Pfons ist eine ehemalige Gemeinde mit zuletzt 1224 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die ehemalige Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.
Pfons (Ehemalige Gemeinde) Historisches Wappen von PfonsVorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Wappen Katastralgemeinde Pfons
Lage der ehemaligen Gemeinde im Bezirk Innsbruck-Land
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; TIRIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Ehemalige Gemeinde
Die gleichnamige Katastralgemeinde ist mit der ehemaligen Gemeinde deckungsgleich.
Geografie
Pfons liegt im nördlichen Wipptal, östlich der Sill, unmittelbar angrenzend an Matrei am Brenner. Das ausgedehnte Gebiet der ehemaligen Gemeinde umfasst die Weiler und Höfe der östlichen Wipptalterrasse bis zum Navistal. Die Grenze im Westen bildet die Sill, im Nordwesten liegt der tiefste Punkt mit 880Meter über dem Meer. Nach Osten steigt das Land auf bis zu 2790Meter in der Grünbergspitze in den Tuxer Alpen an. Die Entwässerung erfolgt über den Falkasanerbach, der die Grenze im Norden bildet, den Riggelesbach und den Pfoner Bach, alles rechte Nebenbäche der Sill.
Die Katastralgemeinde (gebietsident mit der namensgleichen ehemaligen Gemeinde) umfasst 21,72Quadratkilometer. Davon sind:
Pfons vom Rastplatz der Brennerautobahn aus gesehenBlick auf die Altstadt mit der Pfarrkirche MatreiPfons von NordenWiesengrund-Obpfons, Panorama von zwischen Matreiwald und Mühlbachl
Die Namensherkunft von Pfons ist ungeklärt. Der Name stammt entweder von „phanes“ bzw. „fanes“ (Berghang) oder von „pons“ (Brücke) ab. Um 1030 wird „Pfans“ erstmals urkundlich genannt,[3] um 1140/47 taucht der Name „Phanese“ auf.[4] Die erste urkundliche Nennung des Ortsteils Schöfens („Schevens“) erfolgte 1315.[5]
Die Burg oberhalb von Schöfens wurde bereits 1257 Nornholz oder Nardenholz genannt. Sie war Sitz des Geschlechtes der Arnholzer, was zur Namensänderung „Burg Arnholz“ führte. Im 16.Jahrhundert wurde das Gebäude um einen Rundturm erweitert.[5]
Seit 1811 war Pfons eine selbständige Gemeinde. Eine Gemeindezusammenlegung mit Matrei am Brenner und Mühlbachl wurde 1974 durch eine Volksabstimmung abgelehnt, bei einer erneuten Abstimmung im Herbst 2020 allerdings befürwortet, diese trat am 1. Jänner 2022 in Kraft.[6]
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung von Pfons
Burg Arnholz, auf die im Wappen verwiesen wird
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Matrei am Brenner-Pfons
Filialkirche hl. Margareta
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Sitz der Urpfarre Matrei am Brenner
Friedhofskirche hl. Johannes
Kapelle hl. Nikolaus in Schöfens
Kapelle in Gedeir
Burg Arnholz
Latschburg
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Im Gebiet oberhalb des Ortes wurde früher der Matreier Marmor (Matreier Serpentin) abgebaut, der als Dekorationsstein in vielen Kirchen Tirols, aber auch in der Ausgestaltung des Burgtheaters und des Naturhistorischen Museums in Wien Verwendung fand.
Von den 37 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden acht im Haupt-, 25 im Nebenerwerb, eine von einer Personengemeinschaft und drei von juristischen Personen geführt. Diese drei bewirtschafteten mehr als achtzig Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 21Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 14 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste(88) und Verkehr (27Mitarbeiter).[7][8][9]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
37
43
017
010
Produktion
18
13
035
026
Dienstleistung
45
24
153
118
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendler
Im Jahr 2011 lebten 673Erwerbstätige in Pfons. Davon arbeiteten 100 in der Gemeinde, 85Prozent pendelten aus.[10]
Infrastruktur
Gemeinsam mit Matrei und Mühlbachl hatte Pfons auch vor der Gemeindefusion viele infrastrukturelle Einrichtungen, insbesondere im Ortsteil Altstadt.
Eisenbahn: Durch den Westen von Pfons verläuft die Brennerbahn. Der Bahnhof Matrei befindet sich direkt an der Grenze der Katastralgemeinde.
Straße: Am linken Sill-Ufer verlaufen die Brenner Autobahn A13 und die Brennerstraße B182. Von dieser zweigt bei Pfons zweigt die alte Salzstraße über Ellbögen nach Hall ab, die heutige Ellbögener Straße L38.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat bestand bis zur Auflösung Ende 2021 aus 13Mitgliedern.
Nach der Gemeinderatswahl 2010[11] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung:
Das Pfoner Gemeindewappen zeigte auf gelbem Grund einen blauen Hahn, der in der rechten Kralle einen Hammer hält. Dabei verweist der Hahn auf den ersten bekannten Besitzer der Burg Arnholz. Der damalige Abbau von Serpentin findet sich im Hammer des Hahnes wieder.[13]
Weblinks
Commons: Pfons– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
70341 – Pfons. Gemeindedaten, Statistik Austria. (Daten werden nicht weitergeführt, Link wird gelöscht!)
Pfons, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
Martin Bitschnau, Hannes Obermair:Tiroler Urkundenbuch, II.Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd.1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S.185–186,Nr.204.
Martin Bitschnau, Hannes Obermair:Tiroler Urkundenbuch, II.Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd.2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S.8,Nr.389.
Michael Fritz:Pfons.Verein „fontes historiae - Quellen der Geschichte“,abgerufen am 20.Juni 2021.
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