Tscherepyn (ukrainisch Черепин; russisch Черепин Tscherepin, polnisch Czerepin) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 280 Einwohnern.

Tscherepyn
Черепин
	Tscherepyn
Basisdaten
Oblast:	Oblast Lwiw
Rajon:	Rajon Lwiw
Höhe:	309 m
Fläche:	1,06 km²
Einwohner:	277 (2001)
Bevölkerungsdichte:	261 Einwohner je km²
Postleitzahlen:	81151
Vorwahl:	+380 3230
Geographische Lage:	49° 43′ N, 24° 9′ O49.71888888888924.148888888889
KOATUU:	4623682402
Verwaltungsgliederung:
Statistische Informationen
Tscherepyn i1

Geschichte

1410 wurde das Dorf als Czerepyn erwähnt. Der besitzanzeigende Name ist vom ukrainischen Personennamen *Черепa (Череп — Schädel) abgeleitet, 1578 außerordentlich mit dem Suffix -iw an der Stelle von -yn/-in.[1]

Das Dorf gehörte zur Adelsrepublik Polen-Litauen, Woiwodschaft Ruthenien, Lemberger Land. Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Jahr 1900 hatte die Gemeinde Czerepin 80 Häuser mit 425 Einwohnern, davon waren 308 polnischsprachig, 117 ruthenischsprachig, 374 waren griechisch-katholisch, 47 römisch-katholisch, 4 waren Juden.[2]

Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam Tscherepyn zu Polen. Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde Czerepin 94 Häuser mit 558 Einwohnern, davon waren 504 Ruthenen (Ukrainer), 53 Polen, 513 waren griechisch-katholisch, 38 römisch-katholisch, es gab 6 Juden (Religion) und einen evangelischen Deutschen.[3]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte es zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine. In der Nacht von 20. auf 21. März 1944 wurden um 70 Dorfbewohner in einem Racheakt der Polnischen Heimatarmee getötet.[4]

Weblinks

Commons: Tscherepyn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Czerepin, wś, pow. lwowski. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 1: Aa–Dereneczna. Sulimierskiego und Walewskiego, Warschau 1880, S. 801 (polnisch, edu.pl).

Einzelnachweise

1. Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 56 (polnisch).
2. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907, S. 346.
3. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, commons.wikimedia.org [PDF]).
4. Grzegorz Rąkowski: Przewodnik po Ukrainie Zachodniej. Część III. Ziemia Lwowska. Oficyna Wydawnicza „Rewasz“, Pruszków 2007, ISBN 978-83-8918866-3, S. 349 (polnisch).

На других языках

[ru] Черепин (Львовская область)