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Seifersdorf ist ein staatlich anerkannter[1] Erholungsort und Ortsteil der sächsischen Großen Kreisstadt Dippoldiswalde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Er befindet sich 20 km südlich von Dresden im Osterzgebirge an der Roten Weißeritz.

Seifersdorf
Große Kreisstadt Dippoldiswalde
Höhe: 345 (285–404,3) m
Fläche: 6,95 km²
Einwohner: 971 (2021)
Bevölkerungsdichte: 140 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1996
Eingemeindet nach: Malter
Postleitzahl: 01744
Vorwahl: 03504
Seifersdorf (Sachsen)
Seifersdorf (Sachsen)

Lage von Seifersdorf in Sachsen


Geographie


Seifersdorf liegt zwischen 285 und 404,3 m ü. NN (Geierswacht). Östlich des Dorfes fließt die Rote Weißeritz, und es grenzt die Dippoldiswalder Heide an die Ortsfluren. Südwestlich von Seifersdorf befindet sich das Waldgebiet Paulsdorfer Heide mit der Erashöhe (428 m) als höchster Erhebung. An den Ort grenzen Borlas, Oelsa, Spechtritz, Malter, Paulsdorf und Seifen.

Blick auf Seifersdorf
Blick auf Seifersdorf

Geschichte



Ortsgeschichte


Siegelmarke der Gemeinde Seifersdorf
Siegelmarke der Gemeinde Seifersdorf

Nach der Sage soll Seifersdorf auf Anweisung des damaligen Burggrafen von Dohna von einem Lokator namens Siegfried besiedelt wurden sein.

Der von seiner Siedlungsform her als Waldhufendorf zu bezeichnende Ort wird 1282 erstmals urkundlich als Sivertsdorph erwähnt. Bereits 1312 wird die Kirche im Ort erwähnt. 1486 wird erstmals die Bezeichnung „Seyfferßdorff“ benutzt. 1551 steht der Ort im Besitz des Rittergutes Berreuth und hat 40 „besessene Mann“ sowie 52 „Inwohner“. 1590 wird Seifersdorf Amtsdorf des Amtes Dippoldiswalde.

Am Waldesrand
Am Waldesrand

1875 wird die Gemeinde Seifersdorf Teil der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, 1952 Teil des Kreises Dippoldiswalde. 1996 schlossen sich Paulsdorf, Malter und Seifersdorf zur neuen Gemeinde Malter zusammen (deren Verwaltungssitz in Seifersdorf war), die 2003 nach Dippoldiswalde eingemeindet wurde.

Seifersdorf war Kirchdorf von Großoelsa mit Neuoelsa, Malter, Paulsdorf, Paulshain und Spechtritz und von Seifen.

Das alte Mitteldorf wurde zweimal, am 7. April 1744 und am 10. Januar 1910, von einem Großfeuer zwischen der Alten Meißner Straße und dem Kirchweg heimgesucht. Beide Male ging das Feuer von einem Scheunenbrand im selben Gehöft aus.

Im Jahr 1898 entstand am oberen Ende des Ortes ein Kurhaus. In den Jahren 1900 bis 1909 wurden in seiner Nähe Villen von Dresdner, Görlitzer und Prager Bürgern erbaut. Die etwas zurückliegende Villa „Waldesruh“ erwarb der Vater des Schauspielers Viktor de Kowa im Jahre 1910. Die jüngste der vier Villen ist die „Villa Anna“. Durch den Bau des Genesungsheims „Nächstenliebe“ im Jahre 1901/02 entstand ein weiterer Kurkomplex, welcher das Alten- und Pflegeheim beherbergt. Seifersdorf ist kein Kurort mehr, sondern ein Erholungsort.

Im Jahre 1951 wurden durch die Bodenreform die großen Kleingartenanlagen ,,Talblick e.V" (circa 5 Hektar) auf einer Waldfläche des Forstrevier Karsdorf und in späteren Jahren ,,Waldeck e.V" (circa 1 Hektar) auf einer Wiese und Waldfläche von Seifersdorfer Bauern am O-Weg erschlossen, die bis heute das Ortsbild prägen.


