Das Kirchdorf liegt an der Tettau und bildet mit dem östlich gelegenen Pressig eine geschlossene Siedlung. Im Westen schließt sich eine flachhüglige Landschaft, bestehend aus Acker- und Grünland, an. Im Nordosten befindet sich die bewaldete Anhöhe Pressiger Berg (561mü.NHN), im Südosten die bewaldete Anhöhe Rauher Berg (489mü.NHN). Die Staatsstraße 2201/L2661 führt nach Heinersdorf (1,5km nordwestlich) bzw. nach Pressig zur Bundesstraße 85 (1,7km östlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1325 erstmals urkundlich erwähnt.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Welitsch 16 Anwesen (12 halbe Güter, 3 Viertelgüter, 1 Mahlmühle). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Kronach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogteiamt Kronach inne, die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Kronach. Neben den Anwesen gab es noch 1 Kirche, 1 Schulhaus und 1 Gemeindehirtenhaus und 1 Viertelgut, das zu der Zeit unbewohnt war.[5]
Infolge der Säkularisation kam der Ort 1803 zu Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Welitsch gebildet, zu dem Keimenschneidmühle und Welitscher Schneidmühle gehörten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Welitsch, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Teuschnitz zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Rothenkirchen (1919 in Finanzamt Rothenkirchen umbenannt). 1837 wurde Welitsch dem Landgericht Ludwigsstadt zugewiesen. Von 1862 bis 1880 und von 1888 bis 1931 war für Welitsch das Bezirksamt Teuschnitz zuständig, von 1880 bis 1888 und ab 1931 das Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Ludwigsstadt (1879 in Amtsgericht Ludwigsstadt umbenannt, das 1956 eine Zweigstelle des Amtsgerichts Kronach wurde). Die Finanzverwaltung hat seit 1929 das Finanzamt Kronach.[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,890km².[1]
Am 1. Mai 1978 wurde Welitsch im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Pressig eingegliedert.[7]
Baudenkmäler
Haus Nr. 6, 7, 11, 14: Wohnstallhäuser
Haus Nr. 22: Katholische Filialkirche St. Anna
Haus Nr. 29: Ehemalige Schule
Vier Bildstöcke, ein Wegkreuz und vier Grenzsteine
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Pressig#Welitsch
Die folgenden Häuser mit ihren ursprünglichen Hausnummern standen in den 1960er Jahren unter Denkmalschutz. Sie werden in der Denkmalschutzliste nicht mehr geführt und sind entweder abgerissen oder stark verändert.
Haus Nr. 4: Eingeschossiger Wohnstallbau mit Satteldach des 18. Jahrhunderts. Blockbau, Wohnteil verschiefert. An der Giebelseite reiche dekorative Bemalung aus dem 19. Jahrhundert, auf der Hofseite profilierte Balkenköpfe.[8]
Haus Nr. 10: Eingeschossiger, ehemaliger Wohnstallbau des 18. Jahrhunderts. 1962 war noch der Wohnteil, ein Blockbau mit schwarz-weißere Verschieferung und profilierten Balkenköpfen auf der Hofseite erhalten, der Stallteil war bereits durch einen Neubau ersetzt. Unter dem Giebel profiliertes Gesims.[8]
Haus Nr. 13: Eingeschossiger Wohnstallbau des 18. Jahrhunderts mit Satteldach. Blockbau, Wohnteil verschiefert. Auf der Hofseite profilierte Balkenköpfe.[8]
Der Ort war ursprünglich rein katholisch und ist nach St. Bartholomäus (Rothenkirchen) gepfarrt.[5]
St. Anna ist eine Filiale dieser Pfarrei.
Literatur
Tilmann Breuer:Landkreis Kronach (=Bayerische Kunstdenkmale. Band19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB450619354, S.279–281.
Johann Kaspar Bundschuh:Wehlitsch. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB790364328, OCLC833753116, Sp.115–116 (Digitalisat).
Helmut Demattio:Kronach – Der Altlandkreis (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
Welitsch in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11.September 2021.
Welitsch in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 4.September 2020.
Welitsch im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 4.September 2020
Einzelnachweise
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.695 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.311 (Digitalisat).
Welitsch im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 518. Dort sind abweichend 18 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 606.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.690.
T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 280. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.158, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.953, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1126, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.1012 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1126 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1164 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.945 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.160 (Digitalisat).
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