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Gela ist eine Stadt im Freien Gemeindekonsortium Caltanissetta in der Region Sizilien in Italien mit 74.075 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019).

Gela
Gela (Italien)
Gela (Italien)
Staat Italien
Region Sizilien
Freies Gemeindekonsortium Caltanissetta (CL)
Lokale Bezeichnung Gela
Koordinaten 37° 4′ N, 14° 15′ O
Höhe 46 m s.l.m.
Fläche 276 km²
Einwohner 74.075 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 93012
Vorwahl 0933
ISTAT-Nummer 085007
Bezeichnung der Bewohner Gelesi
Schutzpatron SS. Maria dell’Alemanna
Website Gela
Gela
Gela

Lage und Daten


Gela liegt am Mittelmeer, ist ca. 50 Kilometer von Caltanissetta, der Hauptstadt des Freien Gemeindekonsortiums, entfernt und liegt 95 Kilometer südwestlich von Catania. Es kann von Syrakus und Caltanissetta aus mit der Eisenbahn erreicht werden.

In Gela endet die Europastraße 45.

Gela ist Hafenstadt und war Zentrum der Erdölraffinerie. Die Raffinerie schloss 2015. Das Areal wird noch von Eni als Lagerstätte genutzt.

Bürgermeister der Stadt ist seit Mai 2015 Domenico Messinese, M5S, der im Dezember 2015 aus der Partei ausgeschlossen wurde, da er sich weigerte, die parteiinternen Vereinbarungen, 30 % der jeweiligen Gehälter abzuführen, einzuhalten.

Die Nachbargemeinden sind Acate (RG), Caltagirone (CT), Butera, Mazzarino und Niscemi.


Geschichte


Gela war einst eine der bedeutendsten griechischen Siedlungen auf Sizilien. Um 688 v. Chr. wurde die Stadt von dorischen Siedlern aus Rhodos und Kreta gegründet, 45 Jahre nach Syrakus. Es wurde nach dem Fluss Gela benannt. Von Gela aus wurden weite Teile Siziliens hellenisiert und von hier aus erfolgte auch die Gründung von Akragas. Die archäologische Forschung hat im Ort und in der Umgebung eine große Zahl von Artefakten zutage gefördert, die im Archäologischen Museum von Gela gezeigt werden. Sowohl die Archäologie als auch die antike Literatur liefern ausgezeichnete Quellen zur frühen Geschichte der Gegend.

Gelon von Syrakus, Sohn des Deinomenes aus der Familie der Deinomeniden, war im 5. Jahrhundert v. Chr. Regent in Gela und Syrakus. Er war Kommandant der Kavallerie, als der Tyrann Hippokrates von Gela 491 v. Chr. starb und Gelon sein Nachfolger wurde. 485 v. Chr., als er die Gelegenheit wahrgenommen hatte, Tyrann von Syrakus zu werden, entzog er der Stadt seine Aufmerksamkeit und übergab sie seinem Bruder Hieron, der ihm wiederum 478 v. Chr. als Tyrann von Syrakus nachfolgte.

Aischylos starb hier 456 v. Chr. Im Jahr 405 v. Chr. wurde Gela von Karthago erobert, geplündert und zerstört. Gela wurde anschließend neu errichtet, jedoch im Jahr 282 v. Chr., nach einer aktuellen historischen Interpretation,[2] von den Mamertinern erneut und diesmal restlos zerstört. Phintias von Akragas siedelte die überlebenden Einwohner im heutigen Licata an.

Im Jahr 1233 wurde die Stadt von Kaiser Friedrich II. unter dem Namen Terranova di Sicilia neu gegründet. Sie behielt diesen Namen bis 1928, als sie wieder ihren ursprünglichen Namen erhielt.

Gela hatte bis 1962 einen eigenen Flugplatz (), der im Zweiten Weltkrieg zusammen mit drei weiteren benachbarten Flugfeldern militärisch genutzt wurde.[3] Wegen deren Bedeutung waren sie 1943 ein vorrangiges Angriffsziel der Alliierten. Die Stadt Gela wurde von den Alliierten am 10. Juli 1943 während der Operation Husky erobert und war damit die erste eroberte Stadt Italiens.

1956 wurden in der nahen Umgebung von Gela Erdölquellen entdeckt und das Stadtbild ist heute geprägt von Raffinerien, Industriebetrieben und Neubausiedlungen. Zudem entwickelte sich die Stadt zu einer Hochburg der Mafia.

