für die SPÖ und zwei für die FPÖ.
Das Gemeindeamt ist in St.Katharein, Tragöß erhielt eine Bürgerservicestelle.[7]
Wappen
Wappen der Vorgängergemeinden
Tragöß
Sankt Katharein an der Laming
Beide Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Gemeinde nahm Ende 2016 statt eines Wappens ein Gemeindelogo an.[8]
§ 3 Abs. 1 Z6 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014, Nr.31, Jahrgang 2014, ZDB-ID705127-x, S.2.
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