Penzenhofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Winkelhaid im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).
Penzenhofen Gemeinde Winkelhaid 49.37963888888911.303388888889420 | |
---|---|
Höhe: | 420 m ü. NHN |
Einwohner: | 651 (1993)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 90610 |
Vorwahl: | 09187 |
![]() Der Winkelhaider Gemeindeteil Penzenhofen |
Das Pfarrdorf liegt am östlichen Rande des Lorenzer Reichswaldes im Fränkischen Keuper-Lias-Land. Die ehemals eigenständige Landgemeinde ist heute ein Wohnort mit umgebender landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Nutzung. Die Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer ist das älteste Gebäude im Dorf. Sie prägte über Jahrhunderte das Orts- und Landschaftsbild von Penzenhofen und ebenso die Entwicklung des Dorfes. Der Ort ist sehr wahrscheinlich als Siedlung um einen Zeidlerhof entstanden und wurde bereits im Jahre 1129 erstmals urkundlich erwähnt.
Das Ortszentrum des Pfarrdorfs befindet sich etwa einen knappen Kilometer südlich der Ortsmitte von Winkelhaid und im Südosten Nürnbergs.[2] Der Ort liegt auf einer Höhe von 420 m ü. NHN.[3]
Der Landschaftsraum von Penzenhofen liegt im Übergangsbereich von zwei Naturraumeinheiten, die nach der naturräumlichen Gliederung Deutschlands (gemäß Meynen/Schmithüsen et al.) Teil der Haupteinheitengruppe Fränkisches Keuper-Lias-Land sind. Im Osten erstrecken sich die Ausläufer des Vorlandes der mittleren Frankenalb und im Westen des Dorfes schließt sich das Mittelfränkische Becken an.[4][5]
Penzenhofen ist im Südwestdeutschen Schichtstufenland gelegen.[6] Die Geologie wird durch Keuper- und Lias-Schichten aus dem Trias geprägt. Das oberflächlich anstehende jungpaläozoische bis mesozoische Deckgebirge aus der Zeit der Obertrias bis Unterjura bestimmt das leicht modellierte Relief des Ortes. Ungegliederte Schichten des Rhätolias formen den Naturraum und zeichnen sich durch eine Wechselfolge von mittel- bis grobkörnigen Sandstein und wasserstauenden Tonstein aus. Schichten der Gryphäensandstein- bis Numismalismergel-Formationen treten südlich des Ebenbaches zutage. Nördlich der Penzenhofener Hauptstraße haben sich quartäre Flugsande abgelagert. Die Sande weisen eine geringe Korngröße um 200 Mikrometer auf.[7]
Die Keuper-Lias-Landschaft des ländlich geprägten Dorfes wird überwiegend von agrarisch wertvollen Braunerde-Böden bedeckt. Die westlich gelegenen Wälder Rabenholz und Neuer Bruch nördlich und südlich der Penzenhofener Hauptstraße stocken auf Podsol- und Braunerde-Podsol-Böden, die durch Nährstoffarmut gekennzeichnet sind und für eine landwirtschaftliche Nutzung zu ertragsarm sind. In den Auenlagen des Ebenbaches haben sich Gleye und andere grundwasserbeeinflusste Böden aus skelettführendem Sand entwickelt. Diese Bodentypen bilden das Talsediment des sandgeprägten Tieflandbachs. Daran schließen sich Pseudogleystandorte an. Diese terrestrischen Böden sind durch Stauwasser charakterisiert.[8]
Penzenhofen liegt in der kühl-gemäßigten Klimazone und weist ein humides Klima auf. Der Ortsteil befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen Kontinentalklima. Nach der Klimaklassifikation von Köppen/Geiger zählt Penzenhofen zum warm gemäßigten Regenklima (Cfb-Klima). Dabei bleibt die mittlere Lufttemperatur des wärmsten Monats unter 22 °C und die des kältesten Monats über −3 °C.[9]
Der Ebenbach bildet die südwestliche Grenze des Dorfes. Im Südosten des Bachverlaufes wurde das Gewässer zu zwei Weihern aufgestaut.[10] Bereits im 19. Jahrhundert ist ein Stillgewässer in historischen Karten (Uraufnahmeblätter und Positionsblätter) sichtbar.[11][12] Ein Wäldchen mit der alten Flurbezeichnung Heulohe grenzt im Süden direkt an die Weiher an.[10]
Das Albvorland östlich von Nürnberg wurde aufgrund der agrarisch wertvollen Schwarzjuraböden bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt.[13] Der Raum südwestlich und südöstlich von Penzenhofen weist Siedlungsbelege aus der Urnenfelderzeit und der Latènezeit auf.[14]
Vermutlich ist Penzenhofen um die Siedlung eines Zeidlerhofes entstanden, ebenso wie wohl auch Winkelhaid und Ungelstetten.[15] Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes ist auf das Jahr 1129 datiert.[16]
Durch die zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern durchgeführten Verwaltungsreformen wurde der Ort mit dem zweiten Gemeindeedikt eine eigenständige Landgemeinde, zu der noch die Dörfer Ludersheim und Au gehörten.[17] Im Zuge der ersten Phase der in den 1970er-Jahren durchgeführten kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Penzenhofen 1972 nach Winkelhaid eingemeindet. Die bis dahin zur Gemeinde Penzenhofen gehörenden Ortsteile Ludersheim und Au wurden hingegen in die Stadt Altdorf eingegliedert.[18]
In Penzenhofen befinden sich mit der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer, einem Wohnstallhaus und einer Scheune drei Baudenkmäler.
Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Johannes ist das älteste Gebäude in Penzenhofen.[16] Die erste schriftliche Erwähnung des Gotteshauses ist für das Jahr 1403 belegt. Das genaue Errichtungsdatum ist allerdings unbekannt.[19]
Bereits von der Ferne aus ist die Saalkirche mit schlankem Viereckturm und Fachwerk sichtbar.[19][20]
Durch den abwechslungsreichen Landschaftsraum von Penzenhofen verlaufen mehrere gekennzeichnete Wander- und Radwege. Entlang der Penzenhofener Hauptstraße (Staatsstraße 2239) führt ein Zweirichtungsradweg. Der getrennt von der Straße verlaufende Radwanderweg verbindet die beiden Gemeinden Feucht und Altdorf mit Penzenhofen. Parallel zur Penzenhofener Straße und Altenthanner Straße führt ein weiter Radwanderweg in Nord-Süd-Richtung des Ortes. Der Weg verbindet Altenthann mit Penzenhofen und Winkelhaid.[21]
Die Staatsstraße 2239 bindet Penzenhofen hauptsächlich an das öffentliche Straßennetz an, sie durchläuft den Ort von Feucht im Westen her kommend in östlicher Richtung nach Altdorf.