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Grafenstein (slowenisch Grabštanj) ist eine Marktgemeinde mit 3048 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Klagenfurt-Land in Kärnten.

Marktgemeinde
Grafenstein
WappenÖsterreichkarte
Grafenstein (Kärnten) (Österreich)
Grafenstein (Kärnten) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Klagenfurt-Land
Kfz-Kennzeichen: KL
Fläche: 50,13 km²
Koordinaten: 46° 37′ N, 14° 28′ O
Höhe: 418 m ü. A.
Einwohner: 3.048 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 61 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9131
Vorwahl: 04225
Gemeindekennziffer: 2 04 09
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 49
9131 Grafenstein
Website: www.grafenstein.gv.at
Politik
Bürgermeister: Stefan Deutschmann (ÖVP-Liste Deutschmann)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)

10 ÖVP, 3 SPÖ, 3 BA, 3 FPÖ

10
3
3
3
10 3 3 3 
Insgesamt 19 Sitze
  • ÖVP: 10
  • SPÖ: 3
  • Bürger Allianz – Liste Helmut Nikel: 3
  • FPÖ: 3
Lage von Grafenstein im Bezirk Klagenfurt-Land
Lage der Gemeinde Grafenstein (Kärnten) im Bezirk Klagenfurt-Land (anklickbare Karte)GrafensteinMagdalensbergMaria RainMoosburgZellKlagenfurt
Lage der Gemeinde Grafenstein (Kärnten) im Bezirk Klagenfurt-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Pfarrkirche Heiliger Stefan
Pfarrkirche Heiliger Stefan
Gebäudekomplex des Schlosses Orsini-Rosenberg
Gebäudekomplex des Schlosses Orsini-Rosenberg
Die Gurk bei Truttendorf
Die Gurk bei Truttendorf
Schloss Pakein
Schloss Pakein
Schloss Riedenegg in Lind
Schloss Riedenegg in Lind
Schloss Saager
Schloss Saager
Markus Pernhart (1824–1871): Schloss Saager
Markus Pernhart (1824–1871): Schloss Saager
Sankt Anna in Saager
Sankt Anna in Saager

Geographie


Grafenstein liegt im Klagenfurter Becken, etwa 12 km östlich der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee.


Gemeindegliederung


Die Gemeinde ist in acht Katastralgemeinden gegliedert: Berg, Grafenstein (Grabštanj), Pakein (Pokinj), Replach (Replje), Saager (Zagorje), Thon (Jadovce), Truttendorf (Sepec), Wölfnitz (Valovca)

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 31 Ortschaften (Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

Eine weitere Ortslage ist die Rotte Haslach.


Nachbargemeinden


Poggersdorf Völkermarkt
Klagenfurt Sankt Kanzian
Ebenthal Gallizien

Geschichte


Grafenstein wurde 890 erstmals urkundlich erwähnt: Arnulf von Kärnten bestätigte dem Erzbischof Friedrich von Salzburg den Besitz von „Grauindorf“.[3] Die im romanischen Baustil errichtete Pfarrkirche wurde 1116 geweiht.[3] Anlässlich der Belehnung der Besitzung und des Hofes „Gravindorf“ wurde 1158 die Burg Grafenstein erstmals genannt. Nach dieser Burg benannte sich das Adelsgeschlecht der Grafensteiner, deren Siegel als Vorlage für das heutige Gemeindewappen diente, das aber schon im 14. Jahrhundert wieder ausstarb. Burg und Herrschaft wechselten anschließend häufig den Besitzer. Die Burg wurde beim Bergsturz des Dobratsch im Jahr 1348 stark beschädigt und verfiel allmählich. Als Johann Andreas von Rosenberg im Jahr 1629 Grafenstein erwarb, ließ er die bereits zur Ruine verfallene Burg nicht wiederherstellen, sondern westlich des Dorfes ein neues Schloss errichten.

Die Ortsgemeinde Grafenstein wurde im Jahr 1850 gebildet.

