Buchholz, ein Haufendorf mit Kirche,[3] liegt im Südosten der Altmark auf dem Tangermünder-Buchholzer Höhenzug, der zwischen der Uchte und dem Tanger die Täler um bis zu 40 Meter überragt. Der Ortsteil Bucholz ist etwa acht Kilometer von der Stendaler Innenstadt entfernt.
Um 1140 wurde die romanische Kirche des Dorfes errichtet.[3]
Im Jahre 1209 wurde ein Burchardus de Bucholth[5] oder Buchholth[6] in einer in Tangermünde ausgestellten Urkunde als Zeuge genannt.
Das Dorf wurde im Jahre 1254 als villa Bocholte erstmals erwähnt,[7] als Markgraf Otto dem Kloster Neuendorf seine Besitzungen bestätigte.[8] 1282 hieß es villa Bocholte.[9]
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Bucholt und Bukholt aufgeführt.[10] Weitere Nennungen sind 1687 Bucholtz[11] und 1801 Buchholz mit Schmiede, Windmühle und Krug.[12]
Landwirtschaft
Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 52 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 776 Hektar, eine Kirchenbesitzung hatte 24 Hektar, eine Gemeindebesitzung 2 Hektar. Enteignet wurden 109 Hektar, davon wurden 105 Hektar auf 20 Siedler aufgeteilt. Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Einheit“.[11]
Herkunft des Ortsnamens
Der Name der Ortschaft ist deutschen Ursprungs: 1254 „bocholte“, 1540 „bockholte“, ist herzuleiten vom Buchenwald. Im Ortssiegel steht eine Buche.[13][14]
Gegenwart
Durch die verkehrsgünstige Lage an der Straßenverbindung Magdeburg–Stendal wurde Buchholz in den letzten Jahren ein attraktiver Wohnstandort, mehrere Eigenheime entstanden neu.
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 kam die Gemeinde Buchholz vom Landkreis Stendal in den neuen Kreis Stendal. Am 1. Juli 1994 kam sie zum nun wieder vergrößerten Landkreis Stendal.[15] Bis zum 31. Dezember 2009 war Buchholz eine selbstständige Gemeinde.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Buchholz am 9. Juni 2009, dass die Gemeinde Buchholz in die Stadt Stendal eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[16]
Nach der Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Buchholz wurde Buchholz ein Ortsteil der Stadt Stendal. Für die eingemeindete Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Buchholz und künftige Ortsteil Buchholz wurde zur Ortschaft der aufnehmenden Stadt Stendal. In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Buchholz wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Die evangelische Kirchengemeinde Buchholz, die früher zur Pfarrei Buchholz bei Stendal gehörte,[20] wird betreut vom Pfarrbereich Stendal, Süd-West im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[21]
Die ältesten überlieferten Kirchenbucheinträge für Buchholz stammen aus dem Jahre 1701.[22]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[23]
Politik
Bürgermeister
Die Ortsbürgermeisterin der Ortschaft Buchholz ist Karin Schulze.[3]
Ortschaftsrat
Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 stellte sich die Wählergemeinschaft "Wir für Buchholz" zur Wahl. Vier Ortschaftsräte und eine Ortschaftsrätin wurden gewählt (5 Sitze). Die Rätin wurde Ortsbürgermeisterin. Von 207 Wahlberechtigten hatten 133 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 64,3 Prozent.[24]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs aus Buchholz
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Stendal
Die aus Feldsteinen mit einem mächtigen Querturm errichtete Buchholzer Dorfkirche steht erhöht am westlichen Rand der Dorfstraße. Ihr ältestes Inventarstück ist ein Taufstein aus dem 12./13. Jahrhundert.
Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
Ein Bauernhof und ein Stallgebäude stehen unter Denkmalschutz.[4]
In Buchholz steht vor der Kirchenmauer ein Denkmal aus Sandsteinblöcken für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und in der Nähe ein Gedenkstein für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.[25]
Verkehr
Durch den Ortsteil Buchholz führt die Bundesstraße 189, die wichtigste Nord-Süd-Verbindung im Norden Sachsen-Anhalts.
Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.[26]
Im nahen Stendal bestehen Bahnanschlüsse nach Hannover, Berlin, Magdeburg und Schwerin.
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.360–365, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.96 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.292, 20. Buchholz (Online bei google books).
Buchholz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Donald Lyko:Und es werden immer weniger. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 11.Januar 2022, DNB1002381223, S.13.
Landkreis Stendal:Hauptsatzung der Hansestadt Stendal. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 28. Jahrgang, Nr.37, 21.November 2018, ZDB-ID2665593-7, S.214–220 (landkreis-stendal.de[PDF; 4,4MB; abgerufen am 3.November 2020]).
Hermann Krabbo:Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.113, Nr. 543 (uni-potsdam.de).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band5. Berlin 1845, S.30 (Digitalisat).
Hermann Krabbo:Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.179, Nr. 774a (uni-potsdam.de).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band22. Berlin 1862, S.370 (Digitalisat).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band5. Berlin 1845, S.45 (Digitalisat).
Johannes Schultze:Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (=Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.360.
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.360–365, doi:10.35998/9783830522355.
Friedrich Hoßfeld, Ernst Haetge:Der Kreis Stendal Land (=Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band3). Hopfer, 1933, DNB362544441, S.43–45.
nach Friedrich Hoßfeld: Heinrich Sültmann:Die Ortsnamen im Kreise Stendal. In: Altmärkische Tageszeitung. Juli 1932, ZDB-ID2511766-X, Beilage „Die Altmärkische Heimat“.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.342.
Landkreis Stendal:Gebietsänderungsvertrag über die Eingemeindung der Gemeinde Buchholz in die aufnehmende Stadt Stendal. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.20, 19.Oktober 2009, ZDB-ID2665593-7, S.267–268 (landkreis-stendal.de[PDF; 1,4MB; abgerufen am 5.September 2020]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.96 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Bernd-Volker Brahms:Erstmals seit der Wende ein Plus. In: Stendaler Volksstimme. 13.Januar 2015, S.13.
Donald Lyco:Nach zehn Jahren wieder unter 40.000. In: Stendaler Volksstimme. 10.Januar 2020, S.13.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.115 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz:Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID504809-6, S.17 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Der Stadtwahlleiter, Hansestadt Stendal:Öffentliche Wahlbekanntmachung. Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses der Ortschaftsratswahl in der Ortschaft Buchholz in der Hansestadt Stendal am 26. Mai 2019. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 29. Jahrgang, Nr.19, 12.Juni 2019, ZDB-ID2665593-7, S.139 (landkreis-stendal.de[PDF; 642kB; abgerufen am 2.August 2020]).
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