Der Kreis Siegen (1923–1969 Landkreis Siegen, heute auch Altkreis Siegen) war von 1817 bis 1974 ein Landkreis im Regierungsbezirk Arnsberg. Mit diesem gehörte er zunächst zur preußischen Provinz Westfalen, ab 1946 schließlich zum Land Nordrhein-Westfalen. Kreisstadt war Siegen. Am 1. März 1923 schied die Stadt Siegen aus dem Kreis Siegen aus und wurde kreisfreie Stadt, blieb aber Sitz des Landkreises Siegen. Im Zuge der kommunalen Neugliederung am 1. Juli 1966 durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen wurde die Stadt Siegen wieder in den Landkreis Siegen eingegliedert.
Dieser Artikel behandelt den Kreis Siegen vor der Gebietsreform 1975. Für den bis 1984 gleichnamigen Rechtsnachfolger siehe Kreis Siegen-Wittgenstein.
Das Siegerland gehörte bis Anfang des 19. Jahrhunderts landesherrlich zum Fürstentum Siegen, das im Besitz der Ottonischen Linie des Hauses Nassau war. Im Zusammenhang mit der Gründung des Rheinbundes wurde das Gebiet dem Großherzogtum Berg zugeschlagen.[1] Am 6. November 1813 konnte Wilhelm Friedrich von Oranien das Siegerland wieder an sich nehmen. Dieses tauschte er allerdings 1815 mit Preußen gegen das Großherzogtum Luxemburg. Preußen erwarb außerdem vom Herzogtum Nassau 1815 und 1816 Selbach und Burbach und die vier Hickendörfer. Aus diesen Ländereien wurde mit Wirkung vom 20.Mai 1816 im Regierungsbezirk Koblenz der Provinz Großherzogtum Niederrhein der Kreis Siegen gebildet.[2][3] Am 1. Juni 1817 wurde der Kreis Siegen aus dem Regierungsbezirk Koblenz in den Regierungsbezirk Arnsberg der Provinz Westfalen umgegliedert.[4][5]
Verwaltungsgeschichte bis 1966
Der Kreis war zunächst in die neun Bürgermeistereien Dresselndorf, Ferndorf, Freudenberg, Hilchenbach, Netphen, Neunkirchen, Siegen, Weidenau und Wilnsdorf unterteilt.[6] Im Rahmen der Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westfalen wurden 1843/44 amtsfreie Städte und Ämter eingerichtet.[7] Die Städte Hilchenbach und Siegen blieben amtsfrei.[8][9] Nur kurzen Bestand hatten die beiden Ämter Dresselndorf und Neunkirchen, die 1851 aufgelöst und ins Amt Burbach eingegliedert wurden.[10] Die so geschaffenen Verwaltungsstrukturen hatten im Wesentlichen bis 1966 unverändert Bestand. Der Kreis war in dieser Zeit wie folgt gegliedert:
Mit dem ersten Siegerland-Gesetz kam es am 1. Juli 1966 zur Rückgliederung der Stadt Siegen in den Kreis Siegen, zur Eingemeindung mehrerer Gemeinden in die Stadt Siegen, zum Zusammenschluss mehrerer Gemeinden zu den Städten Hüttental und Eiserfeld sowie zur Auflösung der Ämter Weidenau und Eiserfeld.
Im Rahmen des zweiten Siegerland-Gesetzes wurden aus den Gemeinden der verbliebenen Ämter weitere Großgemeinden gebildet und alle Ämter aufgelöst.
Am 1. Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis der Kreis Siegen.[12]
Bis zum 31. Dezember 1974 setzte sich der Kreis aus den Städten Eiserfeld, Freudenberg, Hilchenbach, Hüttental, Kreuztal und Siegen sowie den Gemeinden Burbach, Wilnsdorf, Netphen und Neunkirchen zusammen.
Am 1. Januar 1975 wurden die Städte Hüttental und Eiserfeld in die Stadt Siegen eingegliedert und der Kreis Siegen mit dem benachbarten Kreis Wittgenstein fusioniert.[13]
Einwohnerzahlen
Nachfolgend die Einwohnerzahlen des Kreises Siegen von 1819 bis 1969:
In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.[20]
1964–1972 Heinz Kuhbier (* 16. April 1907 in Gummersbach; † 28. November 1998), parteilos[30][31]
1972–1999 Karlheinz Forster, SPD, ab 1975 Oberkreisdirektor des neuen Kreises Siegen (ab 1984 Kreis Siegen-Wittgenstein)
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen SI zugewiesen. Es wird im Kreis Siegen-Wittgenstein durchgängig bis heute ausgegeben.
Einzelnachweise
Wilhelm von der Nahmer:Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins: vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, S.117ff. (online bei Google Books).
Wolfgang Leesch:Verwaltung in Westfalen 1815–1945. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. Band38. Aschendorff, Münster 1992, ISBN 3-402-06845-1, S.373.
Wolfgang Leesch:Verwaltung in Westfalen 1815–1945. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. Band38. Aschendorff, Münster 1992, ISBN 3-402-06845-1.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.336.
Michael Rademacher:Stadt und Landkreis Siegen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen; Bonn 1887
Martin Bünermann, Heinz Köstering:Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S.250.
Otto Schaefer: Der Kreis Siegen - Eine Sachkunde für Grundschulen, 1968
Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene.
Deutsche Verwaltungsgeschichte Provinz Westfalen, Siegen-Quelle enthält wohl einige Ungenauigkeiten bzgl. der Daten und Namen Archivierte Kopie (Mementodes Originals vom 17. Juli 2010 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verwaltungsgeschichte.de
Zeittafel Kreis Siegen-Wittgenstein (Mementodes Originals vom 31. August 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.siegen-wittgenstein.de
Angabe lt. Aufstellung "Zeittafel der Landräte und Oberkreisdirektoren von 1816 bis heute", Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein Juli 2004
Siegerländer Heimatkalender 1969, S.62, S.112
Lebenslauf von Holtzbrinck (PDF (Mementodes Originals vom 10. Juni 2011 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.siegen-wittgenstein.de)
Gabriele Aschöwer: Arnold Ludwig von Holtzbrinck. Landrat und Wirtschaftsförderer mit Tradition (PDF (Mementodes Originals vom 10. Juni 2011 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.siegen-wittgenstein.de)
Lebenslauf Ernst Bruno Bourwieg (PDF (Mementodes Originals vom 10. Juni 2011 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.siegen-wittgenstein.de)
Lebenslauf Justus Weihe (PDF (Mementodes Originals vom 27. November 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.siegen-wittgenstein.de)
Nachruf im Siegerländer Heimatkalender 1969, S. 159
„Den Toten ein ehrendes Gedenken“, Siegerländer Heimatkalender 2000, S.41, 75. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur
Siegerländer Heimatkalender 1990, S.12, 65. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur
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