Der frühere Bürgermeister Gelas Rosario Crocetta, heute Gouverneur der Region Sizilien, kämpft aktiv gegen die Mafia an. So wurde z. B. im Sommer 2005 die Führung des Fußballclubs Gela Calcio durch den Bürgermeister abgesetzt, kurz bevor der Präsident des Fußballclubs wegen Schutzgelderpressung, Drogenhandels und Mafiakontakten festgenommen wurde. Heute gilt Gela als eine Stadt mit den schärfsten Anti-Mafia-Gesetzen Siziliens.


Wappen


Das Wappen der Stadt zeigt auf rotem Grund einen Adler mit ausgebreiteten Flügeln, der mit seinen Beinen auf zwei dorischen Säulen steht. Über dem Kopf des Vogels schwebt eine Krone. Der Adler symbolisiert die Herrschaft Friedrich II, König von Sizilien. Die ursprünglich im Wappen geführte Inschrift Heraclea civitas antiquissima, die auf den antiken Ursprung der Stadt verwies, wurde im 18. Jahrhundert entfernt.


Sehenswürdigkeiten


Vom geschichtlichen Standpunkt aus sind vor allem die Stadtteile Molino a Vento und Capo Soprano interessant.

In Molina a Vento lag die griechische Akropolis. Hier wurden Siedlungsreste aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. und zwei der Athene geweihte dorische Tempel ausgegraben. In der Nähe befindet sich das Archäologische Museum, gegründet 1958, mit einer umfangreichen Sammlung antiker Münzen, mit korinthischen und attischen Vasen und Statuen aus Terrakotta. Die Pfarrkirche Chiesa Madre aus dem 18. Jahrhundert wurde unter anderem aus den Steinen des Tempels in Molino a Vento erbaut.

In Capo Soprano befinden sich Reste der 12 Kilometer langen Stadtmauer, die Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. aus Kalktuffblöcken errichtet und nach 339 v. Chr. mit ungebrannten Ziegeln erhöht wurde. Die Mauerreste waren im Dünensand begraben und wurden erst durch Ausgrabungen wieder freigelegt. Von der Befestigungsanlage sind auch die Überreste dreier Wachtürme erhalten. Außerdem entdeckte man Reste einer Nekropole aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. und ein hufeisenförmig angelegtes Thermalgebäude mit Sitzwannen im griechischen Stil.

Das Kastell Castelluccio aus dem 14. Jahrhundert liegt weithin sichtbar auf einer Anhöhe 7 km nördlich von Gela.

Das Geloi Wetland, ein privates Naturschutzgebiet, liegt im Gemeindegebiet.


Veranstaltungen



Söhne und Töchter der Stadt



Gela in der Belletristik


Gela ist Schauplatz der Handlung der Erzählung La Garibaldina von Elio Vittorini (Bompiani, Mailand, 1956).


Film



Literatur




Commons: Gela – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Gela – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. E. Zuppardo-S. Piccolo, ebd, S. 162–163.
  3. Flugplätze von Gela auf forgottenairfields.com
  4. „Telejato: Fernsehen gegen die Mafia“ (Memento des Originals vom 7. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cafebabel.com, cafebabel.com, 18. November 2008.

На других языках


- [de] Gela

[es] Gela

Gela es una ciudad de la costa sur de Sicilia en la provincia de Caltanissetta. El municipio tiene una extensión de 276 km², con una densidad de 262 hab/km² y 73.485 habitantes. Fue en la antigüedad una de las más importantes ciudades estados griegas y en 1943 sus playas fueron las primeras en ser alcanzadas durante la Invasión aliada de Sicilia. En 1957 en la llanura y en el golfo de Gela el descubrimiento de reservas de petróleo transformó la economía local de agrícola a industrial con la construcción de un gran establecimiento petroquímico al este de la ciudad que dejó de funcionar en 2014. La llanura de Gela constituye una importante región agrícola para la producción de vegetales en invernaderos, vino, alcachofas, almendras, aceitunas, de trigo y antes también algodón. La ciudad cuenta con unos 30 kilómetros de grandes playas de arena a lo largo del golfo que toma su nombre, dos puertos actualmente poco explotados y una reserva natural alrededor del lago Biviere.

[ru] Джела

Дже́ла (или Джеля[2]; итал. и сиц. Gela ['ʤɛːla], др.-греч. Γέλα) — город в Италии, на юго-западе Сицилии, в провинции Кальтаниссетта[3], порт на берегу одноимённого залива Средиземного моря в устье реки Джела. Город, от которого берет свое название обширная прилегающая равнина и широкий залив, из которого он выходит, является важным сельскохозяйственным, промышленным и морским центром.



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