Luftaufnahme von Falkendorf aus östlicher Richtung
Luftaufnahme von Falkendorf aus östlicher Richtung
Geografie
Durch das Dorf fließt die Mittlere Aurach und es münden dort der Reichenbach als linker Zufluss und der Grüdlgraben als rechter Zufluss in die Mittlere Aurach. Unmittelbar westlich liegt Münchaurach, im Südwesten grenzt der Tonwald an. Ansonsten ist der Ort von Feldern umgeben. Im Norden heißt das Flurgebiet Bugelleite, im Nordwesten Reitäcker.
Die Staatsstraße2244 verläuft nach Münchaurach (1,3km westlich) bzw. nach Herzogenaurach (3km östlich). Die Kreisstraße ERH13 verläuft nach Buch (2,5km nördlich) bzw. an Dondörflein vorbei nach Höfen (3,4km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an Lenkershof vorbei nach Unterreichenbach (3km nordwestlich), eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Hammerbach zur Staatsstraße2263 (1,6km nördlich).[2] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Geschichte
Der Ort wurde im Königsgutbezirk Herzogenaurach gegründet[3] und wurde 1152 erstmals urkundlich erwähnt.[4] 1348 galt der Ort als Eigen des Hochstifts Bamberg. Lehensträger zu dieser Zeit waren Nürnberger Patrizier (u.a. Groß, Pirckheimer), bambergischer Adel und die Stadt Herzogenaurach. Im selben Jahr wurde vom Hochstift die Hälfte des Großzehnts an Konrad Groß, dem Stifter des Nürnberger Heilig-Geist-Spitals, verpfändet. In der Folgezeit ging dieser dann an das Heilig-Geist-Spital. Hans Pirckheimer verkaufte 1445 zwei Güter und sieben Selden an Peter Rieter. Schließlich gelangte dieser Besitz an Cuntz Reyter, der dieses 1511 dem Herzogenauracher Spital stiftete. In der Folgezeit gab es auch markgräfliche Lehensträger.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Falkendorf 32 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Fraischvogteiamt Emskirchen-Hagenbüchach aus. Grundherren waren Brandenburg-Bayreuth (Klosteramt Münchaurach: 3 Höfe, 1 Hube, 8 Gütlein, Oberamt Baiersdorf: 3 Halbhöfe) und das Hochstift Bamberg (Amt Herzogenaurach: 1 Gütlein, Stadt Herzogenaurach: 4 Höfe, 12 Gütlein). Die Dorf- und Gemeindeherrschaft über die bambergischen Untertanen hatte das Amt Herzogenaurach inne und über die bayreuthischen Untertanen das Klosteramt Münchaurach.[5] Die Hut- und Weiderechte hatten alle Gemeindegenossen gemeinsam auf der Markung. Seit 1691 gab es auch eine gemeinsame Dorfordnung.[3]
1810 kam Falkendorf an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Münchaurach zugeordnet. 1813 entstand die Ruralgemeinde Falkendorf, zu der Dondörflein, Dörflas, Eckenmühle, Hessenmühle, Lenkershof, Lenzenmühle und Nankenhof gehörten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden Dörflas, Lenkershof und Nankenhof nach Münchaurach umgemeindet, so dass zu Falkendorf nur noch Dondörflein, Eckenmühle, Hessenmühle und Lenzenmühle gehörten.[6][7]
Die Gemeinde Falkendorf war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch. Am 1.April 1836 wurde die Gemeinde dem Landgericht Herzogenaurach zugewiesen, am 1.Oktober 1847 schließlich auch dem Rentamt Herzogenaurach.[8] Ab 1862 gehörte Falkendorf zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Herzogenaurach (1919 in Finanzamt Herzogenaurach umbenannt, seit 1929: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Herzogenaurach (1879 in das Amtsgericht Herzogenaurach umgewandelt), seit 1959 ist das Amtsgericht Erlangen zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,551km².[9]
Am 1. Januar 1972 wurde Falkendorf im Zuge der Gebietsreform in die neu gebildete Gemeinde Aurachtal eingegliedert.[10] Am 1.Mai 1978 wurden Dondöflein und Eckenmühle nach Herzogenaurach umgemeindet.[11]
Baudenkmal
Milchhausstraße 5: Wohnstallhaus
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Aurachtal#Falkendorf
Die bambergischen Untertanen waren katholisch und nach St. Magdalena (Herzogenaurach) gepfarrt, die bayreuthischen Untertanen waren evangelisch und nach St. Peter und Paul (Münchaurach) gepfarrt.[5] Auch heute noch sind die Pfarreien für die jeweiligen Konfession zuständig.
Panorama
Ein Panorama von Falkendorf aus dem Südwesten
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Falkendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB790364298, OCLC833753081, Sp.117 (Digitalisat).
Georg Daßler (Hrsg.):Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB457004320, S.62.
Hanns Hubert Hofmann:Höchstadt-Herzogenaurach (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB452071143, S.141 (Digitalisat).
Hanns Hubert Hofmann:Neustadt-Windsheim (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB452071216, S.95 (Digitalisat). Ebd.S.207 (Digitalisat).
Georg Paul Hönn:Falckendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.247 (Digitalisat).
Franz Krug (Hrsg.):Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S.83–84.
Falkendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9.September 2021.
Falkendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 29.September 2019.
Falkendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 29.September 2019
Einzelnachweise
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.333 (Digitalisat).
Falkendorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 83f. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S.62.
Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S.33 (Digitalisat).
H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 225 (Dort fälschlicherweise ohne Dondörflein).
H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 207.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.679 (Digitalisat).
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.484 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.711.
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S.24 (Digitalisat). Für die Gemeinde Falkendorf zuzüglich der Einwohner von Dondörflein (S. 19), Eckenmühle (S. 20), Hessenmühle (S. 40) und Lenzenmühle (S. 54).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.993 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1042 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1075–1076 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.922 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.173 (Digitalisat).
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