Entwicklung der Einwohnerzahl


Entwicklung der Einwohnerzahl Seifersdorfs:[2][3]

Einwohnerentwicklung von Seifersdorf. Oben ab 1551 bis 2016. Unten ein Ausschnitt ab 1871
JahrEinwohner
1551372
1618435
1764405
1834556
1840611
1871645
1890856
19101043
19251004
1939971
19461356
19501275
JahrEinwohner
19641060
19901113
19941043
20061048
20071040
20081013
20091002
20101008
20111002
2012988
2013992
2014964
20161027
2018965
2020975
2021971

Sehenswürdigkeiten


Dorfkirche Seifersdorf
Dorfkirche Seifersdorf

Kirche


Die Dorfkirche wurde erstmals in der Gründungsurkunde von Seifersdorf vom 4. Juli 1282 erwähnt und am 20. Juli 1312 vom Burggrafen Otto II. von Dohna an das Kloster Altzella geschenkt. Unter den 17 Kirchen des Kirchkreises Dippoldiswalde in der Kirchprovinz Nisan wird sie 1346 genannt. Eine Freske zeigt die Kreuzigung Christi mit der Heiligen Lanze und Stephaton aus dem 14. Jh. Die Schwester des Vorwerksbesitzer Heinrich von Miltitz in Malter, Maria von Miltitz wurde 1593 in einer Gruft im Altarraum begraben. Im Jahre 1639 sollen Teile der Kirche im Dreißigjährigen Krieg durch die Schwedischen Truppen in Brand gesteckt wurden sein, das Kirchbuch selbst gibt keine Auskunft darüber. Die Orgel wurde 1868–1871 in Verbindung mit einer größeren Innenerneuerung durch Orgelbaumeister Karl Traugott Stöckel aus Dippoldiswalde gebaut, der seine Instrumente entgegen dem Trend seiner Zeit im Wesentlichen angelehnt an die Orgelbaukunst der Barockzeit baute. Sie wurde 1871 eingeweiht. Diese Orgel hat 16 Register, 2 Manuale und eine mechanische Traktur. Der Taufsteindeckel mit seinem Schnitzwerk stammt von 1749, die Taufwanne von 1743. Der Taufstein ist älter. Die Kanzel ist mit den Bildern der vier Evangelisten und reichem Schnitzwerk verziert. Der Altar wurde vom Dippoldiswalder Künstler Mal-Jorge im Jahre 1518 geschaffen. In der Kirche existiert unter anderem das Bild des Pfarrers Carl Gotthelf Hardtmann[4] aus dem Jahre 1838, dessen Grab sich rechts neben dem Eingang befindet. Um die Kirche herum besteht der alte Kirchhof, der Gemeindefriedhof. Hier steht das Kriegerdenkmal für die Bewohner des Ortes, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Den Eingang zum Kirchhof schmücken die 1846 und 1883 gepflanzten Luthereichen. Gegenüber der Kirche steht das Pfarrhaus von 1848, daneben das im Jahre 1892 errichtete Pächterhaus und das Knechthaus mit der Scheune aus dem Jahre 1817.[5] Diese Gebäude bilden das Gemeindezentrum.


Schule


Das erste Schulgebäude links vom Kirchentor wird 1665 erstmals als solches genannt, in welcher der erste Schulunterricht 1555 stattfand. Als dieses zu klein wurde, wurde 1884 gegenüber die „Neue Schule“ erbaut. Die Schule an der Borlaser Straße wurde 1989 eröffnet. Bis 1763 gingen die Kinder der Ortschaft Oelsa, 1842 die von Paulsdorf, Malter, Seifen, Paulshain und 1973 von Spechtritz in die Seifersdorfer Schule.


Weitere Sehenswürdigkeiten


Der Bahnhof Seifersdorf
Der Bahnhof Seifersdorf
Segmentbogenbrücke
Segmentbogenbrücke
Niederdorf
Niederdorf
Oberdorf
Oberdorf
Borlaser Straße und Geierswacht
Borlaser Straße und Geierswacht

Tourismus


Seifersdorf lässt sich gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden, im Ort sind durch Informationstafeln unter anderem folgende Stationen ausgewiesen:

Bekannte Ausflugsziele sind:

Weitere Ausflüge bieten sich über historische Wege vom Ort in die angrenzende Umgebung an.

Am Seifersdorfer Bad
Am Seifersdorfer Bad

Siehe auch



Literatur




Commons: Seifersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Dippoldiswalde: Talsperre Malter / Erholungsort. Abgerufen am 20. Januar 2017.
  2. Seifersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. Einwohnerzahlen für Dippoldiswalde und Ortsteile (Memento vom 19. April 2018 im Internet Archive) auf dippoldiswalde.de
  4. Friedrich Leberecht Lehmann: Die Amtsjubelfeier des Herrn Carl Gotthelf Hardtmann, treuverdienten Pfarrers zu Seifersdorf bei Dippoldiswalda am 5. Juni 1838. Abgerufen am 13. Dezember 2010.
  5. Aufnahmebuch Seifersdorf der Brandversicherungskammer Sachsen im Staatsarchiv Dresden
  6. Franz Herz: Herrenloses Grundstück an der Weißeritz. Sächsische Zeitung, 11. Dezember 2019, abgerufen am 21. Juli 2022 (deutsch).



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