Im Kärntner Abwehrkampf wurde Grafenstein zum Kampfgebiet, als am 14. und 15. Dezember 1918 ein südslawischer Angriff auf Klagenfurt abgewehrt wurde. Bei der Kärntner Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 stimmten in Grafenstein 88,1 % für einen Verbleib bei Österreich.[4]

Bei der Gemeindestrukturreform 1973 wurde Grafenstein um Teile des Gebiets der aufgelösten Ortsgemeinde Mieger erweitert. 1990 wurde Grafenstein das Recht zur Führung der Bezeichnung „Marktgemeinde“ verliehen.


Bevölkerung


Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Grafenstein 2.602 Einwohner, davon besitzen 97,1 % die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 90,1 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 2,8 %, ohne religiöses Bekenntnis sind 5,5 %.


Bevölkerungsentwicklung



Der slowenische Dialekt


Die Gemeinde Grafenstein zählt historisch zum slowenischen Dialektbereich (Mundart) des Klagenfurter Feldes (poljanski govor oz. poljanščina Celovškega Polja), der ein Übergangsdialekt zwischen den slowenischen Dialekten des Jauntals (podjunščina) und des Rosentals (rožanščina) ist. Als besondere Variante des slowenischen Rosentaler Dialekts hat ihn bereits Johann Scheinigg 1882 identifiziert, was in der dialektologischen Studie von Katja Sturm-Schnabl aufgrund von Feldforschungen bestätigt werden konnte. Scheinigg unterteilt in seinem Werk „Die Assimilation…“ den slowenischen Rosentaler Dialekt in drei geographische Gebiete: Das Untere Rosental, das Obere Rosental sowie die Klagenfurter Ebene. Zum letztgenannten Gebiet meint er: „…Die dritte Unter-Mundart herrscht in der Ebene um Klagenfurt (kl.), sie hat mit der ersten die Aussprache des e und o gemein, unterscheidet sich aber von den beiden vorhergehenden durch die häufige Zurückziehung des Accentes, wo ihn jene auf den Endsilben haben; dies gilt namentlich vom Neutrum der Substantive und Adjektive, z. B. […]“.[5]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Grafenstein

Sakralgebäude

Dolina
Dolina

Profangebäude

Abwehrkämpfer-Bildstöcke

Kunstwerke

Kunsthandwerk


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Die Grafensteiner Landesstraße (L107) zweigt von der B 70 (Verbindung Klagenfurt nach Völkermarkt) östlich der Gurkerbrücke nahe Schloss Rain von der Packerstraße ab und führt direkt nach Grafenstein. Am Kreisverkehr vor dem Marktgemeindeamt führt die Route in südlicher Richtung weiter bis zur Annabrücke, Gallizien und Eisenkappel. Vom ÖR-Valentin-Deutschmann-Platz führt die L116 in östliche Richtung nach Tainach und Sankt Kanzian am Klopeinersee. Außerdem führt vom Marktgemeindeamt die L102 in westliche Richtung und verbindet die Ortschaft Truttendorf mit der L100, der Miegerer Straße in Ebenthal in Kärnten.

Einschneidende Maßnahmen erforderte der Bau der Koralmbahn, die künftig die Landeshauptstädte Klagenfurt und Graz miteinander verbinden wird: Die Tieferlegung der Trasse erforderte die Beseitigung von Industriegebäuden; die alte Bahnschrankenanlage wurde durch eine Straßenüberführung ersetzt.


Medizinische Versorgung


Die Marktgemeinde Grafenstein verfügt über eine Apotheke, zwei Kassenärzte für Allgemeinmedizin, eine Zahnärztin sowie Wahlärzte für Allgemeinchirurgie, Innere Medizin und Orthopädie. Mittels eines neuen, 2020 fertiggestellten Gesundheitszentrums Grafenstein mit Arztpraxen und öffentlicher Apotheke[10][11][12] wird die Versorgung östlich der Landeshauptstadt Klagenfurt ausgebaut.


