Mariapfarr liegt nordwestlich der Bezirkshauptstadt Tamsweg. Das Gemeindegebiet umfasst das Einzugsgebiet des Lignitzbaches. Das größte Gewässer ist die Südliche Taurach, die den Süden der Gemeinde von Westen nach Osten durchfließt. Hier liegt mit 1060 Meter über dem Meer der tiefste Punkt der Gemeinde. Die Grenze im Süden bildet der bewaldete Mitterberg, der im Hohenbühel 1581 Meter erreicht. Nach Norden steigt das Land östlich und westlich des Lignitzbaches zu den Schladminger Tauern an. Die höchsten Gipfel sind Hundstein (2614 m) und Steinkarspitze (2626 m) im Westen und Hocheck (2638 m) im Osten.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 47,36 Quadratkilometer. Davon sind 26 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 35 Prozent Wald und 27 Prozent Almen.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[2]):
Die Geschichte der Gemeinde ist eng mit der Geschichte der Pfarrkirche verbunden. Diese wurde bereits 923 als ecclesia ad lungowe (Kirche des Lungaus) erstmals urkundlich erwähnt.
Im Jahr 1217 wurde mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen, einer romanischen Hallenkirche, die der hl. Maria geweiht wurde. Die Fresken im Langhaus und im Altarraum sind bis heute erhalten. 2018 wurde die Pfarrkirche zur Basilika minor erhoben.[3][4]
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Mariapfarr
Schloss Niederrain
Burgruine Pichl
Burg Mariapfarr
Wallfahrtsbasilika Mariapfarr
Pfarr- und Wallfahrtsmuseum: das Museum zeigt kostbare Ausstellungsstücke, eine Dokumentation über Joseph Mohr, sowie eine Weihnachtskrippe mit Figuren aus dem 18. Jahrhundert. Es befindet sich in den historischen Räumlichkeiten des alten Pfarrhofs.
Stille-Nacht-Museum in Mariapfarr: Joseph Mohr wirkte von 1815 bis 1817 als Koadjutor in Mariapfarr und schrieb in dieser Zeit, 1816, den Text des weltberühmten Weihnachtsliedes Stille Nacht, heilige Nacht. Dies wurde erst 1995 bekannt durch das Auffinden einer eigenhändigen Niederschrift von Joseph Mohr. Dieses Autograph – datiert auf die Zeit um 1823 – stellt das älteste Dokument für die Entstehungsgeschichte des Liedes dar. Das Stille-Nacht-Museum ist Teil des Pfarr- und Wallfahrtsmuseums. Im Mai 2011 wurde das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ als nationales immaterielles UNESCO-Kulturerbe Österreichs anerkannt. Das Wohnhaus von Joseph Mohrs Vater und dessen Vorfahren, die „Schargler Keusche“, steht noch heute als Kulturdenkmal im Ortsteil Stranach.
Stille-Nacht-Brunnen: 2011 wurde im Rahmen der Pfarrhofsanierung im Gedenken an Joseph Mohr der Stille-Nacht-Brunnen errichtet. Der Brunnen – gekrönt von einer Büste von Joseph Mohr – wurde von Pfarrer Bernhard Rohrmoser entworfen.
barocke St.-Laurentius-Kirche in Althofen am Standort der Lungauer Urpfarre (das teilweise genannte Gründungsjahr 754[5] beruht wohl auf einer Verwechslung mit Althofen in Kärnten[6][7])
Suppan-Kapelle: Als weiteres Kulturdenkmal steht im Ortsteil Pichl die Suppan-Kapelle.
Mariapfarrer Samson
Regelmäßige Veranstaltungen
Samsonumzug: Der Samsonumzug ist ein sehr alter Brauch im Lungau, bei dem eine Riesenfigur, der Samson, umhergetragen wird.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 137 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 60 Vollerwerbsbauern. Im Produktionssektor arbeiteten 103 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 60 im Bereich Herstellung von Waren, 2 in der Wasserver- und Abfallentsorgung und 1 in der Energieversorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (134), Beherbergung und Gastronomie (77), Handel (53) und freiberufliche Dienstleistungen (34 Mitarbeiter).[8][9][10]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
137
151
111
82
Produktion
34
27
166
193
Dienstleistung
124
82
333
308
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Straße: Südlich wird der Ort von der B 95 tangiert.
Bahn: Zwischen 1893 und 1973 besaß Mariapfarr einen Bahnhof an der Murtalbahn, der sich im Ortsteil Stranach befand. Das ehemalige Stationsgebäude der Murtalbahn, welche in nur 316 Tagen erbaut wurde, steht heute unter Denkmalschutz. Seit 1988 finden auf der Strecke Touristikfahrten mit historischen Wagen statt, die als Taurachbahn vermarktet werden.[11]
Nikolaus Lienbacher (1809–1872), Wiederaufbaupriester nach Großbrand
Joseph Mohr (1792–1848), Priester und Dichter, 1815 bis 1817 Koadjutor in Mariapfarr; verfasste 1816 ein Gedicht, das später der Text des weltberühmten Weihnachtsliedes Stille Nacht, heilige Nacht wurde
Rafael Fingerlos (* 1986), Sänger
Literatur
Josef Schitter: Heimat Mariapfarr im Lungau. Eigenverlag, Mariapfarr 1975.
Josef Schitter: Mariapfarr II – Streiflichter aus der Ortsgeschichte. Aufsatzsammlung 1983 bis 1988, Eigenverlag, Mariapfarr 1989.
Anton und Josefine Heitzmann: Lungauer Sagenschatz – Geschichtliches, Sagenhaftes und Seltsames. Wolfgang Pfeifenberger, Tamsweg, 2013. S. 301. ISBN 978-3-90149-628-8
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