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Aquila ist eine Ortschaft und frühere selbständige politische Gemeinde im Kreis Olivone, im Bezirk Blenio des Kantons Tessin in der Schweiz.

TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Aquilaf zu vermeiden.

Aquila
Wappen von Aquila
Wappen von Aquila
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Bleniow
Kreis: Kreis Olivone
Gemeinde: Blenioi2
Postleitzahl: 6719
frühere BFS-Nr.: 5031
Koordinaten:716016 / 151283
Höhe: 774 m ü. M.
Fläche: 63,00 km²
Einwohner: 519 (31. Dezember 2005)
Einwohnerdichte: 8 Einw. pro km²
Website: www.comuneblenio.ch
Aquila TI
Aquila TI

Aquila TI

Karte
Aquila TI (Schweiz)
Aquila TI (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 22. Oktober 2006
Gemeindestand vor der Fusion am 22. Oktober 2006

Geographie


Das Dorf liegt auf 789 m ü. M. im Bleniotal, am West-Abhang der Colma (2488 m ü. M.) und am linken Ufer des Brenno. 19 km nördlich der Station Biasca der Gotthardbahn und an der Strasse Biasca-Olivone. Zur früheren Gemeinde Aquila gehörten, neben dem Hauptort, die Weiler Dangio, Grumarone, Pinaderio, Ponto Aquilesco, sowie eine Reihe von Maiensässen am Hang der Punta di Larescia und im Val Soi, das von Dangio aus nach Osten abzweigt. Auch der heute verschwundene Weiler Angerio lag laut einer Urkunde von 1281 in der politischen und Kirchgemeinde Aquila.[1] Das Territorium umfasste zwei Exklaven – Gebiete, die Aquila bei der Abspaltung Ghirones behielt. In der grösseren Exklave liegt ein Teil des Lago di Luzzone.

Aquila grenzte an die folgenden, von Südosten aus im Uhrzeigersinn aufgezählten Gemeinden: Serravalle, Torre, Acquarossa, Olivone und Ghirone im Kanton Tessin, sowie Medel (Lucmagn), Vrin und Vals im Kanton Graubünden.


Geschichte


Das Dorf wurde 1196 als Aquili erstmal erwähnt. Im Mittelalter teilte Aquila die Geschichte des Bleniotals. Um 1200 gehörte auch die Nachbarschaft Ghirone zu Aquila Die 1853 bei der Trennung in zwei Gemeinden festgelegten Grenzen blieben bis zur Fusion bestehen. Im Anfang des 13. Jahrhunderts verbanden und empörten sich die Einwohner von Olivone und Aquila, da sie sich durch die Unterwerfung der ambrosianischen Täler unter Rodolfo Orelli von Locarno in ihrer Selbständigkeit bedroht glaubten. Der hartnäckige Kampf wurde am 1. November 1213 durch die Schiedsprüche der Freiherren Albert und Heinrich von Belmont beendet; sie mussten die Gerichtsbarkeit der Capitanei von Locarno anerkennen. 1219 wurde Aquila mit den meisten Nachbarschaften des Bleniotales in einen Prozess gegen diese Capitanei verwickelt.[2]

Gedenken an Abele Rigozzi aus Aquila auf dem Friedhof. Er arbeitete 1912 als Kellner auf der Titanic.
Gedenken an Abele Rigozzi aus Aquila auf dem Friedhof. Er arbeitete 1912 als Kellner auf der Titanic.

Die Abtrennung der Bürgergemeinden erfolgte 1914. Eine wichtige Einnahmequelle stellte die Auswanderung in europäische Länder dar (Schokoladenhersteller, Kellner, Dienstboten).[3]

Luftbild (1953)
Luftbild (1953)

Gemeindefusion


Die vom Kantonsparlament am 25. Januar 2005 beschlossene Fusion der fünf Gemeinden des oberen Talabschnitts stiess in Aquila, das selbstständig bleiben wollte, auf Widerstand. Nachdem das Bundesgericht die Beschwerde der Gemeinde am 18. April 2006 abgewiesen hatte[4], wurde die ursprünglich per Frühjahr 2006 geplante Fusion zur Gemeinde Blenio Tatsache. Am 22. Oktober 2006 wurde Aquila mit Campo (Blenio), Ghirone, Olivone und Torre zur neuen Gemeinde Blenio fusioniert.


Bevölkerung


Bevölkerungsentwicklung
Jahr16021801185019001902[5]195019902000[6]2005
Einwohner6008041040719835627451487519
Ponte Romano
Ponte Romano
Val Soi
Val Soi
Motterasciohütte (Capanna Michela)
Motterasciohütte (Capanna Michela)

Sehenswürdigkeiten


Das Dorfbild von Dangio ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[7]


Veranstaltungen



Sport



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Aquila – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Angerio auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 14. Mai 2017).
  2. Aquila auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 18. Mai 2017).
  3. Sonia Fiorini: Aquila. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 9. Januar 2017.
  4. Entscheid 1P.242/2005
  5. Aquila. In: Geographisches Lexikon der Schweiz, Erster Band, Aa - Emmengruppe, Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902
  6. Sonia Fiorini: Aquila. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 9. Januar 2017, abgerufen am 5. Februar 2020.
  7. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  8. Luca Solari: Blenio: una valle a confronto. Salvioni arti grafiche, Bellinzona 1998, ISBN 88-7967-023-9, S. 136.
  9. Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 96–97.
  10. Patrizia Pusterla Cambin: Sentieri Storici della Valle di Blenio. Bellinzonese e Alto Ticino Turismo, Bellinzona, S. 50 f.
  11. Lorenzo Peretti (italienisch) auf icandreatestore.it/webspace/risorseterritoriali
  12. Johann Jakob Riegg: Ein Haus in Aquila, Blenio Tal. In: Valle di Blenio. Abgerufen am 12. April 2013.
  13. Franco Binda: Il mistero delle incisioni, Armando Dadò editore, Locarno 2013, S. 42–43.
  14. Franco Binda: Il mistero delle incisioni. Armando Dadò editore, Locarno 2013, S. 106–108.
  15. Greina-Ebene
  16. Die historischen Milizen im Bleniotal
  17. Football Club Aquila
  18. Gian Alfonso Oldelli: Giovan Domenico Cima. In: Dizionario storico-ragionato degli uomini illustri del Canton Ticino. Band 2, S. 14, (PDF Digitalisat), Tipografia Francesco Veladini & Comp., Lugano 1811.
  19. Celestino Trezzini: Giovan Domenico Cima. In Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 2, S. 589, (PDF Digitalisat), abgerufen am 10. Oktober 2017.
  20. Celestino Trezzini: Giovan Battista Degiorgi auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz, S. 680, (abgerufen am 11. Januar 2018).
  21. SIKART Lexikon der Kunst in der Schweiz. 10. April 2018, abgerufen am 15. November 2018.
  22. Aquilino Ganna. In: Sikart, abgerufen 5. Februar 2016.
  23. Peter Müller: Aquilino Maestrani. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Oktober 2009.
  24. Aquilino Maestrani (italienisch) auf ti.ch/can/oltreconfiniti/dalle-origini-al-1900/vite-di-emigranti-e-discendenti/
  25. Celestino Trezzini: Domenico Degiorgi auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz, S. 680, (abgerufen am 11. Januar 2018).
  26. Antonio Cima (italienisch) auf ricercamusica.ch/dizionario/ (abgerufen am: 8. November 2017.)
  27. Davide Buzzi (italienisch) auf rsi.ch/rete-uno/programmi/intrattenimento (abgerufen am 19. September 2017).
Greina Ebene
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