Preonzo (lombardischPrunz[prunts proːnts proːns][1]) ist ein Ortsteil der Gemeinde Bellinzona im Schweizer Kanton Tessin. Bis zum 1.April 2017 bildete er eine selbständige politische Gemeinde, die zum damaligen Kreis Ticino gehörte.
Das Dorf liegt auf 268m ü.M. am Fuss der Cima dell’Uomo (2390m ü.M.), am rechten Ufer des Flusses Tessin, 8km nordwestlich des Stadtzentrums von Bellinzona.
Bergstürze sind in Preonzo seit dem 17. Jahrhundert dokumentiert. Wieder akut geworden ist die Bergsturzgefahr[2] im Jahr 2002: Damals lösten sich 100.000 Kubikmeter Fels und Geröll. Am 15. Mai 2012 ereignete sich wieder ein Bergsturz am Valegion, dem Hausberg von Preonzo – diesmal mit 300.000 Kubikmetern Gesamtvolumen.[3][4]
Geschichte
Preonzo mit Moleno im Hintergrund, historisches Luftbild von Werner Friedli (1964)
Das Dorf wurde erstmals 1335 als Prevonzo erwähnt. Der Ortsname stammt wahrscheinlich von lateinischprofundus ‚tief‘ und bezieht sich damit auf eine benachbarte tiefe Stelle beziehungsweise einen benachbarten Wirbel oder Strudel des Flusses Tessin.[1]
Im 14. Jahrhundert bildete Preonzo mit Moleno eine Nachbarschaft (vicinia). 1335 zählte es zu den Gemeinden der Grafschaft Bellinzona. Der Bischof von Como besass in Preonzo Grundrechte, die er 1181 den Orelli, damals Capitanei von Locarno, abtrat. 1419 gehörten sie den Orelli von Claro.
Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[6][7]
Oratorium Santa Maria della Cintura mit Fresken im Innenraum (1726)[8]
Persönlichkeiten
Giovanni Brandi (* um 1605 in Porlezza, erwähnt 1627 in Spiez und 1652–1655 in Preonzo), Stuckateur[9]
Giorgio Genetelli (* 1960 in Preonzo), Zimmermann, Journalist, Schriftsteller und Blogger, er ist einer der Gründer des Verlagsprojekts Arbòk Group[10][11]
Walter Rosselli (* 1965 in Preonzo), Übersetzer und Autor, wohnt in Montreux[12]
Christian Vitta (* 1972), Schweizer Rechtsanwalt, Politiker (FDP) und Staatsrat
Centro di ricerca per la storia e l’onomastica ticinese dell’Università di Zurigo (Hrsg.): Preonzo. In: Repertorio toponomastico ticinese. 1989.
Giuseppe Chiesi:Preonzo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5.April 2017.
Simona Martinoli u.a.: Preonzo. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S.57–58.
Agostino Robertini u.a.: Preonzo. In: Il Comune. Edizioni Giornale del Popolo, Lugano 1978, S.303–314.
Celestino Trezzini: Preonzo. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5: Pictet – Resti. Attinger, Neuenburg 1929, S.485 (Digitalisat).
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S.718.
Preonzo. (PDF; 1,04 MB). Abgerufen am 31. Juli 2022.
Simona Martinoli u.a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S.57–58.
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