Nahversorgung


Der Ort verfügt über ein Lagerhaus, einen Spar-Markt, einen Billa-Markt, sowie einen Bäcker und einen Fleischhauer.


Industrie


In Grafenstein liegt das Kraftwerk Annabrücke, ein Laufkraftwerk an der Drau.


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat von Grafenstein hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2021 wie folgt zusammen:[13]

Direkt gewählter Bürgermeister ist Stefan Deutschmann (ÖVP-Liste Deutschmann).[14]


Wappen


Als Vorlage für das Wappen der Gemeinde diente das Siegel des Heinrich von Grafenstein, das an Urkunden aus den Jahren 1239 und 1240 erhalten ist. Es wurde der Gemeinde am 1. September 1954 verliehen und hat folgende Blasonierung: „Ein roter Schild, in welchem aus einer goldenen, mit fünf sichtbaren Perlenzinken gezierten Krone ein silberner goldbezungter Wolf hervorwächst.“[15] Die Fahne ist Rot-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.


Persönlichkeiten


Oswald Gutsmann, Deutsch-windisches Wörterbuch, Klagenfurt 1789
Oswald Gutsmann, Deutsch-windisches Wörterbuch, Klagenfurt 1789

Literatur




Commons: Grafenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Das Gebiet der heutigen Ortschaft Klein Venedig war bis nach 1914 ein Moor. Der Name nimmt vermutlich ironisierend auf die damals vorhandenen Tümpel und Lacken Bezug. (Kleine Zeitung vom 14. Aug. 2013)
  3. Über die Gemeinde. Marktgemeinde Grafenstein, abgerufen am 4. September 2022.
  4. Marktgemeinde Grafenstein, Festschrift aus Anlaß der Markterhebung (1990), S. 87
  5. Johann Scheinigg, Die Assimilation im Rosenthaler Dialekt, Ein Beitrag zur Kärntner-Slovenischen Dialektforschung. Erschienen in XXXII Programm des k.k. Staatsgymn zu Klagenfurt 1882. zitiert nach: Katja Sturm-Schnabl, Die slowenischen Mundarten und Mundartreste im Klagenfurter Becken, phil. Diss., Wien 1973, 287 S.(Zitat Seite 33).
  6. Dehio-Handbuch Kärnten, Wien 2001, S. 236
  7. Stefan Singer: Kultur- und Kirchengeschichte des Dekanates Tainach. Klagenfurt/Celovec [e.a.] 1995.
  8. Odilo Hajnšek: Marijine božje poti. v Celovcu 1971
  9. Ziegelei Falkinger in Echt Kärnten (Memento des Originals vom 9. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/echt-kaernten.at
  10. Erweiterung: Warum diese Apotheke in einen Container übersiedelt. In: www.kleinezeitung.at. (kleinezeitung.at [abgerufen am 23. November 2018]).
  11. Apotheker will Versorgung im "Osten" ausbauen. In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 23. November 2018]).
  12. 600 Unterschriften: Mediziner kämpft um Hausapotheke. In: www.kleinezeitung.at. (kleinezeitung.at [abgerufen am 23. November 2018]).
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Grafenstein. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021.
  14. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl 2021 in Grafenstein. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021.
  15. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 122
  16. Marija Mitrović: Geschichte der slowenischen Literatur, Von den Anfängen bis zur Gegenwart, aus dem Serbokroatischen übersetzt und ergänzt von Katja Sturm-Schnabl, Hermagoras, Klagenfurt/Celovec 2001, S. 89 f.

На других языках


- [de] Grafenstein (Kärnten)

[en] Grafenstein

Grafenstein (Slovene: Grabštajn) is a town in the district of Klagenfurt-Land in the Austrian state of Carinthia.

[ru] Графенштайн (Каринтия)

Графенштайн (нем. Grafenstein (Kärnten)) — ярмарочная коммуна (нем. Marktgemeinde) в Австрии, в федеральной земле Каринтия.



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