Das Mehrin, ein kurzes Straßendorf mit Kirche,[1] liegt etwa 11 Kilometer nordöstlich der Stadt Kalbe (Milde) auf dem Kalbeschen Werder in der Altmark.[3].
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Mehrin wird erstmals 1324 als Marin erwähnt, als Hans und Heinecke von Kröcher das Schloss Kalbe mit den zugehörigen Dörfern an Albrecht von Alvensleben verkaufen.[4] Weitere Nennungen sind: 1441 zcu merin, 1541 Merin und 1687 Merin.[1]
Moritz Wilhelm Heffter, der Bearbeiter des Namensverzeichnisses zum Codex diplomaticus Brandenburgensis,[5] ordnete im Jahre 1868 weitere Ortsnamen dem Dorf Mehrin zu: Morin, Merrin und Merryn.[5] Dadurch wird die Angabe Her Christianus Pferrer to Morin in einer 1318 in Tangermünde ausgestellten Urkunde[6] auch als erste urkundliche Erwähnung des Ortes[7] interpretiert.
Eingemeindungen
Ursprünglich gehörte das Dorf zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag der Ort im Kanton Kalbe im Distrikt Salzwedel auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte die Gemeinde ab 1816 zum Landkreis Salzwedel.[1]
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Beese in die Gemeinde Mehrin eingemeindet.[8] Am 25. Juli 1952 wurde Mehrin in den Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Am 17. Oktober 1973 wurde Mehrin mit seinem Ortsteil Beese nach Vienau eingemeindet.[9]
Am 1. Januar 2010 haben sich mehrere Gemeinden zusammen mit Vienau zur Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde) zusammengeschlossen. So kamen Mehrin und Beese am gleichen Tag als Ortsteile zur neuen Ortschaft Vienau und zur Stadt Kalbe (Milde).[10]
Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1971[1] und 2015 bis 2018[12]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Mehrin, die früher zur Pfarrei Mehrin gehörte,[13] wird heute betreut vom Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14] Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Mehrin stammen aus dem Jahre 1714.[15]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[16]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche in Mehrin ist eine spätromanische Feldsteinkirche mit einer kleinen Apsis im Osten.[17]
In Mehrin befinden sich die Ruine eines Herrenhauses der Familie von Kalben aus dem Jahre 1747 und eine ehemalige Burganlage.
Auf dem Dolchauer Berg, 1 ½ Kilometer westlich von Mehrin steht ein Denkmal mit Namenstafeln für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs der Gemeinden Beese, Mehrin, Vienau und Dolchau.[18]
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Kalbe (Milde)
Mehrin im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1453–1557, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.157 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.340, 113. Mehrin (Online bei google books).
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1453–1557, doi:10.35998/9783830522355.
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5.August 1950, ZDB-ID511105-5, S.279 (PDF).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.360–362.
Altmarkkreis Salzwedel:Vereinbarung über die Bildung einer neuen Stadt Kalbe (Milde) mit den Gemeinden Kalbe (Milde), Brunau, Engersen, Jeetze, Kakerbeck, Packebusch und Vienau (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr.8, 26.August 2009, S.208–214 (altmarkkreis-salzwedel.de[PDF; 307kB; abgerufen am 22.August 2021]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.157 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde):Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4.März 2019.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz:Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID504809-6, S.9 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Thomas Hartwig:Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S.317 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
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